Allerenden muss Leipzig in Schulen investieren, um die steigenden Schülerzahlen unterzubringen. Das betrifft auch Ortsteile wie Gundorf. Die Grundschule in Gundorf im Stadtbezirk Böhlitz-Ehrenberg soll für 12,6 Millionen Euro modernisiert und entsprechend des wachsenden Bedarfs im Schulbezirk erweitert werden. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss hat die Stadtspitze jetzt auf den Weg gebracht, der Stadtrat muss freilich noch abschließend darüber befinden.
Zuletzt sorgte die Schule in der Ratsversammlung am 15. Dezember 2022 für heftige Diskussionen, denn die Modernisierung wurde erst möglich, weil die Stadt mit der Kirche einen Grundstückstausch vereinbaren musste, um letztlich auf eigenem Grund bauen zu können. Das fand der Grundstücksausschuss nicht wirklich akzeptabel. In der Ratsversammlung gab es dennoch eine klare Mehrheit, sodass das Modeionisierungsprojekt jetzt tatsächlich 2025 in Angriff genommen werden kann.
Ein denkmalgeschützer Bau
Das derzeit einzügige Schulgebäude in Gundorf an der westlichen Ausfallstraße Leipziger Straße in unmittelbarer Nähe zum historischen Dorfkern ist über 500 Jahre alt und denkmalgeschützt. Es besteht bereits jetzt aus mehreren Einzelbauten: Das Schulhaus hat einen Sporthallenanbau, die Sanitärräume sind in einem Container auf dem Hof untergebracht und es gibt weitere Nebengebäude.
Um die Platzkapazitäten vor Ort auf 1,5 Züge mit insgesamt 168 Kindern zu erweitern, ist ein zweigeschossiger, transparenter Anbau am Ostgiebel vorgesehen, der sich am Gundorfer Kirchweg zu einem dreigeschossigen Schulgebäude mit Schrägdach öffnet. Dieser neue Ziegelbau soll im Erdgeschoss mit einem Rankgerüst ausgestattet und begrünt werden und so die traditionelle örtliche Gestaltung aufnehmen.
Nach dem Umbau kann die Essensausgabe im Schulgebäude erfolgen, derzeit ist dies nur im Hort bei der Volkssolidarität in 300 Meter Entfernung möglich.
Die Schule wird künftig barrierefrei zugänglich sein, mit Sanitärräumen und einem zweiten Rettungsweg im Gebäude – die Modernisierung ist also in mehrfacher Hinsicht geboten.
Als natürliche Raumkühlung und Beitrag zum besseren Stadtklima ist ein Gründach auf dem Verbindungsdach vorgesehen, zudem soll eine Fotovoltaikanlage nachhaltig Energie liefern.
Zwei Jahre Interim, Schulbetrieb für 2027 geplant
Für die Bauzeit wird auf dem Schulgrundstück, konkret auf der Sportfreifläche und am Schulgarten, ein Interim in Containerbauweise errichtet. Dafür müssen die verschiedenen Nebengebäude und früheren Raumerweiterungen zurückgebaut werden. Mit Ende des Interims werden alle Flächen der Sportfreifläche wiederhergestellt. Nach Abschluss der Baumaßnahme wird der Schulhof neu gestaltet.
Die Arbeiten für das Interim sollen im Mai 2024 beginnen, etwa ein Jahr später die Modernisierung des Bestandsgebäudes, teilt die Stadt mit. Derzeit ist vorgesehen, dass die dann erweiterte und sanierte Schule im März 2027 wieder für den Schulbetrieb genutzt werden kann.
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