Verstopfung auflösen: Leipzig testet ab 5. August den erweiterten Sperrkreis rund ums Stadion

Damit der Anreiseverkehr mit dem öffentlichen Personennahverkehr künftig reibungsloser und besser verläuft, testet die Stadt ab dem 5. August im Vorfeld und Nachgang von Fußballspielen einen erweiterten Sperrkreis rund ums Stadion. Zugleich soll dies den Parksuchverkehr im Waldstraßenviertel weiter minimieren. Es ist geplant, diesen erweiterten Sperrkreis gegebenenfalls regelmäßig bei den Heimspielen von RB Leipzig anzuwenden.

Derzeit wird der Sperrkreis im Vorfeld von Veranstaltungen in Stadion und Arena im Waldstraßenviertel eingerichtet – um die Rettungswege abzusichern und als sogenannte Bewohnerschutzzone. Dabei werden das westliche Waldstraßenviertel – begrenzt durch die aktuell ohnehin gesperrte Waldstraße, Gustav-Adolf-Straße, Friedrich-Ebert-Straße und Goyastraße – und das östliche Waldstraßenviertel mit Waldstraße, Jahnallee, Leibnizstraße und Elstermühlgraben für den Kfz-Verkehr gesperrt.

Freie Fahrt für die Straßenbahn

Künftig soll ein erweiterter Sperrkreis separat für die An- und Abreise der Fans und Besucherinnen ausgewiesen werden. Zur Anreise – etwa drei Stunden vor Anpfiff – liegt dabei der Fokus darauf, dass die Straßenbahn ungehindert auf dem Ranstädter Steinweg und der Jahnallee in Richtung Sportforum fahren kann. Dieser Bereich wird daher für den Autoverkehr stadtauswärts gesperrt. Zugleich kann der Bereich der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Westplatz und Waldplatz in nördlicher Fahrtrichtung nicht mit dem Auto befahren werden, um ein Linksabbiegen und damit die Blockade der Straßenbahntrasse zu vermeiden. Hauptumleitungsroute ist in dieser Zeit die Käthe-Kollwitz-Straße.

Zur Abreise – also bis etwa eine Stunde nach den Veranstaltungen – wird der gleiche Abschnitt von Jahnallee und Ranstädter Steinweg stadteinwärts für Autofahrerinnen gesperrt. Zudem kann die Jahnallee im Umfeld der Haltestelle am Sportforum auch stadtauswärts nicht mit Pkw befahren werden. Damit können in dem Bereich sieben Straßenbahnlinien reibungsloser und sicherer verkehren.

An Veranstaltungstagen sind neben den Linien 3, 7, 8 und 15 außerdem die Sonderlinien 50, 51 und 56 zu den Park+Ride-Plätzen im Einsatz. Vor und nach dem Spiel gilt die Eintrittskarte meist als MDV-Ticket.

Das Chaos bändigen

Hintergrund des Versuchs sind erhöhte Verkehrsströme zu Konzerten oder Fußballspielen und die damit verbundenen Problemlagen: Häufig staut es sich zurück auf die Straße Am Sportforum sowie auf die Jahnallee, was die mit mehreren hundert Fahrgästen besetzten Straßenbahnen behindert. Zusätzlich kommt es auf Höhe der Tram-Haltestellen sowie im Ranstädter Steinweg oft zu Konflikten zwischen Radfahrern, Fußgängerinnen und Autofahrern. Gehwege, Kreuzungen, abgesenkte Borde und taktile Blindenleitsysteme im Umfeld des Sportforums werden zudem regelmäßig zugestellt.

Im Vorfeld des Depeche-Mode-Konzerts am 26. Mai wurde der erweiterte Sperrkreis bereits operativ umgesetzt. Weil es zu wenig Rückstau kam, die Straßenbahnen flüssiger fahren konnten und zugleich die Rückmeldungen von Konzertbesuchern durchweg positiv ausfielen, soll dies nun systematisch
evaluiert werden.

Auftakt des Tests ist ein geplantes Vorbereitungsspiel von RB Leipzig am 5. August zur Einstimmung auf die Bundesligasaison. Hier werden etwa 40.000 Besucherinnen erwartet. Zudem soll an zwei weiteren Spieltagen zu Beginn der Saison der erweitere Sperrkreis untersucht werden, die genauen Termine stehen noch nicht fest. Ordnungsamt und Verkehrspolizei müssen diesen Sperrkreis durchsetzen, hierfür sind zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen nötig.