Die Pläne für eine mit Musik- und Volkshochschule (VHS) sowie Wohnungen überbaute Markthalle auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz werden konkreter, meldet die Stadtverwaltung. In der Dienstberatung des Oberbürgermeisters wurde nun die detaillierte Flächenstudie für den geplanten Neubau vorgestellt, die den Platz zwischen den zukünftigen Nutzern aufteilt. Demnach erhielte die Volkshochschule (VHS) knapp 12.000 Quadratmeter Fläche, die Musikschule fast 9500. Bis zu 45 Wohnungen fänden in einer vierten und fünften Etage Platz. Der Stadtrat muss dem Konzept noch zustimmen.
Die Volkshochschule und die Musikschule werden in der zweiten und dritten Etage ein neues Quartier finden. Durch Synergien bei Umkleiden und dem Eingangsbereich sowie die Verlagerung der Tanzsäle der Musikschule in das sechste Geschoss des nördlichen Gebäudeanbaus wurde ein Kompromiss gefunden. Dieser bietet beiden Einrichtungen deutlich mehr Fläche als in den bisherigen Bestandsgebäuden, deutet die Stadt an, wohin die Reise geht.
Die Vorlage zur Flächenaufteilung Volkshochschule, Musikschule, Markthalle.
Echte Hingucker
Gläserne Showküchen der Volkshochschule für die beliebten Kurse Kochen und gesunde Ernährung und Probenräume der Musikschule sollen von der Markthalle aus sichtbar sein. Schüler und Kursteilnehmer beider Bildungseinrichtungen sowie die Mieter sollen – so wünscht sich die Stadt – ein wichtiger Kundenkreis der kleinteiligen Marktstände und gastronomischen Angebote werden.
„Es wird eine neue Qualität für die Erfüllung der so wichtigen Aufgabe der beiden Bildungseinrichtungen VHS und Musikschule erreicht, in besonderer Weise gesellschaftlich verbindend zu wirken. Die gelingt auch durch die Verortung von weiteren städtischen Einrichtungen wie Naturkundemuseum und Leipziger Städtische Bibliotheken in zentraler Lage und in unmittelbarer Nähe“, betont Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.
Eine lichterfüllte Markthalle
Für die Markthalle ist ein lichtdurchfluteter überdachter Innenraum vorgesehen, der von einem Ring aus gastronomischen Betrieben mit maximal 100 Quadratmetern Nutzfläche umschlossen wird. Diese sollen von außen zugänglich und nach innen durchlässig sein. An der Südwestecke der Halle ist ein größerer Betrieb wie eine Brauereigaststätte oder ein Kaffeehaus mit Außengastronomie geplant. Innen soll es einen gemeinsamen „Foodcourt“ mit Sitzplätzen für Kunden aller Anbieter geben.
Um möglichst viele Anbieter ansiedeln zu können, sollen die Marktstände zwischen 20 und maximal 50 Quadratmeter groß sein. Der geplante Einkaufsmarkt als Ankerpunkt der Markthalle wird auf 800 Quadratmeter Fläche beschränkt. Es soll möglichst kein konventioneller Discounter oder Supermarkt sein, sondern ein Markt, der die regionalen Produkte der Marktstände ergänzt, konkretisiert die Stadt jetzt auch dieses Thema.
Baubürgermeister Thomas Dienberg betont dazu: „Die Markthalle soll die architektonisch spannende und lebendige Mitte des Campus‘ werden, die auch mit Freisitzen auf die Platzfläche ausstrahlt. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Markthalle gleichzeitig ein Motor für die regionale Lebensmittelvermarktung wird.“
Die architektonische Flächenstudie, mit der das Leipziger Architekturbüro Hentsch beauftragt wurde, ist eine wichtige Grundlage für den zukünftigen Wettbewerb für den Bildungs- und Markthallencampus. Derzeit wird durch die beauftragte Beratungsgesellschaft BBVL ein Bauherren-, Betreiber- und Finanzierungskonzept erarbeitet, welches im vierten Quartal dieses Jahres der Ratsversammlung vorgelegt werden soll, um einen Grundsatzbeschluss zum weiteren Verfahren zu fassen.
Im weiteren Prozess sollen auch Vorschläge zur Nachnutzung der beiden Häuser in der Petersstraße (Musikschule) und Löhrstraße (VHS) unterbreitet werden.
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