Seit Monaten scheint das Gelรคnde am Freiladebahnhof Eutritzsch wieder in einen Dornrรถschenschlaf gefallen zu sein. Doch die Planungen zur Quartiersentwicklung am Eutritzscher Freiladebahnhof stehen kurz vor ihrem Abschluss, meldete am Dienstag, dem 23. Mai, die Stadtverwaltung. Der stรคdtebauliche Vertrag mit dem Vorhabentrรคger sei weitestgehend verhandelt und soll voraussichtlich noch in der Juli-Sitzung des Stadtrates zusammen mit dem Bebauungsplan fรผr das etwa 25 Hektar groรe Areal beschlossen werden.
In der Task-Force zum Freiladebahnhof arbeiten etwa 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Der nun ausgearbeitete stรคdtebauliche Vertrag dokumentiert minutiรถs die Ziele der Stadt fรผr das Areal und nimmt den Vorhabentrรคger in die Pflicht, etwa bei Grรผn- und Gemeinbedarfsflรคchen sowie Erschlieรungsstraรen. Ein Gebot sei dabei, dass Investoren in Leipzig gleichbehandelt werden.
Fรผr so ein Projekt doch eine kurze Zeit
Seit der รถffentlichen Auslegung der Planunterlagen im August 2022 ist, so betont die Stadt, doch weniger als ein Jahr vergangen โ โeine enorm kurze Zeit fรผr eines der grรถรten Bauvorhaben Mitteldeutschlandsโ.
โWir als Stadt haben gegenรผber den Investoren unsere Verpflichtungen erfรผlltโ, betont Baubรผrgermeister Thomas Dienberg. โMein Dank gilt allen Beteiligten, die in langen und mitunter zรคhen Verhandlungen dieses ambitionierte Planwerk auf den Weg gebracht haben.
Trotz wiederkehrender Wechsel bei den Vorhabentrรคgern, trotz steigender Kosten und Unsicherheiten im Baugewerbe wollen wir dieses Projekt zur Satzung bringen โ und der Stadt nicht zuletzt sozialen Wohnraum in einem innovativen und grรผnen Quartier sichern.โ
Was soll gebaut werden?
Auf dem ehemaligen Bahngelรคnde zwischen Eutritzscher und Delitzscher Straรe soll in den nรคchsten Jahren das grรถรte neue innerstรคdtische Quartier Leipzigs fรผr รผber 4.000 Menschen entstehen. รber Bรผrgschaften werde dabei jeder Bauabschnitt der Erschlieรung abgesichert, betont die Stadt.
Vorgesehen sind nicht nur ein groรzรผgiger Park, sondern auch ein Schul- und Sportcampus mit einer Gemeinschaftsschule, zwei Kitas mit insgesamt etwa 300 Plรคtzen und kulturell-soziale Einrichtungen. Auf etwa 30 Prozent der Wohnflรคche sollen mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen gebaut werden.
Der neue Stadtteil ist als autoreduziertes Quartier konzipiert, auch die geplante Radschnellverbindung von Halle nach Leipzig soll im Osten daran vorbeifรผhren. Nicht zuletzt sei das Stadtviertel als sogenannte Schwammstadt angelegt โ als abflussloses Quartier, in dem Niederschlรคge versickern oder beispielsweise in Baumrigolen gespeichert werden.
Die Planungen dazu wurden durch das Bundesministerium fรผr Bildung und Forschung im Forschungsprojekt Leipziger BlauGrรผn unterstรผtzt. Um den klimatischen Anforderungen besser gerecht zu werden, kรถnnen neue Wohngebiete in Zukunft nur dann genehmigt werden, wenn sie mit dem Regenwasser autark umgehen und das รถffentliche Netz nicht weiter belasten.
Nach dem Verkauf des Areals von der CG Gruppe an die Leipzig 416 GmbH im Oktober 2019 waren die vertraglichen Verpflichtungen an den neuen Vorhabentrรคger รผbergegangen, seither gibt es wechselnde Beteiligungen. 2020 wurde daher vertraglich verankert, dass stรคdtische Interessen und Rechte auch bei wechselnden Partnern gesichert werden. Auf diesen Vertrรคgen baut die Stadt verlรคsslich auf.
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Es gibt 2 Kommentare
Wie sind Bรผrgervorschlรคge z.B. unter anderem zum Bรผrgerforum Masterplan Grรผn 2030 in Leipzig am 12.09.2022 vorgetragen, in die Planung berรผcksichtigt worden?
https://www.youtube.com/watch?v=kd1WksTokAU
Die stรคdtischen Planungen sind also abgeschlossen. Was ich aber nicht lese, ist in welchen Zeitraum gebaut werden soll.