Man hat sich längst daran gewöhnt, dass es den Radfahrstreifen auf der Zeppelinbrücke gibt. Dabei war er einer der wenigen Pop-up-Radstreifen, die von der Stadt im ersten Corona-Jahr 2020 tatsächlich angelegt wurden. Und das nach einem jahrelangen Hin und Her um die geradezu gefährlichen Verhältnisse für die Radfahrer, insbesondere an der Einmündung zum Cottaweg. Die Radstreifen aber haben gezeigt, dass sie funktionieren und werden jetzt dauerhaft auf die Brücke gebracht.
Ab Mittwoch, dem 12. April, werden die bislang nur temporär aufgebrachten und inzwischen in Teilen verblassten Radfahrstreifen auf der Zeppelinbrücke dauerhaft markiert, teilt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) mit. Aufgrund der Unfallhäufungsstelle am Cottaweg wurden Radfahrerinnen und Radfahrer bereits seit August 2020 in beiden Fahrtrichtungen auf der bis dahin rechten Kfz-Spur geführt.
Nach Auswertung des entsprechenden Verkehrsversuchs hat die Straßenverkehrsbehörde inzwischen die dauerhafte Markierung des 2,10 Meter breiten Radfahrstreifens auf dieser Querung zwischen den Stadtteilen Zentrum-Nordwest, Leutzsch und Lindenau angeordnet. Für die Fahrbahn verbleiben dann 4,50 Meter Breite.
Die Vorgeschichte
An der Einmündung zum Cottaweg war es immer wieder zu Kollisionen zwischen ausfahrenden Kraftfahrzeugen und Radfahrern gekommen. Ein zusätzliches Geländer erschwert inzwischen das unzulässige Radfahren in Gegenrichtung auf dem stadtauswärtigen Gehweg und animiert dazu, den stadteinwärts führenden Radfahrstreifen zu nutzen.
Etwa 40 Meter vor Beginn des Radfahrstreifens stadtauswärts führt ein Weg vom Radweg entlang des Elsterbeckens auf die Jahnallee. Hier verweist künftig ein Fahrradpiktogramm sowie ein Pfeil auf den hier noch baulich angelegten Radweg entlang der Jahnallee – damit Radfahrerinnen nicht regelwidrig auf dem Fußweg weiterfahren. Auch die Gehwege auf der Zeppelinbrücke bleiben seit Sommer 2020 allein den Fußgängern vorbehalten, was auch deren Sicherheit verbessert.
Der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Leipzig, Dr. Christoph Waack, sagt dazu: „Die Radverkehrsführung an diesem neuralgischen Punkt der Jahnallee hat sich bewährt. Wegen der anstehenden Sanierung der Zeppelinbrücke hatten wir die dauerhafte Markierung zunächst verschoben. Da diese nun aber zeitlich neu eingetaktet wird, ist die Markierung rechtlich und aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend erforderlich.“
Geplante Sanierung verschoben
Damit sie auch wirtschaftlich vertretbar ist, wird zunächst weiße Markierungsfarbe statt der sonst üblichen Kaltplastik genutzt. Erst nach der Brückensanierung wird das langlebigere Markierungsverfahren angewandt. Die Sanierung sollte zwar 2023 schon starten, musste aber wegen zu hoher Gebote bei der Ausschreibung vorerst abgebrochen werden. Eine zeitnahe Wiederholung der Ausschreibung ist jedoch vorgesehen.
Die Jahnallee ist die Hauptroute des Radverkehrs zwischen der nördlichen Innenstadt und den Stadtteilen Lindenau und Alt-Lindenau und wird täglich von bis zu 7.000 Radfahrenden genutzt.
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Es bleibt nun die Hoffnung, dass der Radweg dann auch bei Regen gut befahrbar sein wird, wenn die Sanierung der Brücke stattgefunden hat. Momentan “schüsselt” der Straßenbelag, d. h. die Fahrbahndecke fällt zum Randstein hin ab, weil die Decke relativ stark gewölbt ist, was für Radfahrer natürlich schlecht ist. Speziell bei Regen bilden sich dann große Wasserlachen in der abfallenden Fahrbahndecke.
Mir erschließt sich jedoch auch nicht, warum immer noch Radfahrer den Gehweg benutzen und die Fußgänger damit belästigen (unabhängig von meinen eben beschriebenen Problemen mit der Asphaltdecke.) Da drängt man drauf, endlich vom Westen aus seine eigene Radspur zu bekommen, hat sie dann endlich und leider noch zu viele, stören die Fußgänger und fahren unbekümmert auf dem Gehweg.