Das Auenentwicklungskonzept soll ja in diesem Jahr endlich dem Stadtrat vorgestellt werden. Einen wesentlichen Teil darin wird auch die Wiederöffnung der alten Fließgewässer in der Nordwestaue ausmachen. Dazu gehört auch die Alte Luppe, die am Rand von Böhlitz-Ehrenberg entlang führt. Schon jetzt kommt ein Bauprojekt ins Verfahren, das die Alte Luppe wieder durchgängiger machen soll. Dazu braucht es einen Ersatz im Zuge der Ludwig-Jahn-Straße durch eine Brücke.

Denn bis jetzt führen nur ein paar viel zu schmal bemessene Betonröhren unter der Straße hindurch. Bei Starkwasser reichen sie schlichtweg nicht aus, um die Wassermengen aufzunehmen. Und an einen normalen Durchfluss bei einer regulären Öffnung der Nordwestaue ist auch nicht zu denken.

Deshalb sollen jetzt die Vorplanungen für eine neue Brücke beginnen.

Kaum motorisierter Brückenverkehr

„Mit der Aufweitung durch eine Brücke wird es möglich, das Gewässerprofil der Alten Luppe in den ursprünglichen Abmessungen unter dem Bauwerk durchzuführen, das Abflusshindernis zu beseitigen, die gewässerökologische Durchgängigkeit herzustellen und die Planungen des Projektes ‚Lebendige Luppe‘ und Auenentwicklungskonzept umzusetzen“, schreibt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) in seiner Vorlage für die Ratsversammlung.

„Der Querschnitt wurde mit einer nutzbaren Fahrbahnbreite von 6,50 m als Mischverkehrsfläche abgestimmt, da der motorisierte Verkehr über die Brücke gering ist und lediglich der Erschließung und Versorgung der Sportanlagen und des KGV hinter der Brücke dient (Sackgasse für Kfz). In der Ludwig-Jahn-Straße sind keine durchgängigen separaten Gehwege und keine Radverkehrsanlagen vorhanden. Im Verlauf der Planungen können ggf. Untersuchungen zu einer Anordnung von Gehwegen vorgenommen werden.“

Die Vorlage zur Brücke in der Ludwig-Jahn-Straße.

Fertigstellung vielleicht 2027

Aus mehreren Varianten im Vorfeld hat man sich für eine Einfeldbrücke entschieden, weil diese den größtmöglichen Durchfluss ermöglicht. Damit wird auch der Rückstau vor der Brücke bei Hochwasser vermindert. Das Wasser kann besser in die Aue abfließen.

Die Vorlage betont: „Beide Varianten ermöglichen den abgestimmten max. Durchfluss von 33 m³/s und ergeben gegenüber dem Bestand eine deutliche Verbesserung im Sinne der Verkleinerung der Überflutungsflächen gegenüber dem Istzustand.“

Die andere Variante wäre eine Brücke mit einem zusätzlichen Pfeiler. „Die Baukosten werden zum jetzigen Zeitpunkt mit 3,5 Mio. EUR (brutto) angenommen. Die Baunebenkosten sind enthalten“, so das VTA.

Doch jetzt muss das Bauwerk natürlich noch durch alle einzelnen Entscheidungsinstanzen. Das VTA rechnet damit, dass 2026 gebaut werden kann und die Brücke 2027 fertig ist.

Entwurf für die neue Brücke.
Entwurf für eine Einfeld-Brücke über die Alte Luppe. Grafik: Stadt Leipzig

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