Nach der Sanierung der Landsberger Straße und der Petersstraße muss jetzt auch ein drittes für 2023 geplantes Bauprojekt verschoben werden: Die geplante Sanierung der Zeppelinbrücke durch Stadt und Leipziger Gruppe muss verschoben werden, melden die Stadt Leipzig und die Leipziger Gruppe. Auf die offene Ausschreibung zur Bauleistung gingen nur zwei Angebote ein, von denen das günstigste im mittleren einstelligen Millionenbereich über den geplanten Baukosten lag.

In Abstimmung aller Bauherren wurde dies als unwirtschaftlich bewertet, so die Stadt. Die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH als Herr des Vergabeverfahrens hat die Ausschreibung daher mit Datum von Dienstag, dem 28. März, aufgehoben. Ursprünglich war der Baustart bereits für Mai dieses Jahres vorgesehen gewesen. Eine neue Terminschiene wird zeitnah zwischen allen Beteiligten abgestimmt. Ziel ist es, einen Baubeginn im Jahr 2024 anzustreben.

Die Zeppelinbrücke

Die Zeppelinbrücke wurde in den Jahren 1914 bis 1918 erbaut und ist inzwischen stark geschädigt. Korrosion, das Alter des Betons sowie eindringende Feuchtigkeit setzen dem Bauwerk zu. Die geplante Instandsetzung soll die Lebensdauer der Querung über das Elsterbecken noch einmal um mindesten 50 Jahre erhöhen, die Leipziger Verkehrsbetriebe planen, parallel die Gleisanlagen zu modernisieren.

Eine Verschiebung der Arbeiten gefährdet weder die Tragfähigkeit noch die Verkehrssicherheit der Brücke. Die im August 2020 auf der Jahnallee und der Brücke aufgebrachten, zunächst temporären Radfahrstreifen werden in den kommenden Wochen nun dauerhaft markiert. Sie haben sich zur Entschärfung des Unfallschwerpunkts im Bereich des Cottawegs bewährt, sind jedoch in Teilen verblasst.

Das dritte verschobene Projekt

Zuletzt war bereits die komplexe Baumaßnahme in der Landsberger Straße sowie die Sanierung der Petersstraße von der derzeit problematischen Marktlage betroffen. Diese Ausschreibungen mussten ebenfalls aufgehoben und zeitlich neu eingetaktet werden, so Stadt und LVV. Die Bewertung, ob ein Bestgebot letztlich angenommen wird oder eine Ausschreibung wegen Unwirtschaftlichkeit aufgehoben werden muss, wird dabei jeweils im Einzelfall getroffen.

Für alle Hauptachsen des Liniennetzes erfolge derzeit eine neue Priorisierung der vorgesehenen Baumaßnahmen im Hinblick auf sich verändernde Rahmenbedingungen – etwa steigende Bau- und Energiekosten. Dax Problem dabei ist freilich, dass einige dieser Baustellen – wie die auf der Zeppelinbrücke – zeitnah umgesetzt werden müssen. Denn hier geht es auch um die notwendige Gleisverlegung, damit ab 2024 die neuen, breiteren Straßenbahnen auf den Straßenbahnlinien 15 und 16 fahren können.

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