Der Warnstreik geht in eine neue Runde: Am Freitag sind die Beschäftigten der fünf kommunalen Verkehrsunternehmen in Sachsen erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Auch Busse und Straßenbahnen der LVB werden wieder vom Ausstand betroffen sein. Parallel dazu findet am selben Tag auch der Globale Klimastreik von Fridays for Future statt.
In insgesamt sechs deutschen Bundesländern will die Gewerkschaft ver.di am kommenden Freitag, dem 3. März, erneut den ÖPNV in den Städten lahmlegen. Betroffen davon ist auch Sachsen: Hier sind die Angehörigen der fünf kommunalen Verkehrsunternehmen in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit dazu aufgerufen, die Arbeit ganztägig einzustellen und so ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Zusammen für die #Verkehrswende, bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung im #ÖPNV: Für den 3. März 2023 rufen wir zu ÖPNV-Warnstreiks in 6 Bundesländern auf – Gleichzeitig Globaler Klimastreik von @FridayForFuture #ZusammenGehtMehrhttps://t.co/qUiP33mmQO pic.twitter.com/dPHt3qv0zu
— ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (@_verdi) February 28, 2023
Hintergrund ist, dass in den derzeit festgefahrenen Tarifverhandlungen für die etwa zweieinhalb Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen durch ver.di sowie den Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen gefordert wird – mindestens jedoch 500 Euro im Monat. Ein Angebot von Arbeitgeberseite für rund fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und 2.500 Euro Einmalzahlung war vergangene Woche als unzureichend abgelehnt worden, eine neue Verhandlungsrunde ist erst für Ende März angesetzt.
Parallel ist auch der Klimastreik – gemeinsame Aktionen geplant
ver.di-Fachbereichsleiter Paul Schmidt bestätigte auf LZ-Nachfrage am Dienstag den geplanten Ausstand in Leipzig für Freitag. Man gehe wieder von einer hohen Beteiligung aus, auch wenn es sich erst am Tag des Streiks sicher sagen ließe, so der Gewerkschaftsfunktionär. Damit erscheint es zumindest recht wahrscheinlich, dass Busse und Straßenbahnen am Freitag wieder in den Depots bleiben werden.
Dass am selben Tag der Globale Klimastreik stattfindet, sei dabei ein durchaus gewollter Effekt: „Das ist kein Zufall. Es geht darum, dass der ÖPNV die gelebte Verkehrswende ist“, erklärte Schmidt weiter. Daher seien auch gemeinsame Redebeiträge mit Fridays for Future geplant. Leipzig muss also aller Voraussicht nach, nach dem vergangenen Mittwoch sowie dem 17. Februar, erneut mit einem großen Demotag und Ausnahmezustand rechnen, wenn die Räder der LVB stillstehen.
LVB bestätigen 26-stündigen Arbeitskampf ab Freitagfrüh: „Erhebliche Einschränkungen“
Inzwischen haben auch die LVB den Streik am Freitag bestätigt, der erneut von Freitag, drei Uhr früh bis Samstag, fünf Uhr gelten soll. Es müsse mit „erheblichen Einschränkungen“ gerechnet werden, was einem Komplettausfall von Trams und Bussen gleichkommen könnte.
Wie auch die letzten Male gilt: Regionalbahnen und -busse sind voraussichtlich nicht vom26-stündigen Ausstand betroffen. Den Fahrgästen wird geraten, sich rechtzeitig im Internet bzw. über die App LeipzigMOVE zu informieren. Auch Alternativen wie BikeSharing und E-Scooter werden demnach angeboten.
Es gibt 2 Kommentare
@Thomas: exakt so sieht es aus!
Verdi – ÖD der Länder, Bund und Kommunen noch schlechter
Nov. 21
2,8 % ab Dez. 22, 24 Monate Laufzeit, 1300 € mögliche Zusatzzahlung (ca. 110 € pro Monat in verbleibender Zeit für 2021)
Laufzeit bis 30.11.23
Inflationsrate (destatis)
| Jahr | Inflationsrate |
|——| —————|
| 2021 | +1,4 % |
| 2020 | +0,5 % |
| 2021 | +3,1 % |
| 2022 | +7,9 % |
| 2023 | +8,7 % – anteilig|
März 23
wahrscheinlich rückwirkend
Forderung: 10,5 %, mind. 500 €, 12 Monate Laufzeit
10,5 % würden haarscharf die Inflation von 21 und 23 aufnehmen, aber nicht ausgleichen, da sie erst frühestens ab Dez. 22 wirksam werden
die mindestens 8 %, die für 2023 anfallen, sind dabei noch nicht berücksichtigt
Fazit: die vorausgehende Tarifrunde endete schon mit einem Verlust in einem sich abzeichnenden ungünstiger werfenden Umfeld, 10,5 % kompensieren die bisherigen Verluste nicht einmal vollständig