Leipzig und Plauen haben den Wettbewerb um den Standort fรผr das sogenannte Zukunftszentrum verloren; stattdessen erhielt Halle an der Saale den Zuschlag. รœber einen entsprechenden Entscheid der Jury vom Dienstag, dem 14. Februar, berichteten am spรคten Abend mehrere Medien. Ein finaler Beschluss der Bundesregierung, der aber nur noch als Formsache gilt, wird fรผr Mittwoch erwartet. Leipzig und Plauen hatten sich gemeinsam beworben. Weitere Konkurrenten waren neben dem jetzt erfolgreichen Halle an der Saale noch Jena, Eisenach sowie Frankfurt an der Oder.

Das โ€žZukunftszentrum fรผr Deutsche Einheit und Europรคische Transformationโ€œ soll bis 2028 entstehen. Bereits 2023 ist ein Architekturwettbewerb vorgesehen; drei Jahre spรคter kรถnnte mit dem Bau begonnen werden. ร–ffentlichkeit und Zivilgesellschaft sollen in den Prozess eng eingebunden sein.

Geplant ist ein Gebรคude, in dem โ€ždie Erfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren sichtbar gemacht werdenโ€œ, heiรŸt es auf der Website der Bundesregierung. โ€žHier sollen die Bedingungen fรผr eine Transformation von Wirtschaft und Gesellschaften erforscht und Lebensleistungen gewรผrdigt werden. Das Zentrum bietet Raum fรผr Kultur, Dialog und lebendige Diskussionen.โ€œ

Der Bund mรถchte einen dreistelligen Millionenbetrag in das Zukunftszentrum investieren und dieses spรคter jรคhrlich mit 40 Millionen Euro fรถrdern.

Bewerbung von Leipzig und Plauen im Jahr 2022

Leipzig und Plauen hatten im vergangenen Jahr gemeinsam eine Bewerbung eingereicht, die auch vom Freistaat Sachsen unterstรผtzt wurde. Beide Stรคdte warben unter anderem mit ihrer Bedeutung fรผr die โ€žFriedliche Revolutionโ€œ. Zudem betonte Leipzig, ein wichtiger Standort fรผr Wissenschaft und Kultur sowie beispielsweise durch den Hauptbahnhof international gut angebunden zu sein.

Erst vor einer Woche war die Jury in Leipzig zu Gast, um sich vor Ort einen Eindruck von der Bewerbung zu verschaffen. Dabei gab es unter anderem einen Rundgang รผber den Matthรคikirchhof, wo das Zukunftszentrum entstehen sollte.

Das Areal umfasst eine Flรคche von fast zwei Hektar, die grรถรŸtenteils nicht genutzt wird. Den Standort zu entwickeln, gehรถrt seit Jahren zu den zentralen Projekten der Stadt. Historisch ist er bedeutsam, weil hier die Siedlungsgeschichte von Leipzig begann und die DDR-Staatssicherheit (โ€žStasiโ€œ) in den 80er Jahren einen Erweiterungsbau fรผr ihre Bezirkszentrale errichtete.

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Herzlichen Glรผckwunsch Hallenser und Halunken (m/w/d). Ein โ€œZukunftszentrumโ€ das sich mit der Vergangenheit (โ€œโ€ฆErfahrungen und Leistungen der Menschen aus und in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren โ€ฆโ€œ) beschรคftigt klingt seltsam. Warum Framing โ€œOstdeutschlandโ€ und nicht gleich (ex-) DDR Territorium? Nicht nur eine Geschichtsklitterung par excellene ist in der zu erbauenden โ€œGenscherbarrackeโ€ zu erwarten sondern auch eine Dauerbaustelle an einem vitalen Punkt. Braucht kein Mensch (auรŸer im Elfenbeinturm), weder hier noch da. Dann doch lieber eine Hochbundesautobahn รผber ganz Halle.

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