Nach der Shakespearestraße soll auch noch die Emilienstraße in diesem Jahr zwischen dem Peterssteinweg und der Gabelung in der Emilienstraße für rund 1,04 Millionen Euro saniert und umgestaltet werden, kündigt die Leipziger Stadtspitze nach der jüngsten Dienstberatung des OBM an. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg gefasst.

Der Verwaltungsausschuss des Stadtrates muss abschließend noch über die notwendige Anpassung des Haushaltsplans beschließen.

Die Emilienstraße im Zentrum Süd ist derzeit eine stark geschädigte, gepflasterte Anliegerstraße ohne Straßenbäume und Abstellanlagen für Fahrräder. Für Radfahrerinnen und Radfahrer ist es mitunter riskant, auf der verschlissenen Fahrbahn zu fahren, auch der Gehweg ist insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen nicht mehr sicher und barrierefrei nutzbar. Auf etwa 275 Metern soll die Straße daher nun so umgestaltet werden, dass sie grüner, attraktiver und sicherer wird.

Mehr Grün geplant

In einer Informationsveranstaltung im Herbst 2022 wurden die Pläne den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort bereits erläutert: Um die Lärmemissionen zu verringern und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, soll die Fahrbahn asphaltiert werden. Die künftig einheitlich 2,50 Meter breiten Gehwege erhalten einen neuen Belag aus Granitplatten, die in Mosaikpflaster eingefasst werden.

An vier Stellen sind Querungen für Fußgängerinnen und Fußgänger geplant, die mit einem Blindenleitsystem ausgestattet werden. Vorgesehen ist, neben der Fahrbahn beidseitig zwei Meter breite Längsparkplätze anzuordnen, zudem werden im Baubereich 18 Fahrradbügel installiert. Auch die Straßenbeleuchtung wird erneuert.

Auch die Fußwege in der Leipziger Emilienstraße werden erneuert. Foto: Ralf Julke
Auch die Fußwege in der Emilienstraße werden erneuert. Foto: Ralf Julke

Acht neu gepflanzte Bäume sollen zu mehr Kühlung in diesem Straßenabschnitt beitragen. An der Kreuzung zur abbiegenden Emilienstraße – in Richtung des Evangelischen Schulzentrums – wird zudem ein neuer Aufenthaltsbereich mit einer Bank geschaffen. Auch dies soll die Attraktivität des Straßenraums erhöhen.

Finanzierung durch Ausgleichsbeträge

Die Emilienstraße liegt im Sanierungsgebiet „Innerer Süden“, die Arbeiten können daher aus sogenannten Ausgleichsbeträgen finanziert werden: Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer müssen in Sanierungsgebieten spätestens nach Aufhebung der entsprechenden Satzung Ausgleichsbeträge für die sanierungsbedingten Bodenwerterhöhungen zahlen.

Die Ablösung dieses Betrages kann aber auch schon vor dem Abschluss der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme erfolgen. Diese vorzeitigen Einnahmen können in den Sanierungsgebieten wieder reinvestiert werden, wie es jetzt in der Emilienstraße geschieht.

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Es gibt 4 Kommentare

Lieber User “Sten” als Anwohner der Emilienstraße werden Sie den Umbau über die Jahre bezahlen dürfen.

Ich kann, lieber User “Sten”, nicht gut mitfühlen, daß die Emilienstraße “eine echte Gefahr” darstellt, die nun einen Generalumbau erfordert. Ich hoffe, daß Ihnen bis zum Abschluß der gewiß bald beginnenden grundhaften Arbeiten nichts zustößt. Ich selbst werde mich nach der Renovierung kneifen müssen, um mir klarzumachen, daß diese Emilienstraße tatsächlich in Leipzig liegt.

Ich hoffe wirklich die Baumaßnahme beginnt sehr bald. In den Ankündigungen und auch in der Bürgerveranstaltung wurde immer wieder betont, dass die Finanzierung nur noch dieses Jahr möglich ist. Bisher ist aber leider nichts passiert und ich habe ein wenig Bedenken, dass die Baumaßnahme dann auch innerhalb des Jahres abgeschlossen werden kann.

Als Anwohner der Emilienstraße kann ich Kommentator “Urs” nur sagen, dass es mit Steine drehen und Granitplatten richten nicht getan ist. Die Straße ist vergleichsweise laut und selbst für mich als junger Anwohner bei Nässe oder Glätte eine echte Gefahr. Hier für einen modernen sicheren Verkehr zu sorgen und gleichzeitig die Flächen etwas zu entsiegeln halte ich für den richtigen Ansatz. Auch mit den Schlackesteinen ist die Straße nämlich komplett versiegelt, was man schön daran sehen kann, wenn einmal eines der abführenden Kanalisationsgitter verstopft ist.

Persönlich hätte ich mir noch mehr grün gewünscht, aber ich verstehe auch, dass die Straße mit dem schmalen Querschnitt und ost-west Ausrichtung da nicht die besten Voraussetzungen bietet.

Danke für den Bericht. Ich lese was von Lärmschutz und Sicherheit, weswegen die Schlackesteine durch Asphalt ersetzt werden. Aber ist das nicht Versiegelung im eigentlichen Sinne? Ja, die Steine sind abgeschliffen durch hundertfünfzig Jahre Witterung. Aber wieso kann man die nicht kippen, dann bieten sie wieder eine raue Fläche. Und mal ehrlich, Lärmschutz!? Hier ein ziemlicher Nebenaspekt, oder? Oder ganz anders gefragt: Wieso kann man eine solche Nebenstraße nicht renovieren, ohne grundhaft und weitreichend gleich alles anzufassen und zu verändern? Das Trottoir könnte auch instand gesetzt werden, die Granitplatten also gerichtet. Kühlespendende Bäume, nun ja, noch die letzte kriegsbedingte Fläche mußte dort bebaut werden (nur ganz vor an der Ecke zum Peterssteinweg erlaubte sich die LVZ, die Häuser in den Neunzigern abreißen zu lassen, damit ihr neuer Vorgarten mit Kunst am Bau und so weiter besser zur Geltung kommt). Wie sieht es eigentlich in den Innenhöfen aus? Bäume und Sträucher?

Ich möchte aus dem Text oben direkt zitieren: “Die Emilienstraße im Zentrum Süd ist derzeit eine stark geschädigte, gepflasterte Anliegerstraße ohne Straßenbäume und Abstellanlagen für Fahrräder. Für Radfahrerinnen und Radfahrer ist es mitunter riskant, auf der verschlissenen Fahrbahn zu fahren, auch der Gehweg ist insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen nicht mehr sicher und barrierefrei nutzbar.” Eigentlich alle genannten Aspekte halte ich für ausdrückliche Übertreibungen. Und nein, ich bin nicht gegen Verschönerungen und Instandsetzungen. Aber diese Sammlung an allerbesten Vorsätzen, die vermutlich aus offiziellen Verlautbarungen entnommen wurde zeigt, daß man sich ein Ansehen geben will. Es reicht einfach nicht, daß man eine Nebenstraße renoviert, durchaus auch behutsam und den Leipzig-typischen Charakter berücksichtigend. Nein, es braucht einen Cocktail aus “wir wenden alles grundhaft zum Besseren”-Absichten. Und dieser Cocktail ist langwirkendes Gift.

Dabei sollten wir nicht vergessen: es gibt nur einen Weltverbesserer: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_der_Weltverbesserer

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