Berichtet haben wir schon im November, aber der Stadtratsbeschluss fehlte noch. Denn die geplante Baumaßnahme in der Landsberger Straße zwischen Coppiplatz und Hans-Oster-Straße wird wieder eine richtig große Baumaßnahme und damit auch eine Stange Geld kosten – 3,4 Millionen Euro allein für den Anteil der Stadt. Aber auch LVB und Wasserwerke werden hier zupacken müssen. 2024 folgt übrigens Teil zwei dieses Vorhabens.

Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) müssen hier aus gleich mehreren Gründen umbauen, wie man der Vorlage der Stadt entnehmen kann:

„Die LVB plant den grundhaften Ausbau der Gleis-, Bahnstrom- und Fahrleitungsanlagen. Die Bestandsgeometrie der Gleisanlagen wird weitgehend beibehalten. Es erfolgt eine Aufweitung des Gleisachsabstands auf 2,80 m für den Einsatz breiterer Wagenzüge und ein barrierefreier Ausbau der Straßenbahnhaltestellen ‚Coppiplatz‘ und ‚Viertelsweg‘ inklusive SEV-Haltestellen. Durch die Erneuerung des Gleisdreiecks Viertelsweg wird dessen Weiternutzung sichergestellt. Im Abschnitt zwischen Viertelsweg und Hans-Oster-Straße ist in stadtwärtiger Richtung ein einseitiges Rasengleis vorgesehen.“

Der Bau- und Finanzierungsbeschluss zur Landsberger Straße.

Und wo die LVB schon so umfassend einen größeren Gleisabschnitt erneuern, nutzt die Stadt die Gelegenheit, den ganzen Straßenabschnitt grundhaft umzubauen.

„Das VTA plant die grundhafte Erneuerung der Fahrbahnen stadteinwärts und zwischen Coppiplatz und Viertelsweg landwärts. An den Einmündungen bzw. Knotenpunkten werden Gehwegnasen mit entsprechenden Bodenindikatoren für sicherere Fußgängerquerungen und verbesserte Sichtbeziehungen vorgesehen. Diese werden gegen unzulässiges Gehwegparken durch Poller geschützt“, so die Vorlage.

Und zwangsläufig werden sich auch die Bedingungen für den Radverkehr verbessern müssen.

Das liest sich dann so: „Um den Lückenschluss der Radverkehrsanlagen herzustellen, werden stadtwärts und zwischen Coppiplatz und Viertelsweg landwärts Radstreifen (Breite 1,60–1,85 m) markiert. Im Bereich der Haltestelle Viertelsweg werden in landwärtiger Richtung Sharrows (Piktogramme aus Fahrrad und Pfeilspitzen) auf der Fahrbahn markiert, da der verfügbare Gesamtquerschnitt keine separaten Radverkehrsanlagen ermöglicht.

Zwischen Viertelsweg und Hans-Oster-Straße hat der landwärts fahrende Radfahrer die Möglichkeit den vorhandenen Radweg zu nutzen (welcher aufgrund seines Zustandes im Zuge der Maßnahme ertüchtigt wird) oder die Fahrbahn mitzubenutzen. Zusätzlich zu den vorhandenen Fahrradanlehnbügeln werden im Baubereich insgesamt 15 neue Fahrradanlehnbügel errichtet.“

Auch die Parksituation soll neu geregelt werden. Und auch Baumneupflanzungen sind vorgesehen.

Dieser Straßenabschnitt ist übrigens nur Teil eins des dringend nötigen Gesamtumbaus.

„Im Jahr 2024 ist der zweite Bauabschnitt von der Beyerleinstraße bis zur Endhaltestelle Landberger Straße geplant. Er umfasst den grundhaften zweigleisigen Ausbau der Gleisanlagen sowie den Neubau der Fahrleitungen und Bahnstromanlagen sowie den Ausbau der Buswendeschleife. Regen- und Mischwasserkanäle werden erneuert und Trinkwasserleitungen ausgewechselt“, teilen die LVB dazu mit.

Denn ein Engpass bis zur Endhaltestelle der Linie 4 ist nun einmal, dass die Straßenbahn hier nur eingleisig fahren kann.

Für den jetzt geplanten Abschnitt bis zur Hans-Oster-Straße haben Stadt, LVB und Wasserwerke insgesamt 10 Millionen Euro geplant.

„Die Ausführung ist von der LVB vom März 2023 bis Dezember 2023 vorgesehen. Innerhalb der Gesamtmaßnahme sind die Leistungen an städtischen Anlagen eingetaktet. Die Realisierung der städtischen Maßnahmen ist von der Realisierung der Gesamtmaßnahme der LVB abhängig“, betont die Vorlage, die am 15. Dezember zur Abstimmung in die Ratsversammlung kam.

„Die Verkehrsführung während der Bauzeit wird in Abstimmung mit der Stadt von der LVB erarbeitet. Die Landsberger Straße wird je nach Bauphase für den Kfz-Verkehr voll gesperrt. Radfahrer und Fußgänger müssen mit Einschränkungen rechnen. Der Anliegerverkehr wird weitgehend und in Abstimmung mit dem Baubetrieb sichergestellt.“

Einwände gegen den Baubeschluss gab es am 15. Dezember keine. Einstimmig beschloss die Ratsversammlung, dass 2023 in der Landsberger Straße gebaut werden soll.

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