Um die Schulkapazitäten im Leipziger Nordosten langfristig zu sichern, soll in der Tauchaer Straße 188 in Thekla eine neue vierzügige Grundschule sowie eine 3-Feld-Sporthalle entstehen. Künftig könnten bis zu 488 Schülerinnen und Schüler, darunter zwei DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache), in den Gebäuden lernen. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss über knapp 30 Millionen Euro hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht.
Der Stadtrat muss natürlich noch abschließend darüber beschließen.
Auf dem Gelände gibt es derzeit noch zwei Bestandsgebäude – eine Plattenbauschule aus den 1970er Jahren und eine Turnhalle, ebenfalls ein DDR-Typenbau. Beide Objekte, so das Ergebnis eines ausführlichen Abwägungsprozesses, müssten abgerissen werden, um eine deutlich effizientere Ausnutzung des Grundstücks und zudem die Umsetzung moderner Standards zu ermöglichen.
Die neue dreigeschossige Schule und die Sporthalle sollen künftig jeweils einen eigenen Baukörper mit separaten Zugängen bilden, die im Erdgeschoss über einen Flur miteinander verbunden werden. So können Sportvereine die Sporthalle nach den Schulzeiten und an den Wochenenden ganz autark nutzen, teilt Leipzigs Verwaltung mit.
Blick auf den Klimaschutz – Schulbetrieb ab 2026/27 geplant
Beide Gebäude erhalten eine ansprechende Holz-Aluminium-Fassade, die Sporthalle erhält eine großflächige Fassadenbegrünung. Ein Grünstreifen trennt die Bauten von der Tauchaer Straße; auf dem Vorplatz der Schule und neben der Turnhalle werden kleine Sitzbereiche mit Gräser- und Blumeninseln, sowie die notwendigen Pkw- und Fahrradstellplätze gebaut. Die Pausenflächen werden zudem mit einem Kleinspielfeld, einer Laufbahn sowie umfangreichen Bewegungsangeboten für Kinder sowie einem naturnahen Garten mit Atrium, Weidentipi, Kräuterspirale und Insektenhotel ausgestattet. Diese Flächen sollen außerhalb der Schulzeiten künftig öffentlich nutzbar werden.
Damit wertvolles Niederschlagswasser künftig auf dem Grundstück zurückgehalten wird, sind auf der Freifläche Sickermulden und Rigolen vorgesehen und das Dach des Schulgebäudes wird als Retentionsdach ausgeführt. Das Dach der Sporthalle wird mit einer Fotovoltaikanlage inklusive extensiver Dachbegrünung ausgestattet.
Die Wärmeversorgung der Gebäude soll aber von Anfang an klimafreundlich sein. In der Vorlage heißt es dazu: „Das Schulgebäude und die Sporthalle werden frei von fossilen Brennstoffen über eine Kaskadenschaltung von Luft-Wärme-Wasserpumpen versorgt. Die Verteilung erfolgt über verschweißte Stahlrohre. – Für die Warmwassererzeugung ist neben den Luft-Wärme-Wasserpumpen eine s. g. Booster Wärmepumpe in Kombination mit Pufferspeichern vorgesehen. Alle Warmwasserleitungen werden wärmegedämmt. Alle Kaltwasserleitungen werden diffusionsdicht gedämmt.“
Die Abbrucharbeiten auf dem Grundstück sollen im Juli 2023 starten, der Baubeginn ist für April 2024 vorgesehen. Es ist geplant, dass die neue Grundschule mit Schuljahresbeginn 2026/27 in Betrieb geht.
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