Wer bis jetzt von Holzhausen nach Baalsdorf mit dem Fahrrad fahren möchte, der ist gezwungen, auf der Staatsstraße S78 im fließenden Verkehr mitzufahren. Hier gibt es weder Fuß- noch Radwege. Eines der größten Probleme in so gut wie allen Ortsteilen am Rande Leipzigs. Hier muss man nicht von Verkehrswende reden. Es fehlen schlicht die simpelsten Voraussetzungen. Zumindest zwischen Baalsdorf und Holzhausen soll sich das jetzt ändern.
Der 1,9 Millionen Euro teure Bau von Rad- und Fußwegen entlang der Straße bekam jetzt Grünes Licht aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters.
Direkt an der Staatsstraße 78 zwischen Baalsdorf und Holzhausen soll ein neuer Fuß- und Radweg entstehen. Innerhalb von Baalsdorf wird zudem beidseitig der Fahrbahn ein 2,5 Meter breiter Gehweg angelegt, der für Radfahrerinnen und Radfahrer freigegeben wird.
Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Zwischen Baalsdorf und Holzhausen nutzen derzeit Autos und Radfahrer noch die Fahrbahn gemeinsam. Dies führt zu Sicherheitsdefiziten, zudem behindern sich die Verkehrsteilnehmer oft gegenseitig. Für diesen Abschnitt der Staatsstraße werden für das Jahr 2025 bis zu 7.680 Kfz pro Tag prognostiziert, zugleich liegt die Route im Hauptnetz für den Radverkehr. Neue Rad- und Gehwege führen künftig zu einem Mehr an Sicherheit und Komfort für alle Verkehrsteilnehmer, betont die Verwaltung.
Aktuell werden hier noch 8.100 bis 9.000 Kfz am Tag gezählt. Die Stadt geht also von zurückgehendem Kfz-Aufkommen aus. Viele Fahrten mit dem Auto werden ja auch überflüssig, wen man ins nächste Dorf und zum Supermarkt auch sicher mit dem Rad fahren kann.
Der Baubereich ist etwa 1,2 Kilometer lang. Der erste Bauabschnitt beginnt in Höhe der Feldzufahrt am Ortsausgang Baalsdorf und endet am bereits ausgebauten Fuß- und Radweg am Ortsausgang Holzhausen. Hier wird ein 2,5 Meter breiter, asphaltierter Geh- und Radweg angelegt, der von der Fahrbahn abgesetzt ist.
Auch die Entwässerung wird entsprechend neu gebaut. Zudem ist auf Höhe des westlich einmündenden Kurt-Hänselmann-Weges eine Mittelinsel geplant, damit Fußgängerinnen und Fußgänger hier besser die Straße überqueren können.
Der zweite Bauabschnitt umfasst die Ortschaft Baalsdorf. Hier werden auf beiden Fahrbahnseiten Gehwege angelegt und die Fahrbahn auf 6,50 Metern Breite grundhaft ausgebaut. Die Gehwege werden mit Betonsteinen gepflastert, die Fahrbahn asphaltiert. Auch am Ortsausgang entsteht eine neue Mittelinsel.
Die Kreuzung der Baalsdorfer Straße wird ebenfalls umgestaltet, damit in der nördlichen und südlichen Zufahrt eine Aufstellfläche für den Radverkehr entstehen kann. Dafür muss jedoch die Ampelanlage angepasst und ein Lichtmast versetzt werden. Zudem wird die Kreuzung mit einem Blindenleitsystem ausgestattet.
In Baalsdorf wird dabei auch die bestehende Straßenbeleuchtung modernisiert, außerhalb der Ortschaft wird sie komplett neu gesetzt. Die Versorgungsleitungen werden parallel zu diesen Arbeiten erneuert.
Für die Umgestaltung müssen zwei Bäume gefällt und eine Hecke gerodet werden, teilt die Verwaltung noch mit. Im Bauabschnitt werden jedoch insgesamt 91 Bäume neu gepflanzt. Das begleitende Straßengrün wird im Anschluss an die Arbeiten ebenfalls hergestellt und dafür einheimische Krautpflanzen gesät.
Der Beginn des ersten Bauabschnittes ist für Februar kommenden Jahres vorgesehen, im September 2023 schließt dann voraussichtlich der zweite Abschnitt an.
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