Mit Flicken, Abdichten und Reparieren ist das nicht mehr getan. Die Grundschule Connewitz ist reif für die Komplexsanierung, wenn man nicht in den nächsten Jahren riskieren will, dass der Verschleiß der 106 Jahre alten Bausubstanz immer weiter voranschreitet. Und das erzeugt jetzt einen gewissen Druck, schleunigst mit den Planungen zu beginnen, damit 2025 die Baugenehmigung erteilt und ab 2026 gebaut werden kann.
Eigentlich hatte man schon eine Teilmodernisierung geplant. Aber wie das so ist bei alten Gemäuern: Wenn man sich die Bausubstanz erst einmal genauer anschaut, merkt man schnell, dass man sich eigentlich längst schon ums ganze Haus kümmern muss.
„Mit der bereits gestarteten Planung gemäß Planungsbeschluss VII-DS-00754 ergab sich, dass neben der Überplanung für das Untergeschoss auch in den Obergeschossen weitere bauliche Anpassungen notwendig werden würden, um die Maßnahme im Untergeschoss überhaupt erfolgreich umsetzen zu können“, heißt es jetzt in der Vorlage des Amtes für Schule, die noch alle Fachausschüsse des Stadtrates und die Ratsversammlung durchlaufen muss. Das kostet noch einmal Zeit.
Aber mit 31 Millionen Euro wird auch diese Komplexsanierung nicht billig.
„Aus dieser Erkenntnis heraus und im Hinblick auf die bisherigen Teilmodernisierungsmaßnahmen und den sichtbaren Verschleiß der denkmalgeschützten Substanz innen wie außen, sowie dem veralteten und störanfälligen Zustand der technischen Installationen, insbesondere der Elektroanlagen, ist daher eine Komplexsanierung und die damit einhergehende Neufassung des Planungsbeschlusses VII-DS-00754 notwendig“, betont das Amt für Schule.
Ohne Shuttle-Bus geht es nicht
Was dann auch Folgen hat für alle Kinder, die im Bauzeitraum an der Grundschule Connewitz eingeschult sind:
„Für den Zeitraum der Modernisierungsmaßnahmen wird der Schul- und Hortbetrieb komplett ausgelagert. Da im direkten Umfeld der Grundschule Connewitz keine Auslagerungsmöglichkeit zur Verfügung steht, werden zur Auslagerung die beiden bestehenden Schulstandorte in der Franzosenallee 21 (ehem. Standort der 31. Schule) und in der Thierschstraße 5 (Standort der 31. Schule) genutzt.“
Beide Schulstandorte befinden sich in Probstheida. Das bedeutet für die Kinder aus Connewitz eine ziemlich lange Anfahrt mit dem ÖPNV.
Und irgendwie scheint da jemand im Schulamt noch ein Hühnchen rupfen zu wollen mit der Ratsversammlung. Denn als Begründung wird angeführt: „Das ursprünglich zur Auslagerung geplante Investoren-Modell (VII-DS-00590) über den Neubau einer vierzügigen Grundschule mit Zweifeldsporthalle an der Kurt-Eisner-Straße wurde vom Stadtrat abgelehnt.“
Aber so recht will man die Kinder nicht den langen Weg mit einer ungenügenden Straßenbahnanbindung fahren lassen.
„Für die Grundschüler/-innen wird ein Busshuttleservice zu den beiden Interimsschulgebäuden bereitgestellt. Die hierfür notwendigen Kosten i.H.v. ca. 450.000 Euro (Prognose aus vergleichbaren derzeit bestehenden Schülerbeförderungen) werden in der KG 700 einkalkuliert und sind Teil der Mittelanmeldung 2025/2026. Eine Konkretisierung erfolgt mit dem Baubeschluss.“
Bei der Sanierung müssen nicht nur sämtliche Leitungen erneuert und die Geschosse modernisiert werden, es soll auch einen Außenaufzug zur barrierefreien Erschließung der Schule geben, die Außenhülle soll saniert und der Schulhof soll neu gestaltet werden.
Die Einfriedung soll nach historischem Vorbild restauriert werden und auch die für den Sportunterricht der Grundschule genutzten Sportfreiflächen in der öffentlichen Freifläche südlich der Hildebrandstraße sollen erneuert werden. Sodass die Kinder, die im Februar 2028 in die Schule zurückkehren können, eine rundum erneuerte Schule vorfinden werden.
Und weil die Planungen noch 2022 beginnen müssen, gibt es gleich noch eine Extra-Vorlage, um die schon 2022 benötigten 100.000 Euro vom Stadtrat bestätigt zu bekommen.
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