So schnell kann es gehen: Im Januar befürwortete der Leipziger Stadtrat eine Petition, die wünschte, in der Johannisallee endlich richtige Radfahrstreifen anzulegen. So war das mit dem Radverkehrsentwicklungsprogramm von 2012 beschlossen worden. Umgesetzt wurde es zehn Jahre lang nicht. Natürlich konnte der Stadtrat nicht einfach beschließen, dass Radwege angelegt werden müssen. Aber der beschlossene Prüfauftrag zeigt Wirkung.

„Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, werden ab Montag, 8. August, in der Johannisallee zwischen Philipp-Rosenthal-Straße und Liebigstraße beidseitig neue Radfahrstreifen markiert“, teilt jetzt das Verkehrs- und Tiefbauamt mit.

„Damit wird eine weitere Lücke im Radwegenetz geschlossen, da die Johannisallee eine wichtige Radverbindung zwischen den Stadtteilen Zentrum-Südost und Reudnitz darstellt. Sie dient zudem der Erschließung des Uniklinikums und der Universitätsstandorte an der Johannisallee für den Radverkehr.“

Das hätte also seit zehn Jahren einfach umgesetzt werden können. Eines Prüfauftrages hätte es gar nicht bedurft. Aber wie in der Ratsversammlung im Januar deutlich wurde, kommt jetzt so langsam alles auf den Tisch, was seit 2012 alles, aus welchen Gründen auch immer, liegengeblieben ist.

Die etwa 270 Meter langen Radfahrstreifen werden beidseitig der Johannisallee und durchgängig mit einer Breite von 1,60 Meter markiert. Auf der Nordwestseite wird das gebührenpflichtige Längsparken beibehalten, wobei zwischen den Parkständen und dem Radfahrstreifen ein 0,5 Meter breiter Sicherheitstrennstreifen gekennzeichnet wird, erläutert das VTA.

Die Längsparkstände auf der Südwestseite der Johannisallee entfallen. Ersatzweise kann der auf dem Gelände des Uniklinikums errichtete gebührenpflichtige Parkplatz am ehemaligen Bettenhaus mit Zufahrt über die Liebigstraße genutzt werden.

Die früher für den Radverkehr bestehende Benutzungspflicht auf dem Geh- und Radweg entlang des Botanischen Gartens war bereits vor einigen Jahren aufgehoben worden, weil es zu Unfällen mit Besuchern des Botanischen Gartens gekommen war.

Die Markierung der Radfahrstreifen in der Johannisallee ist Teil des Aktionsprogramms Radverkehr 2021/22 und kostet etwa 35.000 Euro.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar