Die Schülerzahlen in Leipzig wachsen. Und das bringt nicht nur einen enormen Neubaubedarf bei Schulen mit sich, das braucht auch immer mehr neue Sporthallen, mit denen der Sportunterricht abgesichert werden kann. Eine solche neue Sporthalle kommt jetzt auch nach Meusdorf. Die Oberschule in der Höltystraße 51 in Meusdorf soll eine Zweifeld-Sporthalle bekommen. Dafür sprach sich Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner aktuellen Dienstberatung aus.
Für knapp 8,6 Millionen Euro sollen ab Frühjahr 2023 die barrierefreie Sporthalle sowie Sportfreianlagen mit einer 100-Meter-Laufbahn, einem Kleinspielfeld, einer Weitsprung- und einer Kugelstoßanlage entstehen. Das Dach der Sporthalle und des Funktionaltraktes erhalten ein extensives Gründach. Umlaufend um das Gebäude ist auf Höhe des Funktionaltraktes eine Fassadenbegrünung vorgesehen. Die Fertigstellung ist für den Herbst 2025 geplant.
„Nachdem 2021 die Sanierung des Schulgebäudes abgeschlossen werden konnte, folgt nun ein Sporthallenneubau. Die Oberschule Höltystraße wird zu einem modernen Schulstandort, der auch ökologischen Kriterien gerecht wird. Wir investieren hier in wohnortnahe und hervorragende Lernbedingungen für Oberschülerinnen und Oberschüler“, erklärt Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus.
Die Oberschule verfügt derzeit über keine eigenen Möglichkeiten für den Schulsport. Der Sportunterricht muss derzeit an einem weiter entfernten Ausweichstandort stattfinden. Damit verbunden ist ein hoher Zeit-, Aufsichts- und organisatorischer Aufwand. Mit dem Neubau kann die Situation erheblich verbessert werden. Eigentlich gibt es gleich daneben eine Sporthalle.
Doch diese hat die Stadt verpachtet, wie man in der Vorlage nachlesen kann: „Die auf dem Schulgrundstück befindliche Sporthalle und ein Teil der Außenflächen sind langfristig an den Verein L.E. Sport e. V. verpachtet und stehen somit nicht für den Schulsport zur Verfügung. Zudem fehlen entsprechend notwendige Sportfreiflächen.“
Der Neubau auf dem Schulgrundstück soll in der LESG (Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH) als Projektsteuerer und Auftraggeber realisiert werden.
Die Verwaltungsvorlage des Dezernates Jugend, Schule und Demokratie wird voraussichtlich in der September-Ratsversammlung beschlossen.
Doch Leipzig wird auch diese Kosten wohl allein aus seinem Haushalt stemmen müssen. Denn die Vorlage des Amtes für Schule stellt auch fest: „Die Maßnahme ist grundsätzlich förderfähig. Derzeit ist jedoch kein geeignetes Förderprogramm vorhanden bzw. in Aussicht. Daher wird zum jetzigen Zeitpunkt eine Förderung für den Bau der Zweifeldsporthalle nicht eingeplant.“
Photovoltaik auf dem Dach ist möglich
Beim Energiekonzept ist erstaunlicherweise noch kein selbstverständlicher Aufbau einer Solaranlage eingeplant. Aber man habe eine solche zumindest perspektivisch mitgedacht, kann man in der Vorlage der Stadt lesen: „Die Dachkonstruktion wird für die Nutzung durch Dritte (LKE) statisch zur Aufnahme einer Photovoltaikanlage ausgelegt.“
Denn laut Solardachkataster sind die Voraussetzungen zum Betrieb einer Photovoltaikanlage sehr gut. Platz finden könnten hier 243 Photovoltaikmodule zu je 380 Watt. Die Fläche ist da. Jetzt müssen nur noch die Betreibermodelle so barrierefrei werden, dass Energiegenossenschaften kein Problem haben, solche Flächen in ihre Regie zu nehmen.
Bis die Photovoltaik montiert wird, wird das Dach erst einmal als Gründach konzipiert.
Erstaunlich freilich ist auch, dass das Amt für Schule hier eine „umlaufende Fassadenbegrünung am Sporthallenneubau“ für selbstverständlich hält, während das für den Sporthallenneubau der Wilhelm-Busch-Schule von den städtischen Planern für reineweg unmöglich erklärt wird.
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