Leipzig wächst. Und wird auch noch weiter wachsen. Und deshalb fehlen nicht nur im Leipziger Süden Grundschulen, die schon in den nächsten Jahren dringend gebraucht werden. Auch im Norden spitzt sich die Lage zu. Weshalb die Stadt jetzt plant, mit der stadteigenen LESG an der Hans-Beimler-Straße in Möckern eine neue Schule zu bauen.
„Im Stadtbezirk Nordwest kann die Grundschulversorgung ohne Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten nicht langfristig gesichert werden. Der Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig – Fortschreibung 2019 benennt deshalb als eine notwendige Maßnahme den Neubau einer Grundschule am Standort Hans-Beimler-Straße“, stellt das Amt für Schule dazu fest.
„Die neue Grundschule hat eine Regelkapazität von 4 Zügen. Es werden zusätzlich die baulichen Voraussetzungen für 2 DaZ-Klassen und für eine temporäre Überbelegung von bis zu 20 % der Regelkapazität geschaffen. Bei einer Regelbelegung werden bis zu 448 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, im Falle der temporären Überbelegung bis zu 594.“
In diesem Fall hat die Stadt mit der LWB zusammen tatsächlich noch ein freies Grundstück in der Hans-Beimler-Straße gefunden. Und auch eine große Dreifeld-Sporthalle soll entstehen. Dort, wo heute noch eine Garagengemeinschaft zu finden ist.
Warum die Schule auch eine Dreifeld-Sporthalle bekommen soll, begründet das Amt für Schule ebenfalls: „Für eine vierzügige Grundschule ist eine Zweifeld-Sporthalle ausreichend. Allerdings besteht stadtweit und im Stadtbezirk Nordwest mit ca. 4.000 qm ein grundlegender Fehlbedarf an Sporthallenflächen für den Vereins- und Breitensport. Für den Ligaspielbetrieb in vielen Ballsportarten ist eine normgerechte Dreifeldhalle notwendig. Zur Bedarfsdeckung soll deshalb eine derartige Halle errichtet werden.“
Gleichzeitig will man die Stellplatzprobleme im Quartier bei der Gelegenheit mit anpacken. Denn: „Der Schulneubau ist Bestandteil einer größeren städtebaulichen Neuordnung. Errichtet werden auch ca. 160 Wohnungen und eine Kindertagesstätte durch die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB). Im Rahmen der städtebaulichen Planung wurde der Schulstandort an der Hans-Beimler-Straße und der Wohnungsbau an der Fritz-Simonis-Straße verortet.“
Was dann zu einer besonderen Baulösung für die Sporthalle führt: „Das städtebauliche Konzept sowie der Entwurf des Bebauungsplanes für die Gesamtfläche sehen ein optionales Mobilitätsgeschoss im Erdgeschoss der Sporthalle vor; die eigentliche Halle wird aufgeständert. Hier sollen im Sinne einer Mehrfachnutzung und Flächenoptimierung die gebietsbezogenen Stellplätze untergebracht werden. Dies sind neben den Stellplätzen für die Schule mit Sporthalle auch ein Teil der Stellplätze für den Wohnungsbau. Die Mehrkosten werden gegenwärtig auf ca. 1 Million Euro geschätzt. Erste Gespräche mit der LWB zur anteiligen Kostentragung haben stattgefunden.“
Für den Schulbau rechnen die städtischen Planer mit insgesamt 31 Millionen Euro Finanzierungsbedarf. Die Planungen selbst werden knapp 2 Millionen Euro kosten, die jetzt natürlich vom Stadtrat erst einmal genehmigt werden müssen. Wenn alles planmäßig läuft, könnte 2024 Baubeginn sein und 2026 der Beginn des Schulbetriebs in der neuen Schule.
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