Darauf haben die Bewohner des Leipziger Ostens seit Jahren gewartet: Der Bau für die lange geplante Schwimmhalle für den Osten kann beginnen. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am Mittwoch, 16. März, auf dem Otto-Runki-Platz die Tiefbauarbeiten für den Schwimmhallenneubau begonnen.
Damit ist die erste Projektphase – die Vorbereitung und Einrichtung des Baufeldes – abgeschlossen. Neben Sportbäder-Geschäftsführer Martin Gräfe und Stephan Schütz, geschäftsführender Partner der verantwortlichen Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp), führten dabei auch Oberbürgermeister Burkhard Jung und Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport, sowie Holger Maiwald vom Leipziger Schwimmsportverband erste Spatenstiche aus.
„An dieser Stelle wird in den kommenden beiden Jahren ein maßgebliches Infrastrukturprojekt für den Sport- und Freizeitbereich in Leipzig umgesetzt. Es bringt für die gesamte Stadt einen enormen zusätzlichen Freizeitwert durch Schwimmangebote, öffentliches Baden, Kurse, Vereine und Gesundheitssport. Lokal erhoffen wir uns durch die Schwimmhalle eine weitere Entwicklung und Aufwertung des Stadtteils“, sagte Burkhard Jung.
Insgesamt rund 13,2 Millionen Euro planen die Leipziger Sportbäder aktuell für die neue Sportschwimmhalle ein. Durch den Ausfall fest eingeplanter Fördergelder des Freistaats war Leipzig als Kommune hier mit eingesprungen: Die Stadt stellt mehr als 6 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung.
„Wir tun dies, weil wir in unserer gewachsenen, schwimmbegeisterten Stadt diese Wasserflächen ganz dringend benötigen, weil wir dem Bedarf der verschiedenen Nutzergruppen gerecht werden wollen und weil wir gegenüber Kindern in Sachen Schwimmunterricht, gegenüber den Vereinen für den Leistungs- und Breitensport und gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern beim Gesundheitssport, öffentlichem Baden und Kursangeboten eine Verpflichtung sehen“, betonte Jung.
Auch für Heiko Rosenthal ist das städtische Engagement sehr wichtig: „Die Entwicklung Leipzigs seit den 2010er Jahren ging mit einem Plus von rund 100.000 Einwohnern einher. Zudem spüren wir eine deutliche Diversifizierung der Nutzergruppen vom Leistungs- und Breitensport über das Schulschwimmen, den Gesundheitssport bis hin zum öffentlichen Baden. Der Schwimmhallenbau auf dem Otto-Runki-Platz wird diese Situation etwas entschärfen – kann aber bei der Entwicklung von Wasserflächen nicht der letzte Schritt sein.“
Eröffnung soll 2024 sein
Der Start der Erdarbeiten Ende März und der Übergang zu den Rohbauarbeiten in diesem Sommer stellen die Meilensteine für dieses Jahr dar.
„Mit der Vergabe erster Bauleistungen schlagen auch hier die aktuellen bundesweiten Kostentrends bei Materialien und Preisen bei unseren Dienstleistern durch. Wir prüfen derzeit, wie wir mit diesen Baukostensteigerungen umgehen können“, sagte Sportbäder-Geschäftsführer Martin Gräfe.
Neben den baulichen Höhepunkten soll die Schwimmhalle im weiteren Verlauf der Bauarbeiten über ein öffentliches Bürgervoting auch ihren eigentlichen Namen erhalten. Die Eröffnung der neuen Halle ist für den Spätsommer 2024 avisiert.
Bis dahin entsteht ein Komplex mit einem 25-Meter-Schwimmbecken, einem Lehrbecken und einem Kinderplanschbecken.
„Um optimale Bedingungen für Kurse, Trainings und öffentliches Baden zu schaffen, werden die Areale akustisch getrennt“, erklärte Gräfe. Außerdem sind ein Athletikraum und ein Besprechungsraum für Vereine, Sportbäder und Interessierte geplant. „Insgesamt“, so Gräfe, „entsteht hier viel Platz für viele unterschiedliche Nutzergruppen – eben ein Meer an Möglichkeiten.“
Entwurf und Planung für den neuen Schwimmbadbau stammen von den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp), die den Architekturwettbewerb im Jahr 2019 gewonnen hatten.
„Wir setzen auf einen Bau mit hohem Wiedererkennungswert, der sich gut in das Stadtviertel, aber auch die angrenzenden Strukturen einfügen wird“, erklärte Stephan Schütz von gmp.
Mit einem nachhaltigen Ansatz trage man zudem den städtischen Bemühungen hinsichtlich klimarelevanter Aspekte und wassersensibler Stadtentwicklung Rechnung: Neben der Planung nach Passivhausstandard und einer wirtschaftlichen, emissionsreduzierten Bauweise mit vorgefertigten Wand- und Deckenelementen, sind unter anderem Retentionsdächer mit Insektenwiesen, ein Fernwärmeanschluss zur Vermeidung innerstädtischer Emissionen sowie eine Schlammwasserwiederaufbereitung, die eine Wiederverwendung des Beckenwassers ermöglicht, vorgesehen.
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Wir benötigen aber auch dringend Stadtgrün, welches für den Hallenbau vom Platz entfernt wurde.