Der schöne Fockeberg in der Leipziger Südvorstadt – jahrelang war es still um ihn geworden. Auch wenn die Kunstskulpturen den Gang der Zeit gingen und manche Ecke sehr ramponiert aussah. Und auch die Bäume wuchsen und wachsen mittlerweile alle Sichtachsen zu. Zwei SPD-Stadträte haben im vergangenen Jahr diesen schönen Schuttberg an der Fockestraße wieder zum Thema gemacht, es gab auch einen Beschluss des Stadtrates. Aber dann war es wieder still. Als fragte die SPD-Fraktion wieder nach.
„Auf Antrag der SPD-Stadträte Christopher Zenker und Prof. Dr. Getu Abraham hat die Ratsversammlung am 24.02.21 einstimmig bei wenigen Enthaltungen den Verwaltungsstandpunkt zur Aufwertung des Fockebergs beschlossen“, ging die SPD-Fraktion nach einmal auf den Stadtratsbeschluss von vor einem Jahr ein.„Danach wollte die Stadtverwaltung auf dem Fockeberg im Eingangsbereich Fahrradabstellmöglichkeiten und an der Auffahrt eine neue Sitzgelegenheit mit Tisch bis zum IV. Quartal 2021 realisieren. Die Sichtschneisen Richtung Innenstadt und Richtung Osten sollen freigehalten und die vorhandenen Sitzgelegenheiten ebenfalls bis Ende IV. Quartal 2021 repariert werden. Darüber hinaus wollte die Stadtverwaltung bis zum IV. Quartal 2021 unter Beteiligung der Öffentlichkeit ein Konzept zur Sicherung und Nutzung des Fockebergs erstellen.“
Aber so schnell ist Leipzigs Verwaltung nicht. Ämter haben ihren eigenen Gang. Manchmal ist es wahrscheinlich auch der einzig gangbare, wenn Dinge tatsächlich ins Rollen kommen sollen. Auch wenn man zwischenzeitlich keinen Pieps aus dem Räderwerk hört.
Aber es ist tatsächlich schon was geschehen, bestätigt das Amt für Stadtgrün und Gewässer jetzt.
„Das Amt für Stadtgrün und Gewässer, Abteilung Stadtforsten, hat im Jahr 2021 im Rahmen der Gefahrenbeseitigung den Rückbau der Metalltreppe im südlichen Hangbereich im Herbst 2021 vorgenommen“, teilt es mit.
Und sogar eine neue Bank wurde aufgestellt – mitten im kalten Herbst: „In Zusammenarbeit mit Studenten der HTWK, unter Leitung von Herrn Prof. Ulrich, wurde ein gemeinnütziges Projekt verwirklicht. Eine selbst konstruierte Rundbank wurde in unmittelbarer Nähe des Weges aufgebaut und seit 19.11.2021 können die Besucher des Fockebergs auf der Rundbank Platz nehmen.“
An die große Glocke gehängt wurde das nicht, sonst hätten sich auch Christopher Zenker und Prof. Dr. Getu Abraham schon viel früher freuen können. Und um den Baumbewuchs auf dem Schuttberg kümmert sich die Forstabteilung auch schon:
„Das Hauptaugenmerk seitens des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Abteilung Stadtforsten, wurde auf die forstliche Bewirtschaftung des Fockebergs gelegt. Die Durchführung von Maßnahmen zur Verkehrssicherung standen im Vordergrund. Insbesondere nach dem Sturm am 21. Oktober 2021 wurden zahlreiche Sturmschäden entlang des Weges von den Forstwirten des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, Abteilung Stadtforsten, beseitigt, sodass eine gefahrlose Begehung für Besucher wieder möglich ist. Für 2022 ist der Aufbau von zwei rollstuhlgerechten Sitzmöglichkeiten geplant, um allen Erholungssuchenden ein Angebot zu unterbreiten.“
Nur die Sichtschneisen Richtung Innenstadt und Richtung Osten wurden noch nicht angepackt. Dazu hat der Oktobersturm zu viele Bäume im Stadtgebiet umgelegt.
Aber dann ist da ja noch die versprochene Bürgerbeteiligung, die aber nun doch später stattfindet als erwartet. Denn bis zum Herbst hat das Amt für Stadtgrün und Gewässer das dafür notwendige Konzept noch nicht fertigbekommen.
„Mit der Erarbeitung des Nutzungskonzeptes wurde im Amt für Stadtgrün und Gewässer begonnen“, teilt es nun mit. „Derzeit werden Vorabstimmungen mit den beteiligten Ämtern geführt, um die Planungsgrundlagen für das Nutzungskonzept zu ermitteln. Auf Grundlage dieser Planunterlagen und erster Entwicklungsideen ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgesehen, vorzugsweise zu Beginn des 2. Quartals als Freiluft-Veranstaltung vor Ort.“
Das wäre dann April.
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