All die alarmierenden Erwartungen zur Leipziger Haushaltslage, die noch in den Jahren 2020 und 2021 den Stadtrat beschäftigten, sind nicht eingetreten. Schon 2021 haben sich die Leipziger Steuereinnahmen wieder erholt, schließt die Stadt das Jahr wahrscheinlich sogar mit einem Plus ab. Und auf einmal tun sich Spielräume auf für Haushaltsanträge, die noch im März 2021 erst einmal nur zur Kenntnis genommen wurden. So auch für neue Schilder im Landschaftsschutzgebiet bei Böhlitz-Ehrenberg.

Denn genau diese hatte der Ortschaftsrat Böhlitz-Ehrenberg beantragt. Denn der Leipziger Auwald leidet unter vielen Arten von Vandalismus – unter wild angelegen Jogger- und Mountainbike-Strecken, unter Lagerfeuern mitten im Schutzgebiet, aber auch unter der Zerstörung der Hinweisschilder, die die Waldbesucher eigentlich darauf aufmerksam machen sollen, dass man in einem besonders geschützten Stück Natur unterwegs ist.Und so beantragte der Ortschaftsrat von Böhlitz-Ehrenberg eigentlich etwas gar nicht so Teures: „Die Hinweisschilder ‚Landschaftsschutzgebiet‘ (schwarzer UHU auf gelben Grund) in Böhlitz-Ehrenberg werden wieder aufgestellt.“

Um viel Geld geht es dabei gar nicht, stellt das Amt für Umweltschutz fest und befürwortet den Antrag aus dem Ortschaftsrat auch: „Die Beschilderung von Landschaftsschutzgebieten dient der öffentlichkeitswirksamen Kenntlichmachung der Schutzgebiete. Die Besucher/-innen werden auf den sensiblen Status der Natur aufmerksam gemacht, was einen bedächtigeren Umgang bewirken soll. Weiterhin ist bei Verstößen die Einsicht höher, wenn das Schutzgebiet sichtbar gekennzeichnet ist.“

Dass das Landschaftsschutzgebiet in der Nordwestaue praktisch nicht mehr ausgeschildert ist, macht auch der Verwaltung Sorgen:

„Fast sämtliche Hinweisschilder auf das Landschaftsschutzgebiet in Böhlitz-Ehrenberg wurden durch Vandalismus zerstört oder gestohlen. Somit ist für den Bürger nicht zu erkennen, wann die zu schützenden Gebiete beginnen oder enden. Daher sind die Schilder wieder aufzustellen. Gemäß § 22 (4) BNatSchG sind ‚Geschützte Teile von Natur und Landschaft […] zu registrieren und zu kennzeichnen‘.

Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Leipzig verfügt im Doppelhaushalt 2021/2022 analog zu den Vorjahren über einen Planansatz in Höhe von ca. 8.000 EUR für die Beschilderung von Naturschutz- bzw. Landschaftsschutzgebieten im Stadtgebiet, von denen ein Anteil für die Wiederbeschilderung verwendet wird. Bei der Aufstellung der Schilder ist darauf zu achten, dass diese in entsprechender Höhe angebracht werden, dass eine einfache Mitnahme erschwert wird.“

Und so soll es die Eule auf gelbem Grund bald auch wieder in der Nordwestaue geben: „In diesem Haushaltsjahr ist die Beschilderung des LSG Leipziger Auwald, insbesondere der Bereich Nordwesten vorgesehen. Die Beauftragung zum Aufstellen der Hinweisschilder wurde ausgelöst und steht kurz vor der Umsetzung. Die Realisierung ist bis Jahresende avisiert.“

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