Das Projekt „Lebendige Luppe“ hat zwar am 5. Mai schon darüber informiert, dass der Zschampert und der Burgauenbach in diesem Jahr revitalisiert werden sollen. Aber das Geld für diese Baumaßnahmen muss der Stadtrat erst noch genehmigen. Die Dienstberatung des Oberbürgermeisters hat jetzt schon mal Grünes Licht gegeben, dass die Vorlage möglicherweise im Juni in der Ratsversammlung beschlossen werden kann.
Der alte Flusslauf des Zschamperts und der Burgauenbach/Bauerngraben sollen ab Herbst revitalisiert werden. Dies geht aus der aktuellen Sitzung der Verwaltungsspitze hervor. Vorbehaltlich des Beschlusses in der Ratsversammlung soll im Rahmen des Projekts Lebendige Luppe ab dem vierten Quartal 2021 mit den Arbeiten am Zschampert begonnen werden, ab dem dritten Quartal 2022 könnten erste Aufwertungsmaßnahmen am Burgauenbach/Bauerngraben erfolgen.Die Kosten dafür betragen insgesamt rund 6,16 Millionen Euro. Ziel ist, dass diese ersten Revitalisierungsmaßnahmen bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sind. Das Projekt Lebendige Luppe wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert und hilft, die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt umzusetzen.
„Intakte Auwälder sind ein Hotspot der biologischen Vielfalt und leisten gleichzeitig einen klimawirksamen Ausgleich zum städtischen Wärmeinseleffekt“, erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.
„Der Erhalt und die Revitalisierung der Nordwestaue, als bedeutendes strategisches Ziel, dient der Entwicklung bedeutender Lebensräume des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 und unterstützt artenreiche Waldstrukturen. Die Revitalisierung der Auenlandschaft ist eine von 24 Sofortmaßnahmen zum Klimanotstand in Leipzig.“
Die Fließgewässerplanung bezieht sich auf den Zschampert nördlich des Saale-Leipzig-Kanals und seinen historischen Verlauf. Insbesondere durch die erforderliche Sohlanhebung am Zschampert auf sein früheres Niveau – um etwa 70 bis 80 Zentimeter – wird die Entwässerung der angrenzenden Auenbereiche reduziert und dadurch eine Wiedervernässung gefördert.
Dabei wird der historische Gewässerverlauf eingebunden, was zu einer Verlängerung des Zschamperts um 5,4 Kilometer und einen naturnahen Zustand führt. Zudem sollen flächenhafte Überflutungen durch das Einleiten kleiner und mittlerer Hochwasser in den Hartholzauwald den Fortbestand des typischen Auwaldes sichern und zudem das in der Zschampertaue noch vorhandene Feuchtgebiet (Kleewinkel) gezielt geflutet werden.
Die Maßnahmen am Burgauenbach und Bauerngraben liegen südlich der Neuen Luppe und nördlich der Ortsteile Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg. Hier sollen erste Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit helfen, die allgemeine Gewässerstruktur aufzuwerten. Dazu hat der NABU Sachsen im Projekt „Lebendige Luppe“ die Vorplanung für Aufwertungsmaßnahmen am Burgauenbach erstellt, deren Weiterplanung und Umsetzung durch die Stadt Leipzig erfolgt.
Auch das Wassermanagement in den Waldspitzlachen muss neu überdacht werden, da gebietstypische periodische Austrocknungserscheinungen praktisch nicht mehr eintreten. Die Waldspitzlachen als eutrophe Stillgewässer in der Burgaue stehen in direkter Verbindung mit dem Burgauenbach.
Die ehemaligen Lehmgruben müssen als wertvolle Auenlebensräume vor allem für Amphibien und Libellen erhalten bleiben und benötigen eine temporäre Wasserführung mit schwankenden Wasserständen. Im nächsten Schritt soll im Rahmen des Projektes Lebendige Luppe die Revitalisierung im zentralen Bereich der Nordwestaue planerisch vorbereitet werden.
Informationen zum Projekt „Lebendige Luppe“ findet man auch auf der Homepage der Stadt Leipzig.
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