Mit Instandsetzung ist wahrscheinlich deutlich untertrieben, was mit der Schlachthofbrücke ab dem 20. April passieren soll. Das Verkehrs- und Tiefbauamt spricht lieber von einer Komplettinstandsetzung, denn die Brücke ist so lädiert, dass sie zum Teil ganz zurückgebaut werden muss und Busse und Kraftfahrzeuge die Baustelle monatelang weiträumig umfahren müssen.
Beginn für die Instandsetzungsarbeiten an der Schlachthofbrücke ist am Dienstag, 20. April. Das vorhandene Brückenbauwerk, bestehend aus einer Stahlverbund- und einer Stahlbetonkonstruktion, befindet sich in einem schlechten Zustand, betont das Verkehrs- und Tiefbauamt.Geplant ist die Komplettinstandsetzung mit einer Lagererneuerung des Stahlverbundüberbaus aus dem Jahre 1970 und ein Teilrückbau mit anschließender Verfüllung der Stahlbetonkonstruktion aus dem Jahre 1927. Einige der geplanten Arbeiten sind nur unter Sperrung der Gleise der DB AG ausführbar. Die dafür erforderlichen Sperrpausen sind bereits in den Fahrplan der Deutschen Bahn eingetaktet, betont das VTA.
Beschlossen hat diese Maßnahme für 3,9 Millionen Euro der Stadtrat schon im Oktober 2020, nachdem vorher lange darüber diskutiert worden war, was mit den Gleisen der LVB passieren sollte. Die Leipziger Verkehrsbetriebe wollten die Gleise auf der Brücke nicht wieder neu verlegen, was den Verlust dieses Schienenstrangs fürs Leipziger Straßenbahnnetz bedeutet hätte.
Hier legte der Stadtrat sein Veto ein, denn die Strecke ist sowohl als Ausweichstrecke für eventuelle Sperrungen auf der Karl-Liebknecht-Straße als auch als Basis für eine wieder zu schaffende neue Linienverbindung wichtig. Denn auch wenn sich die Verwaltung darauf versteift, hier eine Meile von Autohäusern zu sichern, ist völlig offen, ob es für Teile des Alten Messegeländes künftig nicht doch ganz andere Nutzungen mit großem Publikumsverkehr geben wird. Da könnte eine zusätzliche Straßenbahnlinie vonnöten werden.
Während der gesamten Bauzeit wird die Richard-Lehmann-Straße zwischen Zwickauer Straße und Altenburger Straße für den Kfz-Verkehr voll gesperrt. Die Zufahrt zum Panometer aus Richtung Altenburger Straße bleibt während der Bauzeit gewährleistet, so das VTA. Die Umleitung für den Kfz- und den Bus-Verkehr der LVB erfolgt über Richard-Lehmann-Straße, Zwickauer Straße, Arno-Nitzsche-Straße, Arthur-Hoffmann-Straße und wieder Richard-Lehmann-Straße. Fußgänger und Radfahrer können die Brückenbaustelle während der gesamten Bauzeit queren.
Die Instandsetzungsarbeiten sollen Ende März 2022 abgeschlossen sein.
Das bedeutet auch Änderungen im Betrieb der Buslinie 70 vom 20. April bis voraussichtlich Ende März 2022, teilen die LVB mit.
Die Buslinie 70 verkehrt zwischen den Haltestellen HTWK und Richard-Lehmann-/ Zwickauer Straße in dieser Zeit in beiden Richtungen mit Umleitung über Arthur-Hoffmann-Straße, Arno-Nitzsche-Straße, Zwickauer Straße, Richard-Lehmann-Straße.
Die Haltestelle Altenburger Straße kann nicht bedient werden. Die Haltestelle Arthur-Hoffmann-/Richard-Lehmann-Straße in Richtung Connewitzer Kreuz wird in der Arthur-Hoffmann-Straße bedient. Die Haltestelle Richard-Lehmann-/Zwickauer Straße wird an den Haltestellen für Schienenersatzverkehr in der Zwickauer Straße bedient.
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