Während an anderen großen Standorten auf ehemaligem Leipziger Bahngelände noch gerungen wird um die wichtigen Details, ist ein Standort schon so weit gediehen, dass hier 2021 die Erschließungsarbeiten beginnen können: Es ist das ehemalige Zollschuppengelände westlich des Hauptbahnhofs, wo der Bauentwickler „Otto Wulff“ das Löwitz Quartier bauen will.
Jetzt hat der Projektentwickler seine neuen Büroräume in der Kohlgartenstraße bezogen. Über 800 Quadratmeter groß ist das neue Büro, das „Otto Wulff“ vor einigen Tagen in der Kohlgartenstraße 11 in Leipzig bezogen hat. Das Hamburger Familienunternehmen vergrößert damit seinen Standort in der sächsischen Metropole und stellt sich unter anderem für das Löwitz Quartier auf. Das Stadtentwicklungsprojekt realisiert „Otto Wulff“ in einer Projektpartnerschaft in den kommenden Jahren direkt neben dem Hauptbahnhof.
„Wir sehen in Leipzig und der Region einen sehr spannenden Markt mit viel Potenzial. Deswegen bekennen wir uns zu dieser tollen Stadt und möchten damit auch zeigen: Wir sind vor Ort, wir leben und lieben diese Stadt, wir sind immer ansprechbar. Ich glaube, das unterscheidet uns von einigen anderen Bauunternehmen oder Projektentwicklern, die aktuell in Leipzig aktiv sind“, sagt Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter, der das Familienunternehmen in dritter Generation führt.
Vor Ort geführt wird „Otto Wulff“ Leipzig von den beiden Standortleitern André Kirsten und Felix von Keyserlingk. „Unser 27-köpfiges Team vor Ort besteht fast ausschließlich aus Leipzigerinnen und Leipzigern, wir haben hier niemanden aus Hamburg einfach mitgebracht”, sagt Kirsten, der den Geschäftsbereich Bauen leitet. „Auch deswegen haben wir ein gutes Gespür für das Lebensgefühl der Stadt. Wir sehen die großen Chancen, aber kennen auch die Sorgen der Menschen“, ergänzt von Keyserlingk. Er verantwortet den Bereich Entwickeln.
Durch den Bau des Löwitz Quartiers wird das 10,6 Hektar große und zuvor nicht zugängliche Areal des ehemaligen Thüringer Bahnhofs für die Allgemeinheit erschlossen. Geplant ist dort auf 11 Baufeldern die Errichtung eines gemischt genutzten Quartiers mit den Bausteinen Miet- und Eigentumswohnungen, Hotel, Büro, Gastronomie und Einzelhandel.
Ferner werden eine Kita und ein fünfzügiges Gymnasium entstehen. Es ist zugleich das erste Quartier in Leipzig, welches nach einem neuen urbanen und nachhaltigen Konzept fertiggestellt wird. Erstmals werden in dem autoarmen Quartier bei der Planung Radfahrer und Fußgänger bevorzugt und Kraftfahrzeuge möglichst aus dem Straßenbild genommen, betont das Unternehmen.
Gebaut werden soll in den Jahren 2021 bis 2024. Die Erschließungsmaßnahmen beginnen im Frühjahr 2021.
Entstehen sollen auch rund 650 Wohneinheiten, verteilt auf 35.000 m² Bruttogeschossfläche für frei finanzierte Miet- und Eigentumswohnungen, sowie 14.000 m² Bruttogeschossfläche für sozial geförderte Mietwohnungen.
Das Unternehmen betont extra: „,Otto Wulff‘ will sich in Leipzig dafür einsetzen, dass alle Menschen bezahlbar und gut wohnen können. Stefan Wulff arbeitet dafür, genauso wie seit Jahren in Hamburg, auch in Leipzig im noch jungen ,Bündnis für bezahlbares Wohnen‘ mit. Das Ziel dieses Bündnisses sind freiwillige, aber verbindliche Vereinbarungen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“
„Das ist ein so wichtiges Thema! Und vielleicht können wir da mit unseren Erfahrungen etwas zum Gelingen beitragen. Ich habe den Eindruck, dem Oberbürgermeister liegt das Thema sehr am Herzen“, sagt Wulff.
Andererseits ist auch dieses Bauprojekt ein echtes Geduldsspiel für die Leipziger/-innen, denn die ersten Pläne, dieses nicht mehr genutzte Bahnareal neu zu bebauen, gab es schon 2008. 2012 meldete ein erster Entwickler, dass man bald losbauen werde. Nach dem Besitzwechsel gab es 2019 das nächste Mal eine solche Nachricht. Aber so konkret wie jetzt waren die Pläne noch nie.
Der Projektentwickler „Otto Wulff“ ist bereits seit 2018 in Leipzig aktiv. Bisher hatte das Unternehmen seinen Sitz in der Leibnizstraße. Neben dem Löwitz Quartier entwickelt oder baut das Unternehmen unter anderem Projekte am Grassimuseum, in der Münzgasse und an der Löbauer Straße in Schönefeld.
Jetzt gibt es auch einen städtebaulichen Vertrag für das Quartier westlich des Hauptbahnhofes
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