Im Juni gab es schon die erfreuliche Nachricht, dass der Bund den Parkbogen Ost in Leipzig mit weiteren 5 Millionen Euro fördern wird. Damit kann das nächste Teilstück gebaut werden. Insgesamt kostet allein der Teil mit dem Sellerhäuser Bahnbogen 15 Millionen Euro. Aber wenn das alles 2024 fertig ist, kann man hier – auf einer ehemaligen Gleistrasse – über den Dächern des Leipziger Osten Spazierengehen und wohl auch Radfahren.

In den beiden vergangenen Förderperioden wurden schon zwei Teilprojekte des Parkbogens Ost umgesetzt: die Sanierung des Sellerhäuser Viadukts (Förderperiode 2015–2019) und der Abbruch der Brücke Eisenbahnstraße (EFRE 2016-2020), die künftig durch eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer ersetzt wird.

Mit den 5,2 Millionen vom Bund können ab 2021 die nächsten Schritte finanziert werden. Dazu gehört als echter Hingucker der Bau des Aktivbands zwischen Zweinaundorfer Straße und Eisenbahnstraße. Die wichtigen Brückenneubauten – so auch über die Eisenbahnstraße – sind ab 2023 geplant. Und so richtig flüssig kommt man auch noch nicht hoch, denn die Aufgänge in Höhe der Feuerwache Ost werden zwar schon 2021 gebaut, der Anschluss der Anger-Crottendorfer Bahnschneise aber ist erst ab 2024 geplant.

Insgesamt geht es bis 2024 um Maßnahmen im Umfang von 8.161.450,00 Euro. Der städtische Eigenanteil beträgt 2.961.450 Euro. Der Stadtrat musste dem ganzen Paket also noch zustimmen.

Was zumindest Thema war im digitalen Meinungsaustausch am 16. Dezember, wo es ganz ohne Diskussion eine einhellige Zustimmung zu der Vorlage des Dezernats Stadtentwicklung und Bau gab, das auch ein wenig Druck aufbaute. Denn bei Fördermitteln gilt immer auch eine Umsetzungs- und Abrechnungsfrist. Die Stadt muss also nicht nur baldigst losbauen, sondern auch bis 2024 umsetzen, was in der Vorlage alles aufgelistet ist.

Denn sonst, so die Vorlage: „Ein Problem stellen ggf. die schon eingesetzten Fördermittel dar. Sollte die bauliche Umsetzung ins Stocken geraten und kein funktionsfähiger Teilabschnitt entstehen, könnten Rückforderungen bzgl. der schon eingesetzten Fördermittel im Raum stehen.“

Andererseits das andere Problem: „Durch einen Nichtbeschluss würde eine Chance zur zeitnahen Umsetzung eines wichtigen Abschnitts des Parkbogen Ost vertan werden. Sowohl vonseiten der Anwohner, der Bürger als auch bei der bundesweiten Fachöffentlichkeit würde dies auf Unverständnis stoßen. Die notwendigen Flächen wurden weitestgehend durch die Stadt erworben, das Sellerhäuser Viadukt wird gerade saniert und die Planung zur Umsetzung des Vorhabens wird aktuell vorangetrieben. Ein Nichtbeschluss würde hier zu einer großen zeitlichen Lücke führen. Der Instandhaltungsaufwand für die erworbenen Flächen und Brücken steigt jährlich an, wenn es zu keiner weiteren Umsetzung der Maßnahme kommt.“

Was eben auch heißt, dass der Parkbogen Ost bis 2024 erlebbar wird – zumindest vom Anschluss an die Anger-Crottendorfer Bahnschneise bis zur Eisenbahnstrecke Leipzig–Dresden, knapp 1.500 Meter, auf denen Fußgänger und Radfahrer unabhängig vom Straßenverkehr sind. An den Bahngleisen endet das Ganze erst einmal, denn hier muss überhaupt erst einmal eine konkrete Vision entwickelt werden, wie es hier weitergeht: „Als zweiter Schwerpunkt ist die Nordspange des Parkbogens und dessen Verlauf beiderseits der Eisenbahnlinie wichtiger Bestandteil für die Entwicklung der Quartiere im Leipziger Osten und Anschluss an die bereits sich in Planung befindenden neuen Stadtteile westlich des Hauptbahnhofs und des Eutritzscher Freiladebahnhofs.“

Ab 2024 über den Dächern der Stadt: Stadtrat muss nun über Förderantrag für den Parkbogen Ost entscheiden

Ab 2024 über den Dächern der Stadt: Stadtrat muss nun über Förderantrag für den Parkbogen Ost entscheiden

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