Es ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten, auch wenn es wie das am besten ausgebaute Stück Radweg im südlichen Auwald aussieht: die asphaltierte Strecke vom Parkplatz am Ende der Richard-Lehmann-Straße bis zum LVB-Sportgelände. Radfahrer kommen hier gerade am Wochenende immer wieder mit Autofahrern ins Gehege. Warum eigentlich, fragten sich die Grünen.

Wobei sie gegen die Nutzer der Sportanlage, die hier schon aus Transportgründen mit den Kraftfahrzeug langfahren müssen, eigentlich nichts haben. Aber auch andere Autofahrer nutzen die Piste gern und parken dann irgendwo am Rand, weil man so schön bequem mit dem Auto in den Wald kommt. Die größten Spaßvögel sind ja die, die dann aussteigen, um ihre Joggingrunde durch den Wald zu drehen. Ähnliche Kurzstreckenspezialisten kennt man ja auch aus dem Clara-Park.

Also beantragt die Grünen-Fraktion jetzt: „Die ,Neue Linie‘, beginnend ab Parkplatz Richard-Lehmann-Straße bis zum LVB-Sportgelände, wird als Straße entwidmet. Um das Einfahren von Fahrzeugen zu verhindern, wird eine Polleranlage installiert.“

Das kann eine Stadt wie Leipzig tatsächlich tun, wie die Grünen begründen: „Gem. § 6 SächsStrG ist die Gemeinde für die Entwidmung und Widmung von Gemeindestraßen zuständig. Eine Straße soll eingezogen werden, wenn sie keine Verkehrsbedeutung mehr hat oder andere Gründe des ,öffentlichen Wohles‘ vorliegen.“

Tatsächlich ist die Strecke eine der wichtigsten Radverbindungen ins südliche Neuseenland. „Die Straße hat keine öffentliche Verkehrsbedeutung. Sie führt durch einen viel genutzten Teil des südlichen Auwaldes auf einer Strecke, die sehr stark von Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen genutzt wird. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten mit Autofahrer/-innen, die den Sportplatz ,Neue Linie‘ ansteuern“, stelle die Grünen fest.

„Es ist nicht ersichtlich, warum Nutzer/-innen der Sportanlage, also Privatpersonen, mit dem Auto bis zur Sportanlage fahren dürfen, zumal der Parkplatz nur 500 m entfernt ist.“

Um Nutzungskonflikte zu vermeiden und die Belastung des Auwaldes zu reduzieren, sollte die Straße deshalb entwidmet werden. „Um sicherzustellen, dass keine Privatpersonen weiterhin in den Wald einfahren, ist eine Polleranlage zu installieren“, fordern die Grünen.

Wegeschlämmung im südlichen Auwald hat die Radwege nur noch gefährlicher gemacht

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