Bis jetzt war es immer nur eine große grüne Wiese an der Getreidegasse. Wenn man am Bahnhof Liebertwolkwitz ausstieg und die Getreidegasse hinunterging, kam man am Weiher vorbei, dahinter tauchte dann die Wiese auf. Doch die wird derzeit zu einem richtigen Park umgestaltet. Am 13. August soll der neue Park der Öffentlichkeit übergeben werden. Und besonders freuen wird das die Bewohner des benachbarten Seniorenheims.

Auf der Freifläche zwischen der Getreidegasse und der Teichmannstraße in Liebertwolkwitz entsteht derzeit eine attraktive Parkanlage, informierte das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung am Freitag zusammen mit der Einladung: Am Donnerstag, 13. August, um 14 Uhr, wird das neue Areal neben dem Seniorenwohnheim der AWO-Leipzig an die Bürger übergeben.

Die Kosten betragen rund 393.000 Euro, 190.000 Euro davon werden aus sogenannten Ausgleichsbeträgen finanziert und anhand einer Fördervereinbarung an die AWO übergeben. Der Träger des Heims übernimmt künftig die weitere Pflege und den Unterhalt des Parks.

Beschlossen wurde die Umgestaltung im Februar. Da erläuterte das Dezernat Stadtentwicklung und Bau auch, worum es bei der Umgestaltung geht:

„Das im Ortskern liegende Flurstück 11 der Gemarkung Liebertwolkwitz wurde bis vor wenigen Jahren landwirtschaftlich genutzt. Mit dem Neubau des AWO-Pflegeheimes in den Jahren 2010/11 erfolgte der Abriss von Hofgebäuden. Erhalten blieb das denkmalgeschützte Wohnhaus an der Teichmannstraße und ein Seitengebäude. Die beiden weiteren Seiten des Vierseitenhofes schließt seitdem der Neubau des Pflegeheimes ein. Die verbliebene 4.900 m² große Grünfläche (Flurstück 11/2) wird seit dem Bau des Pflegeheimes durch die AWO unterhalten und ist öffentlich nutzbar“, kann man da lesen.

„Ein Durchgang als wichtige Verbindung zur Nutzung für Fußgänger und Fahrradfahrer zwischen Markt und Bahnhof blieb erhalten und wird rege genutzt. Die Stadt Leipzig hat als Grundstückseigentümerin mit der AWO Kita und ambulante Dienste GmbH hierzu bereits 2010 einen langfristigen Pachtvertrag über 20 Jahre, bis 31.12.2029 abgeschlossen. Mit der vorliegenden Planung sollen nun die Anregungen der AWO und Wünsche der Bewohner aus Liebertwolkwitz realisiert und umgesetzt werden.“

Denn bislang können auch die Senioren die Grünanlage kaum richtig nutzen.

„Besonders in den Sommermonaten sollen die Bewohner des Seniorenheims einen barrierefreien Zugang, Aufenthaltsmöglichkeiten mit neuen Sitzbereichen, umgeben von blühenden Stauden, Sträuchern und Bäumen erhalten. Auch die Bevölkerung von Liebertwolkwitz möchte die Flächen zugänglicher und naturräumlicher nutzen können. Dabei wurde ein neuer Weg zur Erschließung der Fläche, genauso wie der Ausbau als Teil des Verbindungsweges zwischen Bahnhof und Marktplatz, mehrfach angesprochen. Zusätzlich zum bereits beleuchteten Weg sollen auch der Rundweg und der Zugang vom Garten des Pflegeheimes beleuchtet werden. Der Energieanschluss erfolgt vom Seniorenheim“, erläutert die Vorlage.

Und auch ein ganz besonderes Interesse kann erfüllt werden: „Die große, relativ ebene Wiesenfläche kann nach der Gestaltung durch den Interessenverein Völkerschlacht 1813 e. V., der jährlich mit historischen Darstellungen an die Völkerschlacht erinnert, u. a. zum Aufschlagen des Biwaks genutzt werden.“

Auf rund 4.000 Quadratmetern entstanden ein barrierefreies und beleuchtetes Wegesystem sowie Aufenthaltsbereiche speziell für ältere Menschen. Der Gartenlandschaftsbetrieb City-Grün hat zehn neue Bäume gepflanzt, dazu verschiedene Bodendecker, Strauchrosen und Decksträucher. Auch Rasenflächen und Kräuterwiesen haben die Experten auf über 3.000 Quadratmeter neu angelegt, Blumenzwiebeln gesetzt. Die Landschaftsarbeiten sollen noch bis in den Herbst andauern.

Und die Liebertwolkwitzer können sagen: Das haben wir alles mitbezahlt. Nämlich mit ihren Ausgleichsbeiträgen. Zumindest 190.000 der insgesamt eingesetzten 392.000 Euro stammen aus diesen Ausgleichbeträgen.

Im Sanierungsgebiet „Ortskern Liebertwolkwitz“ wurden auch schon für andere Projekte erhebliche Fördermittel zur Aufwertung des Ortsteils eingesetzt. Nach den Regelungen des Baugesetzbuches müssen die Grundstückseigentümer daher Ausgleichsbeträge für die sanierungsbedingten Bodenwerterhöhungen zahlen. Das Sanierungsgebiet soll noch in diesem Jahr aufgehoben werden.

Die Mehrheit der Eigentümer hat die Ausgleichsbeträge bereits vorzeitig abgelöst, diese können daher vor Ort noch reinvestiert werden. Dafür wurden die Wünsche und Anregungen der Eigentümer aufgenommen, die die Gestaltung der Freifläche an der Getreidegasse vorgeschlagen hatten, betont die Verwaltung. Über den Entwurf des Planungsbüros Köhler hatte der Ortschaftsrat im November 2019 abgestimmt.

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