Am Mittwoch, 1. Juli, hat Oberbรผrgermeister Burkhard Jung das neue Schulgebรคude am Barnet-Licht-Platz symbolisch an die kรผnftigen Nutzer รผbergeben. Innerhalb von knapp eineinhalb Jahren wurde die neue Schule in Leipzig-Reudnitz-Thonberg fรผr rund 27 Millionen Euro fertiggestellt. Der Neubau ist der sichtbare Beweis dafรผr, wie schnell eine Stadt neue Schulen bekommt, wenn sie die nรถtigen Grundstรผcke und genug Geld in der Kasse hat.
Nicht zu vergessen die Fรถrdergelder, obwohl man das Wort kaum noch zu schreiben wagt, weil es nur noch davon erzรคhlt, wie viele Kรถche in Deutschland im Finanzierungsbrei mitreden kรถnnen, obwohl es immer nur um Steuergelder geht. Die aber landen nur รผber weite Umwege da, wo sie hingehรถren โ bei den Kommunen.
Die Hauptlast aller Investitionen in systemrelevante Infrastrukturen leisten die Kommunen. Erst recht die groรen Stรคdte, die zu Wachstums-Hotspots in einem Land geworden sind, in dem Wirtschaftsentwicklung und Demografie eine chaotische Einheit eingegangen sind.
Was fรผr Leipzig ein riesiges Schulneubauprogramm notwendig machte. Eine groรe Chance ergab sich 2018 auf dem Barnet-Licht-Platz an der Prager-Straรe, als klar war, dass die provisorisch aufgestellte Asylunterkunft nicht gebraucht wรผrde. Auf einmal war ein ideal gelegenes Grundstรผck fรผr eine neue Schulen verfรผgbar. Und auf der anderen Seite der Prager Straรe gleich noch fรผr eine zweite. Im Juni 2018 ging dafรผr die erste Vorlage in den Stadtrat. Und dann ging es einfach so schnell, wie solche Neubauvorhaben eigentlich umgesetzt werden kรถnnen in Deutschland, wenn keiner bremst.
Auf dem ursprรผnglich fรผr eine Gemeinschaftsunterkunft fรผr Geflรผchtete vorgesehenen Standort wurde eine vierzรผgige Oberschule errichtet. Besonderheit: Das Haus wurde in Holzmodulbauweise gebaut. Der Werkstoff Holz ist sowohl in der Fassade als auch in den Innenrรคumen mit hoher optischer und haptischer Qualitรคt zu erleben. Die Verwendung von Massivholz ist รถkologisch und nachhaltig.
โLeipzig wรคchst und braucht viele neue Schulen. Ziel ist, nicht nur die Plรคtze bereitzustellen, sondern auch dem Anspruch zeitgemรครer pรคdagogischer Kriterien zu folgen. Mit der Schule am Barnet-Licht-Platz รผbergeben wir heute ein ansprechendes รถkologisches Gebรคude in Holzbauweise an die Schรผlerinnen und Schรผler, Lehrerinnen und Lehrer. Noch in diesem Jahr kommen drei weitere Schulneubauten hinzu. Wir sind auf Kurs!โ, lรคsst sich Burkhard Jung zitieren.
Kรผnftig kรถnnen hier 672 Schรผlerinnen und Schรผler lernen. Zu Beginn des nรคchsten Schuljahres 2020/2021 teilen sich freilich erst einmal die Auรenstellen der 125. Oberschule und des Gymnasiums Neue Nikolaischule das Gebรคude. 170 Fรผnftklรคssler werden nach den Sommerferien das neue Haus beleben.
Die Schulen starten drei- bzw. vierzรผgig mit Klassenstufe fรผnf und werden schuljahresweise aufwachsen. Nach Auszug der Interimsklassen fรผr das neue Gymnasium Prager Spitze voraussichtlich im Schuljahr 2023/24 wird die Oberschule vierzรผgig gefรผhrt. Die โPrager Spitzeโ ist die jetzige Brachflรคche an der Prager Straรe/Ecke Philipp-Rosenthal-Straรe. Der Beschluss, hier ein neues Gymnasium zu bauen, fiel 2019.
Im Jahr 2018 wurde ein Schulbauprogramm mit einer geplanten Investitionshรถhe von 145 Millionen Euro auf den Weg gebracht, um schnell dem stetigen Bevรถlkerungswachstum der Stadt Leipzig Rechnung zu tragen und dringend notwendige Bedarfe zu decken. Die Schule am Barnet-Licht-Platz ist Teil dieses Programms und dessen erster fertiggestellter Neubau.
Noch in diesem Jahr sollen drei weitere Schulneubauten und sechs Komplexsanierungen fertig werden:
Schulneubauten 2020: Schule am Barnet-Licht-Platz (Reudnitz-Thonberg), Schule am Addis-Abeba-Platz (Zentrum Sรผdost), Schule an der Baumannstraรe (Kleinzschocher), Schule an der Gieรerstraรe (Lindenau).
Komplexsanierungen 2020: Martinschule (Grรผnau), 78. Schule (Grรผnau), Schule Diderotstra0e (Mรถckern), Schule Hรถltystraรe (Meusdorf), 66. Schule in der Komarowstraรe (Mockau), 1. Teil der Schule Mannheimer Straรe (Grรผnau).
Die geplante Schule an der Prager Straรe verteuert sich von 18 auf 24,3 Millionen Euro
Die geplante Schule an der Prager Straรe verteuert sich von 18 auf 24,3 Millionen Euro
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