Ursprünglich sollte ja schon ab April am Adler gebaut werden. Der Umbau der Kreuzung in Kleinzschocher – auch mit barrierefreien Haltestellen – ist seit Jahren überfällig. Und wirklich beendet ist die Diskussion um den Umbau nicht, auch wenn die Landesdirektion Sachsen am Mittwoch, 3. Juni, den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) die Genehmigung zum Ausbau des Verkehrsknotens „Adler“ im Leipziger Südwesten erteilt hat.
Regina Kraushaar, die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, erklärte dazu: „Mit dem Ausbau des Verkehrsknotens ,Adler‘ erhöht sich die Verkehrssicherheit für Fahrgäste ganz erheblich. Ganz besonders zu begrüßen ist es, dass sich die Orientierungsmöglichkeiten für Menschen mit einer Sehbehinderung verbessern.“
Der marode Zustand der Gleiskörper hat eine Erneuerung notwendig gemacht. „Ich freue mich, dass das Ein- und Aussteigen an den Haltestellen barrierefrei möglich sein wird“, sagte Kraushaar weiter. „Ob Menschen mit Handicap, Eltern mit Kinderwagen oder die Nutzerinnen und Nutzer von Rollatoren – sie alle können nun ungehindert die Straßenbahn nutzen.“ Nutzerfreundlichkeit und Aufenthaltsqualität an den Haltestellen werden im Zuge des Bauvorhabens wesentlich erhöht.
Die LVB planen den grundhaften Ausbau der Gleis-, Fahrleitungs- und Bahnstromanlagen mit einem größeren Gleismittenabstand von 2,80 Meter. Damit werden die Voraussetzungen für den Einsatz von modernen 2,40 Meter breiten Wagenzügen für den Straßenbahnbetrieb geschaffen. Neben einer Anpassung der Blindenleitsysteme werden außerdem die Haltestellen Antonienstraße Ost und West barrierefrei ausgestaltet.
Verbunden mit dem Umbau des „Adlers“ sind die Fällung einer Birke sowie die Überbauung einer Grünfläche. Zur Kompensation werden 14 Alleebäume im Bereich des Verkehrsknotens „Adler“ in der nördlichen Zschocherschen Straße und an der Kaphaltestelle östliche Antonienstraße sowie in der Gleisschleife Großzschocher gepflanzt.
Der Planfeststellungsbeschluss werde den Trägern öffentlicher Belange und den Einwendern zeitnah zugestellt. Des Weiteren werde der Beschluss öffentlich ausgelegt, teilte die Landesdirektion noch mit. Auslegungsort und -zeit werden vorher ortsüblich bekannt gemacht.
Die Baumaßnahme soll bis September 2022 abgeschlossen werden.
Tatsächlich hatten die LVB ihre Pläne zum Umbau der Kreuzung schon vor einem Jahr fertig. Und die Stadt gab damals auch grünes Licht für das 6-Millionen-Euro-Projekt, das im Leipziger Südwesten ähnlich große Auswirkungen hat wie derzeit die Großbaustelle Goerdelerring. Und der Goerdelerring war auch einer der wesentlichen Gründe dafür, dass der Umbau des „Adlers“ ins nächste Jahr verschoben wurde. Zwei solche Mega-Baustellen parallel hätte das Leipziger Straßensystem nicht verkraftet.
„Deswegen werden wir am Adler auch schrittweise bauen“, sagt LVB-Pressesprecher Marc Backhaus. Eine Vollsperrung der wichtigen Kreuzung, über die auch mehrere zentrale Linien der LVB laufen, über zwei Jahre wäre undenkbar. Und wenn man die Kreuzung teilweise dicht macht, soll das vor allem in den Sommerferien 2021 passieren.
Genaueres zum Umbau wolle man gegen Jahresende erzählen, wenn auch alle Änderungen in die Pläne eingearbeitet sind. Und einen gewissen Zeitdruck gibt es auch. Denn nach Plänen der Stadt würde sich dann der Komplettumbau der Dieskaustraße anschließen.
Wenn die Planungen so bleiben, bleibt der Adler ein nutzerunfreundlicher Ort
Wenn die Planungen so bleiben, bleibt der Adler ein nutzerunfreundlicher Ort
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