Im März thematisierte der Stadtbezirksbeirat Ost ein Problem, das Radfahrerinnen und Radfahrern aus Sellerhausen, Anger-Crottendorf und Reudnitz begegnet, seit 2019 endlich die zweite Radspur in der Dresdner Straße eingerichtet wurde: Vor der Sparkassenfiliale ist der Radstreifen immer wieder von Autos zugeparkt. Trotz Parkverbot und verstärkten Kontrollen.

„Allgemein ist der 2,2 m breite Radfahrstreifen im o. g. Bereich eine sehr nützliche und sichere Einrichtung, um den Radverkehr bequem und sicher abzuwickeln, wenn dieser zukünftig eben nicht mehr zugeparkt werden kann“, stellte der Stadtbezirksbeirat in seinem Antrag fest. Aber das scheint etliche Autobesitzer nicht die Bohne zu interessieren. Sie stellen ihr Auto auf den Radweg und erledigen dann in aller Ruhe ihre Geldgeschäfte.

Was den Stadtbezirksbeirat zu den Forderung brachte: „Der Stadtbezirksbeirat-Ost fordert die Stadtverwaltung auf, durch den Einsatz von modalen Filtern (Poller o. ä.) den nördlichen Radfahrstreifen (stadteinwärts) in der Dresdner Straße zwischen Kohlgartenstraße und Sparkasse (Dresdner Straße 53) so zu gestalten, dass dieser vom motorisierten Individualverkehr (MIV) nicht mehr überfahren werden kann. Dabei ist zudem darauf zu achten, dass ein Umfahren der modalen Filter im Bereich der Einfahrten Dresdner Straße 53/55 sowie das Halten/Parken auf der Sperrfläche vor Haus 53 ausgeschlossen ist.“

Eigentlich haben die Stadtbezirksbeirät/-innen aus dem Osten recht, kommentierte jetzt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau die Sache. Denn genau so haben es auch die Mitarbeiter/-innen des Ordnungsamtes registriert.

„In der Tat ist häufig zu beobachten, dass Kfz die in Rede stehende Sperrfläche verbotswidrig befahren und darauf parken. Eine wirksame Verkehrsüberwachung ist aufgrund der zumeist kurzzeitigen Regelverstöße nicht möglich“, beschreibt die Verwaltung das Dilemma. „Deshalb soll geprüft werden, ob dem Fehlverhalten der Kraftfahrer mit baulichen Maßnahmen begegnet werden kann und in welcher Form diese ausgeführt werden könnten.“

Ein Vorschlag, der deutlich macht, dass auch Leipzigs Verwaltung nicht mehr daran glaubt, dass alle diese Kurz-mal-auf-dem Radweg-Parker noch zu belehren wären. Augenscheinlich gehen die wirklich davon aus, dass niemand das registriert und ahndet. So schnell sind auch die Ordnungsamtsmitarbeiter/-innen nicht vor Ort. Augenscheinlich geht es also wirklich nur noch mit baulichen Maßnahmen, die die Radwege absperren.

So schlug es das Baudezernat auch vor: „Die Stadtverwaltung prüft bis zum 30.08.2020, ob und mit welchen baulichen Maßnahmen ein Befahren bzw. Zuparken des Radfahrstreifens zwischen Kohlgartenstraße und Dresdner Straße 53 sowie der Sperrfläche in Höhe der Sparkasse Dresdner Straße 53–55 unterbunden werden kann.“

Mit dem Vorschlag ging die Verwaltung in die Sitzung des Stadtbezirksbeirats Ost am 24. Juni. Und die Stadtbezirksbeirät/-innen übernahmen den Alternativvorschlag so wie er war. Sodass wir jetzt im August erfahren werden, welche Absperrung in der Dresdner Straße Sinn macht und den Radweg langfristig frei halten kann von einfach mal so geparkten Kraftfahrzeugen.

Stadtbezirksbeirat Ost fordert Schutz für den Radstreifen vor der Sparkasse in der Dresdner Straße

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