Mit ziemlicher Besorgnis wandten sich im Februar Bewohner/-innen aus der Südvorstadt mit einer Petition an den Stadtrat, die einen befürchteten Verkehrskollaps am neu entstehenden Wohnquartier am Bayerischen Bahnhof verhindern sollte. Drei Bürgerforen hatten die Befürchtungen nicht entkräftet, sondern sogar noch befeuert, obwohl aus Sicht des Dezernats Stadtentwicklung und Bau mit chaotischen Parkverhältnissen eigentlich nicht zu rechnen ist.

Denn in den Planungen habe man sich intensiv auch mit dem Thema Pkw-Nutzung beschäftigt, erläutert das Dezernat jetzt in seiner Stellungnahme zur Petition: „Geplant sind ca. 1.600 Wohnungen für etwa 2.700 Einwohner. Bis Mitte 2022 sollen die Grundschule an der Kurt-Eisner-Straße gebaut werden sowie 330 Kita-Plätze (2 Kitas) im Bereich der ehemaligen Konservenfabrik „Gurken-Schuhmann“ sowie in dem neuen Wohnquartier an der Lößniger Straße entstehen. Darüber hinaus werden Flächen für ca. 150.000 m² für Büro- und gewerbliche Nutzung (vorrangig südlich der Kurt-Eisner-Straße/Semmelweisstraße) vorgehalten.

Das neue Wohnquartier an der Lößniger Straße soll als autoreduziertes Quartier mit umweltverträglichen und innovativen Mobilitätsformen entwickelt werden. Entlang der Bahntrasse wird ein neuer öffentlicher Stadtteilpark entstehen, der bis in die angrenzenden Stadtquartiere ausstrahlt und vielen Menschen Erholungs- und Bewegungsmöglichkeiten bietet. Dabei werden Geh- und Radwege in Nord-Süd-Ausrichtung angelegt sowie Querungsmöglichkeiten zwischen der Südvorstadt und dem Zentrum-Südost für Fußgänger und Radfahrer geschaffen.

Die Anbindung an die verlängerte Brücke Steinstraße südlich der Kurt-Eisner-Straße/Semmelweisstraße wird ermöglicht. Auf die Umsetzung umfassender stadtökologischer Anforderungen und Qualitäten legen Vorhabenträger und Stadt Leipzig großen Wert. Für das neue Wohnquartier (Teilbereich an der Lößniger Straße) ist die Aufstellung eines gesonderten Bebauungsplanes notwendig. Die Umsetzung und Realisierung in Bauabschnitten in den einzelnen Teilgebieten wird voraussichtlich bis ca. 2030 erfolgen.“

Aber – so die Befürchtung – dann kommt es eben doch zu mehr Pkw in diesem Gebiet.

2022 soll es ein Konzept zum ruhenden Verkehr geben

Das habe man bedacht, teilt das Verkehrsdezernat mit: „Für das neue Stadtgebiet und damit auch für die angrenzenden benachbarten Stadtteile ist folgender Weg vorgesehen: Auf der Grundlage der Mobilitätsstrategie 2030 wird der Oberbürgermeister beauftragt, dem Stadtrat bis Anfang 2022 ein langfristiges Konzept zum ruhenden Verkehr vorzulegen, welches Leitlinien und Empfehlungen für bestehende Stadtstrukturtypen und Entwicklungsgebiete enthält. Dabei werden die erarbeiteten Verkehrs- und Mobilitätskonzepte berücksichtigt.

Im Ergebnis ist eine geringfügig höhere Verkehrsbelastung (Kfz) auf der Lößniger Straße und in der Kurt-Eisner-Straße zu erwarten, nicht jedoch in einem Maße, das zu Gesundheitsbeeinträchtigungen oder Staus bis hin zu „Verkehrsinfarkten“ führt. Hierzu trägt gerade die Entwicklung der Flächen als autoreduziertes Wohnquartier bei.

Die Haupterschließung in das Quartier erfolgt über die Kurt-Eisner-Straße (als verlängerte Altenburger Straße). Für die Bewohner des Quartiers, die Kunden der ortsansässigen Geschäfte und die Beschäftigten der Kita wird eine ausreichende Stellplatzzahl in drei Tiefgaragen im Quartier bereitgestellt. Die Tiefgaragen können über kurze Wege direkt am Quartiersrand erreicht werden, wodurch Kfz-Fahrten im Quartier und auch in den angrenzenden Bestandsquartieren reduziert werden sollen.

Die Zufahrten für die Tiefgaragen sind gebündelt: eine TG-Zufahrt am Anfang der Kohlenstraße, eine in der neuen Erschließungsstraße (verlängerte Altenburger Str.) und eine TG-Zufahrt in der Kurt-Eisner-Straße. Die Tiefgaragen erstrecken sich jeweils unter den Baublöcken und sind im Bereich der öffentlichen Straßen mit Verbindungstunneln unterirdisch miteinander verbunden. So können die Quell- und Zielverkehre zu den Tiefgaragen an Punkten nahe dem Quartiersrand gebündelt werden, was Fahrten innerhalb des Quartiers und in angrenzenden Bestandsquartieren deutlich reduziert. Damit werden unnötige Fahrten in die Tiefe des Stadtgebietes der Südvorstadt hinein vermieden.“

Nicht noch mehr oberirdische Stellplätze

Die Petition hatte mehr Stellplätze im Quartier gefordert, damit die künftig dazukommenden Autos nicht die Straßen westlich der Lößniger zuparken. Aber das sei nicht nötig, betont das Baudezernat: „Alle erforderlichen Stellplätze für das Quartier werden in den Tiefgaragen nachgewiesen. Zusätzlich zu den nachweispflichtigen Stellplätzen werden oberirdische Stellplätze im Quartier angeboten, sollen jedoch nur im stadtplanerisch vertretbaren Maß hergestellt werden. Sie sollen nicht als Langzeitparkplätze genutzt werden, sondern vordergründig von Nutzergruppen, wie Kunden, Lieferdiensten und sozialen Diensten, genutzt werden.

Auf der Haupterschließungsstraße (nördliche Verlängerung der Altenburger Straße) und den Nebenstraßen zwischen einzelnen werden ebenerdig Stellplätze im Straßenraum eingeordnet. Diese dienen vor allem Lieferdiensten, sozialen Diensten, Handwerker und sonstigen Kurzzeitbesuchern des Quartiers zum Parken. Weitere Stellplatzbedarfe entstehen durch die Hol- und Bringe-Verkehre der Kita sowie durch Besucher der Quartiersbewohner. Für beide Nutzergruppen soll durch Umgestaltung bzw. Querschnittsänderung auf der Lößniger Straße und der Kohlenstraße der notwendige Stellplatzbedarf im zukünftig öffentlichen Straßenraum geschaffen werden.

Ein Angebot von noch mehr Stellplätzen – wie in der Petition gefordert – ist auf Grundlage der politischen Willensbildung des Stadtrates – auch postuliert mit dem Stadtratsbeschluss zur Leipziger Stellplatzsatzung nicht ableitbar. Dies würde im Quartier zu zusätzlicher Versiegelung, Verlust der Aufenthaltsqualität und zur Erhöhung der Baukosten führen (z. B. durch zweite Tiefgaragen-Ebene) und somit die zu erwarteten Kosten für die Mieter erhöhen sowie die Emission durch Lärm und Abgase ebenfalls erhöhen.“

Auch die „Elterntaxis“ werden eher nicht durch die Lößniger fahren

Aber auch die kühnen Zahlen aus der Petition nimmt das Dezernat unter die Lupe, denn die hatte 7.000 neue Bewohner im Quartier befürchtet. Was aber nicht stimmt, so das Dezernat: „Wie vorn erwähnt, werden im gesamten Stadtraum ca. 1.600 Wohnungen entstehen (an der Kohlenstraße, im Quartier Lößniger Straße, am Dösner Weg). Das bedeutet mit einer für eine typische Normwohnung evaluierten durchschnittliche Einwohnerzahl für den Geschosswohnungsbau in der inneren Stadt von 1,7 Einwohner je Wohnung = ca. 2.700 Bewohner zwischen Portikus und Kurt-Eisner-Straße.“

Und auch die neuen Schulen werden an der Lößniger Straße nicht für mehr Verkehr sorgen, denn: „Der Schulcampus Dösner Weg wird östlich der Bahntrasse errichtet, die Grundschule südlich der Kurt-Eisner-Straße; eine Anbindung über die Kohlen-/ Lößniger Straße ist daher nicht gegeben. Der überwiegende Teil der Schüler kommt nicht mit dem Kfz zur Schule, die Erreichbarkeit über ÖPNV (S-Bahn, Bus) ist gegeben. Der An-/Abfahrtsverkehr der Schüler/Schulpersonal setzt der Gutachter und die Verwaltung mit 800 KfZ/24 Stunden an und kann daher nicht als Belastung der Anwohner der Kohlen-/Lößniger Straße angesehen werden.“

Warten auf den Gleisausbau der LVB

Bleibt noch die Frage: Müssen denn die neuen Bewohner mit dem Auto fahren? Viele werden wahrscheinlich sogar ganz darauf verzichten können.

„Die Darstellung der Verkehrsbelastung im Petitionstext ist irreführend. Die Lößniger-/Kohlenstraße ist nicht alleinige Erschließung des Wohnviertels, und die aufgeführten neuen Nutzungen werden nicht zu einer Überlastung der Kohlen-/Lößniger Straße führen“, betont das Planungsdezernat.

„Die Mehrheit der Bewohner wird andere Mobilitätsformen nutzen, da das Viertel als autoreduziertes Quartier errichtet wird. Details sind dem Verkehrs- und Mobilitätskonzept zum Stadtquartier Lößniger Straße (IVAS Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme, Dez. 2019) zu entnehmen, das im Rahmen der Beteiligung ausgelegt wird.“

Und etliche Bewohner werden natürlich die vorhandenen ÖPNV-Angebote nutzen: „Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts ist der Ausbau der Infrastruktur, um die Beförderungskapazitäten zu erhöhen. Hierzu gehören u. a. der barrierefreie Ausbau der Haltestellen, der Ausbau des bestehenden Straßenbahnnetzes so, dass die neuen 2,40 m breiten Fahrzeuge eingesetzt werden können und die Beseitigung von Engpässen, z. B. während der Stoßzeiten durch verschiedene Maßnahmen.

Hierzu gehören aber auch angedachte Netzerweiterungen und Untersuchungen auf sogenannten Freihaltetrassen, so z. B. die Trassenfreihaltung zwischen Könneritzstraße und Prager Straße über Schleußiger Weg – Kurt-Eisner-Straße – Semmelweisstraße. Die Trasse ist als Untersuchungsauftrag bis 2023 neben anderen Strecken in der Fortschreibung zum Nahverkehrsplan enthalten. In einem ersten Schritt sind Prioritäten festzulegen.“

Das hätte das Planungsdezernat auch schon gern beim vierten geplanten Bürgerforum erklärt. Aber das musste aufgrund der Allgemeinverfügung zu den Corona-Maßnahmen ausfallen.

„Nach dem Bürgerforum im September 2019, den Themenworkshops mit Beteiligung von Bürgern und Akteuren zu Stadtteilpark und Grün im November 2019 sowie zur Mobilität im Februar 2020 ist ein weiteres Bürgerforum geplant, das über den Planungsfortschritt und die Ergebnisse der Gutachten berichtet. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Verbreitung des Coronavirus’ konnte das 4. Bürgerforum zum Stadtraum Bayerischer Bahnhof nicht wie geplant am 6. April 2020 stattfinden. Das Bürgerforum wird zu einem späteren, aktuell noch nicht nennbaren, Zeitpunkt nachgeholt.“

Leipzigs Verwaltung kündigt für 2022 schon einmal ein Parkraumkonzept für das gesamte Stadtgebiet an

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Es gibt 7 Kommentare

Dieses Quartier ist ausgezeichnet an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Von daher ist es das Naheliegendste, wie auch vom Ökolöwen vorgeschlagen, das Quartier komplett autofrei und nicht nur “autoreduziert” zu bauen. Dem Elterntaxiverkehr, der immer mehr überhand nimmt, sollte sowieso ein Riegel vorgeschoben werden, da er komplett unnötig ist. Grundschulen können fußläufig erreicht werden, und wer ein Gymnasium für sein Kind aussucht, sollte ohnehin darauf achten, dass es dort auch selbständig hinkommt.

800 zusätzliche Kfz sind als Maximum realistisch. Es werden aus den Effekten eher weniger. Da die Leistungsfähigkeit der Nebenstraßen nicht so groß ist und die 800 Kfz sich auf wenige Stunden verteilen, wird es auch nicht mehr werden (können).
Die Stadt Leipzig plant gern mit mehr Kfz-Verkehr als am Ende eintreten wird. Grundschulen haben einen Einzugsbereich von maximal 2 km. In der Gegend dürften 90% der Kinder weniger als 1km Fußweg haben. Problematischer ist das mit der Kita, weil es auch Kinder aus größerer Entfernung geben wird. Allerdings wird man auch hier vor allem Kinder aus dem direkten Umfeld haben.
Und zu den Prognosen: Nehmen wir das Beispiel wieder die KarLi. Hier ging man von unveränderlichen 13.000 Kfz/Tag im 2014/15 sanierten Abschnitt Peterssteinweg bis Südplatz aus. Es sind aber “nur” noch 9.000 – 11.000 Kfz/Tag, weil es ein geändertes Mobilitätsverhalten gibt. So kann man das für nahezu jede Straße durchdeklinieren. In der Prognose wird stets ein Wert gegenüber heute von + 2 – 3% angenommen. In der Realität ist es aber meist eine Verringerung. https://www.l-iz.de/wirtschaft/mobilitaet/2019/05/Auf-Leipzigs-Hauptstrassen-rollt-14-Prozent-weniger-Kfz-Verkehr-als-vor-15-Jahren-275426

Wenn sich 800 Autos tatsächlich auf 24h verteilen, dann würden wahrscheinlich nicht viele Anwohner etwas merken.
“Quetschen” sich die 800 Autos aber auf 2h, (die An- und Abfahrten vor öffentlichen Einrichtungen wie KiTa oder Schulen,) dann sieht die Sache doch anders aus.
Zumal die Kohlenstraße eben keine Hauptverkehrsstraße ist.

Dann kommt es – wie vor vielen Einrichtungen früh oder nachmittags zu sehen – zum “Kollaps” bzw. zu Situationen, bei denen dann auch noch andere Verkehrsteilnehmer wie Radler, Fußgänger etc. gefährdet werden, weil dort Chaos herrscht.

Das sieht ein Mittelwert nicht. Das ist wie bei den “geplätteten” Lärmwerten beim Flugwesen, wie auch öfter hier zu lesen.

Ist denn das realistische Planung?

Der 24-Stundenwert sagt nicht unbedingt etwas über die Belastung in der Spitzenstunde. Das ist richtig. Aber realistisch sind 800 zusätzliche Kfz/Tag sehr wohl.
Die Frage ist doch, ob es dich mehr stört, wenn die 800 zusätzlichen Kfz in 2, 5, 8, 12 oder 24 Stunden dort lang fahren?
In einer Hauptverkehrsstraße einer Großstadt würde man 800 Kfz/Tag mehr oder minder im Übrigen nicht merken. Bei der KarLi wären das weniger als 10% der täglichen Kfz-Verkehrsbelastung. Je nach Abschnitt fahren dort zwischen 9.000 – 13.000 Kfz/Tag.

zu 1.
Mag sein, dass das in feiner Bürokratiemanier korrekt ist, aber realistisch ist es auf keinen Fall.
Am besten, man mittelt es noch übers Jahr…

Warum sind Straßenbahntakte tagsüber kleiner als abends oder am Wochenende?
Weil es sich um einen dynamischen Prozess handelt.

Wenn ich also nun Verkehrskollaps oder eine Rush-Hour bewerten möchte, komme ich mit einem gemittelten 24h-Wert nicht weit.

@christian
1. Die Berechnung auf 24 Stunden ist völlig korrekt, auch wenn es sich um 3 Stunden vormittags und 3 Stunden nachmittags handelt, wo es die Elterntaxis gibt. In den anderen Zeiten des Tages hat man dafür keine Mehrbelastung.

2. Selbstverständlich kommt dieser hinzu. Aber nur bis zur Erschöpfung der Leistungsfähigkeit der Kohlenstaße.
Um so absurder, dass die Petition noch mehr Kfz-Stellplätze und damit noch mehr Kfz-Verkehr einfordert. Wahrscheinlich geht es aber nicht um den Kfz-Verkehr, sondern dass man Angst hat nicht mehr das eigene Auto vor der Tür parken zu können. Diese Angst führt dann zu solch absurden Vorschlägen. Aus der Verkehrsforschung ist hinlänglich bekannt: Wer Pkw-Stellplätze schafft, erzeugt Kfz-Verkehr. PKW-Stellplätze sind der Dreh- und Angelpunkt. Gibt es viele, gibt es auch viele Autos (und meist auch schnell einen Mangel an Stellplätzen. Das klingt zwar paradox, ist aber so.

2.700 neue Einwohner*innen entsprechen übrigens 10 % der Bevölkerung der heutigen Südvorstadt und diese ist mit ihrer Fläche südlich Körnerstraße und nördlich Richard-Lehmann-Straße ziemlich klein. Da das neue Quartier an einem zentralen ÖPNV-Knoten mit S-Bahn und Busverkehr errichtet wird – die Straßenbahn ist auch nutzbar – sind die Sorgen der Petent*innen übertrieben. Angst ist ein schlechter Berater, wie man auch hier wieder schön sehen kann. Oder ist das nur ein klassischer Fall von NIMBY.

“Der An-/Abfahrtsverkehr der Schüler/Schulpersonal setzt der Gutachter und die Verwaltung mit 800 KfZ/24 Stunden an und kann daher nicht als Belastung der Anwohner der Kohlen-/Lößniger Straße angesehen werden.“

1. Auf 24h hochzurechnen ist pervers. Es handelt sich um Schüler/ Schulpersonal. Das erstreckt sich über vielleicht 12h.

2. Kommt der Verkehr zusätzlich zum vorhandenen Verkehr der Kohlenstraße hinzu.

Ein bisschen merkwürdig mutet es an, wenn man sagt: Wir bauen ja nur wenige Stellplätze, da werden die Bewohner sicher auch wenig Autos nutzen.
Die Praxis wird etwas anderes zeigen.

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