Am 3. Dezember lud Oberbürgermeister Burkhard Jung zusammen mit Kultusminister Christian Piwarz zur feierlichen Übergabe der Schule am Auensee ein. Das war einer dieser offiziösen Termine, bei denen noch einmal Reden geschwungen werden, obwohl der Bau längst in Betrieb ist. Bereits in den Sommerferien 2019/20 konnte die Paul-Robeson-Schule (Grundschule) in das neue Gebäude in der Stahmelner Straße 1 umziehen. Das trägt seither den Schulnamen Schule am Auensee.

Das sanierte Schulgebäude aus dem Jahre 1894 wurde für die Bedürfnisse einer dreizügigen Grundschule eingerichtet und um einen Erweiterungsneubau und eine Einfeld-Sporthalle ergänzt. Am 3. Dezember wurde das für 11,25 Millionen Euro sanierte und erweiterte Schulgebäude in einem Festakt an die 180 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte übergeben.

Aber wer nicht wie die einladenden Amtsträger im Dienstwagen vorgefahren war, merkte schon beim Weg von der Straßenbahnhaltestelle zur Schule, dass an einer entscheidenden Stelle nichts passiert war. Die Linkelstraße, über die ja viele der Kinder müssen, wenn sie zur Schule wollen, ist eine hochgefährliche Straße. Viele Kraftfahrer kommen aus der Rittergutsstraße mit Affenzahn die Straße heraufgefahren. An der Friedrich-Bosse-Straße gibt es stets etliche einbiegende Fahrzeuge, die hier auf die Linkelstraße wollen.

Und ein wenig straßenaufwärts ist eine vor Jahren eingerichtete sehr rudimentäre Verkehrsinsel, die das Überqueren der Straße für Fußgänger nur bedingt sicherer macht. Die Chance, diesen Straßenknoten für die Schulkinder deutlich sicherer zu machen, hat die Stadt in den sechs Jahren Planung und Bauzeit ungenutzt verstreichen lassen.

Und das macht jetzt logischerweise auch vielen Eltern berechtigte Sorgen. Sieht man solche Problemstellen im Straßenverkehr tatsächlich nur noch, wenn man auch zu Fuß unterwegs ist und nicht überall kutschiert wird?

Martin Dinse und Anja Drabe haben jetzt eine nur zu berechtigte Einwohneranfrage gestellt, die am 22. Januar in der Ratsversammlung beantwortet werden soll.

Sie bringt das Thema auf den Punkt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Interesse und großer Freude haben wir in der lokalen Presse als auch im Leipziger Amtsblatt über die Eröffnung der Schule am Auensee gelesen. Auch vor Ort ist zu beobachten, dass die letzten Arbeiten an dem Schulgelände kurz vor dem Abschluss stehen.

Allerdings gibt es bis heute keinerlei Aktivitäten hinsichtlich einer sicheren Schulweggestaltung im direkten Umfeld der Schule. Im Speziellen geht es um die Kreuzung Am Hirtenhaus-Linkelstraße/Friedrich-Bosse-Straße. Beide Straßen sind viel befahren und besonders der aus Am Hirtenhaus kommende und in die Friedrich-Bosse-Straße rechts abbiegende Verkehr macht ein Queren der Straße für Grundschulkinder unmöglich. Zusätzlich erschwert wird die Situation durch im Kreuzungsbereich parkende Fahrzeuge, die die Einsicht der Kreuzung massiv einschränken.

Eine Querungshilfe Am Hirtenhaus in Form eines Fussgängerüberwegs oder eine Ampel an dieser Kreuzung ist unseres Erachtens nach dringend erforderlich.

Was (ist) seitens der Stadt geplant, um diese Situation zu entschärfen(?)

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