Es ist eine der gefährlichsten Stellen für Fußgängerinnen und Fußgänger in Connewitz: Der Überweg Nähe Scheffelstraße über die Karl-Liebknecht-Straße. Schon mehrfach kam es hier zu Unfällen mit Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen. Denn der Radweg läuft hier über den Fußweg im Schlenker auf die Straße. Eine fette Litfaßsäule versperrt die Sicht. Und seit acht Jahren hat die Stadt einen Prüfauftrag, das zu ändern. Nun wagt Linke-Stadträtin Juliane Nagel den nächsten Vorstoß.

Denn die Litfaßsäule wurde zwar 2015 ausgewechselt. Aber sie wurde wieder mitten ins Blickfeld gestellt. Kraftfahrer, die aus der Scheffelstraße kommen, sehen nicht, ob gerade Fußgänger die Straße zur Haltestelle queren. Fußgänger müssen auf Radfahrer doppelt und dreifach achten. Denn für Radfahrer gibt es auch keine sinnvolle Querung von West nach Ost. Hier haben sich die LVB einfach eine Dreifach-Haltestelle mitten in die Straße gesetzt, aber dabei alle sinnvollen Wegebeziehungen für Radfahrer und Fußgänger zerschnitten.

Wenigstens die Sache mit dem Radweg könnte man leicht ändern.

„Die Radverkehrsanlage in der Karl-Liebknecht-Straße zwischen Arno-Nitzsche- und Scheffelstraße (REWE am Connewitzer Kreuz) wird vom Gehweg auf die Fahrbahn verlegt“, beantragt Juliane Nagel deshalb, ganz ähnlich, wie es 2012 schon die SPD-Fraktion beantragt hatte. „Dafür wird die Karl-Liebknecht-Straße in diesem Bereich auf eine Spur reduziert und ein neuer Radfahrstreifen abmarkiert. In diesem Zuge wird auch die Litfaßsäule an der Ecke Scheffelstraße verlegt und der Bestand angepasst. Der bauliche Radweg auf den Flächen des Fußverkehrs wird zurückgebaut und wieder Teil des Gehweges.“

Begründen müsste sie da eigentlich nicht mehr. Es wurde oft genug kritisiert. Aber da seit acht Jahren nichts an dieser Situation geändert wurde, legt die Stadträtin aus Connewitz das ganze leidige Thema noch einmal dar: „Seit vielen Jahren wird die Verkehrsführung im oben genannten Bereich kritisiert. Die Führung des Radverkehrs auf dem Gehweg vor dem Einkaufsmarkt REWE bedeutet eine Konkurrenz zwischen Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen und erzeugt immer wieder gefährliche Situationen für beide Gruppen.

Aufgrund der geringen Breite ist diese Radverkehrsanlage schon seit längerer Zeit nicht mehr benutzungspflichtig. Gleichzeitig gibt es eine zweispurige Fahrbahn für Autos, von denen zumeist nur eine Spur genutzt werden kann. Die Anordnung von Radverkehrsanlagen auf der Fahrbahn als Ersatz für die nichtbenutzungspflichtige Anlage ist unabdingbar. Sinnvoll erscheint aus Sicht der Antragsstellerin, den Straßenraum gleichberechtigt zwischen allen Verkehrsarten aufzuteilen.

Die Leistungsfähigkeit der Lichtsignalanlage an der Arno-Nitzsche-Straße für den Kfz-Verkehr wird durch diese Maßnahme nicht signifikant reduziert, da bereits jetzt die zweite Geradeausspur eine Kombispur mit dem Rechtsabbieger darstellt. Gleichwohl ist die Leistungsfähigkeit des Knotens in der Abwägung geringer zu bewerten als die der Verkehrssicherheit.

Der Unfallatlas weist für den betreffenden Abschnitt in den letzten drei Jahren mehrere Unfälle zwischen PKW und Rad auf. Die Dunkelziffer zwischen Rad- und Fußverkehrsunfällen auf dem beengten Gehweg vor dem Einkaufsmarkt mit hohem Publikumsverkehr dürfte um ein Vielfaches höher liegen.“

Gefahrenstelle Nr. 3 im Leipziger Radnetz: Karambolagen hinter der Litfaßsäule

Gefahrenstelle Nr. 3 im Leipziger Radnetz: Karambolagen hinter der Litfaßsäule

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