Es wird - nachdem die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) im vergangenen Jahr die Haltestelle Hauptbahnhof aufgemöbelt haben - gleich im März die nächste große Baustelle am Ring geben. Dann wird die Haltestelle Goerdelerring umgebaut. Die wichtigste Veränderung ist dabei, dass sie genauso wie die Haltestelle am Hauptbahnhof einen großen Mittelbahnsteig bekommt. Und Zeit wird es, wenn man sich als Fahrgast das kaputte Pflaster zwischen den Gleisen anschaut.
Im Oktober 2019 hat die Landesdirektion Sachsen die Gleisbaumaßnahme genehmigt. Im November wurde auch der städtische Anteil an der Baumaßnahme in Höhe von 427.000 Euro beschlossen. Denn wer so eine riesige Haltestelle anpackt, greift natürlich auch in den angrenzenden städtischen Straßenraum ein.
Und dass es hier während der Baumaßnahme zwischen März und November zu erheblichen Störungen im Verkehr kommen wird, ist dem Dezernat Stadtentwicklung und Bau sehr wohl bewusst: „Der Knoten Tröndlinring/Goerdelerring ist ein hochbelasteter Kreuzungspunkt städtischer Hauptnetzstraßen. Im östlichen Knotenarm liegt die Haltestelle ‚Goerdelerring‘, die von acht Straßenbahnlinien bedient wird und zu den meistfrequentierten Anlagen im Leipziger Nahverkehrsnetz gehört“, heißt es in der entsprechenden Informationsvorlage für den Stadtrat.
„Die Haltestelle ist in ihrer vorhandenen Ausbildung für eine notwendige Neuorganisation des Straßenbahnbetriebes und hinsichtlich steigender Fahrgastzahlen nicht zukunftsfähig. Zudem bedarf sie gemäß ihrer Nutzungsdauer einer Sanierung und Optimierung in Bezug auf aktuelle Ansprüche und Vorschriften.“
Mit dem Umbau der Anordnung der Bahnsteige müssen natürlich sämtliche Gleislagen auch im Zu- und Ablauf lagemäßig geändert werden, so dass der Baubereich große Teile des Knotens Goerdelerring / Jahnallee umfasst.
Was die LVB im Einzelnen vorhaben:
– Die Fahrbahneinengung in der Südfahrbahn Tröndlinring in Höhe Löhrstraße wird beseitigt.
– Die Fußgängeraufstellfläche auf der Ostseite der Einmündung Löhrstraße (mit Folgemaßnahmen an Leitungen der Wasserwerke und von Netz Leipzig) wird vergrößert. Man steht hier also nicht mehr so gedrängt, wenn man an dieser Stelle hinüber zur Löhrstraße will.
– Erneuert und ergänzt werden Bodenindikatoren für Sehbehinderte (also die bekannten Blindenleitstreifen) an solchen Querungsstellen wie an der Löhrstraße – zusätzlich zu LVB-finanzierten Anlagen
– Die Fahrbahnrestflächen im Hauptknoten außerhalb von LVB-Folgemaßnahmen werden gleich mit saniert.
– Umgebaut wird die Westseite der Einmündung Löhrstraße zur Entschärfung einer Unfallhäufungsstelle (Konflikte zwischen rechtsausbiegendem Kraftfahrzeug- und linkseinbiegendem Radverkehr) und zur Verbesserung der Querungsbedingungen über die Nebenstraße für Fußgänger (relevant auch für Sehbehinderte). Hier war die Planung im November noch nicht abgeschlossen.
Und eine Maßnahme, die scheinbar völlig außerhalb der Baustelle liegt, berührt ein ganz anderes Projekt – den Neubau des Pleißemühlgrabens an der Hauptfeuerwache, den das Leipziger Umweltdezernat ja auf die Straßenseite des Goerdelerrings verlegen will. Der Verlauf des Pleißemühlgrabens nutzt dann auch nicht mehr die ursprünglichen Strukturen, sodass auch die heute unterm Asphalt liegende einstige Frankfurter Brücke nicht mehr gebraucht wird. Der Hohlraum unter dieser Brücke soll also auch gleich mit geschlossen werden.
Gebaut werden soll nach derzeitigem Stand im Zeitraum von März bis November 2020.
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Keine Kommentare bisher
Die Stadt Leipzig hat sich übrigens entschieden, dort nicht mitzubauen. Das ist auch ein größerer Aufreger, denn der Knoten Goerdelerring ist eine Massenunfallhäufungsstelle und selbst die Polizei hat in ihrer Stellungnahme zum Umbau deutlich gemacht, dass die Stadt dort unbedingt mitbauen sollte. Die 420.000 Euro sind allerdings nur für die Anpassung der Bordlage auf Höhe der Blechbüchse (da geht es um ein paar cm) und für die Gehwegnase an der D.I.S. AG.
In der Verlinkung findet sich die Problematik übrigens auch wieder 😉 .
https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2019/03/Warum-nutzt-die-Stadt-nicht-die-Chance-auch-die-Situation-fuer-Radfahrer-am-Goerdelerring-zu-verbessern-265690
Die Konsequenz wird also sein, dass man in 3 oder 4 Jahren dort erneut baut, denn die Massenunfallhäufungsstelle darf auf keinen Fall so bleiben.