Der Bayrische Platz und die Windmühlenstraße sind exemplarische Beispiele dafür, wie sich wichtige Straßenbauprojekte in Leipzig um Jahre immer wieder verschieben. Hier sollte es eigentlich schon 2016 einen großen Umbau geben, der auch die Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger deutlich verbessert hätte. Doch das Projekt kommt erst 2026. Die Grünen versuchen jetzt, Druck aufzubauen, wenigstens das Pflaster zu flicken.
„Der Bayrische Platz ist eine unserer größten Kreuzungen und repräsentiert die schlimmsten Kreuzungen der Stadt“, kommentiert Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, die Zustände an der großen Kreuzung mit ihrem heruntergefahrenen Belag.
„Wir sind nicht einverstanden zu warten, bis der Bayrische Platz einen Negativ-Preis bekommt. Hier sind die Leipziger Unikliniken ansässig, wodurch täglich Besucher- und Mitarbeiterströme über den Platz kommen. Cafés, Geschäfte und ein kleiner Frischmarkt halten den Platz am Leben. Anwohnende klagen über den durch Kopfsteinpflaster verstärkten Lärm, Fußgänger/-innen und Radfahrende kommen sich regelhaft in die Quere. Auch zum Verweilen lädt der urbane Unort nicht ein. Es muss endlich etwas geschehen!“
Der Bayrische Platz sollte eigentlich 2016 saniert werden. Dann aber waren andere Straßensanierungen wichtiger. Es mangele bis heute an innovativen Konzepten für die längst anstehenden komplexen Großkreuzungen wie Adler oder eben am Bayrischen Platz, kritisieren die Grünen.
Die umfangreiche Sanierung des Bayrischen Platzes ist nun als Gemeinschaftsprojekt von Stadt und LVB für 2026/27 in das mittelfristige Straßenbauprogramm eingeordnet worden.
Die in den vergangenen Jahren abgeschlossenen großen Straßensanierungen wie beispielsweise Könneritz- oder Karl-Liebknecht-Straße und deren positive Effekte lassen umso mehr erkennen, wie heruntergekommen und auch gefährlich die Situation am Bayrischen Platz und insbesondere für Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen in der stadtauswärtigen Richtung der Windmühlenstraße mittlerweile ist, bringen die Grünen ihre Kritik auf den Punkt.
Der schmale Gehweg sei zu stark frequentiert, als dass der Platz mit dem Radweg geteilt werden könne. Die Wegebeziehungen im Ampelbereich seien unübersichtlich, teilweise zu eng gebaut und durch Masten bebaut. Fuß- und Radweg seien abgefahren und uneben, die Fußwege seien teilweise geflickt, an anderen Stellen haben sich die Gehwegplatten verschoben und stellten Stolperfallen dar. Die Pflanzumrandungen seien instabil.
„Wir haben im Oktober 2019 beantragt, unverzüglich die wichtigsten Reparaturen vorzunehmen“, sagt Katharina Krefft.
„Auch wenn die grundhafte Sanierung und Umgestaltung des Platzes und der Verkehrsbeziehungen in frühestens sechs Jahren kommen, müssen vorher dringende und mögliche Aufwertungsmaßnahmen vorgenommen werden. So halten wir Aufstellung von mobilen Bäumen längs der Windmühlenstraße stadteinwärts für denkbar, um einer Straßenraumgestaltung nicht vorzugreifen, aber für mehr Qualität zu sorgen.
Als unabdingbar sehe ich die räumliche Trennung von Rad- und Fußverkehr in der Windmühlenstraße stadtauswärts. Die Verkehrslast wird mit zwei PKW-Spuren ausreichend zu bewältigen sein. Eine Verlegung des Radverkehrs in den Straßenbereich mit einer eigenen Radspur muss möglich sein, denn der Radverkehr bringt hier den wesentlich höheren Anteil auf. Bis heute gibt es zu unserem Vorschlag keine Verwaltungsmeinung, keine konstruktiven Vorschläge. Es drängt!“
Grüne stellen Antrag zu dringenden Reparaturen an der Windmühlenstraße
Grüne stellen Antrag zu dringenden Reparaturen an der Windmühlenstraße
Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 1. November 2019): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 400 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher