Seit der Stellungnahme des Planungsdezernats im September ist klar, dass auch der Leipziger Brühl nicht so eine triste Steinwüste bleiben muss, die er derzeit ist. Das Dezernat hatte mit der Stellungnahme auf einen Antrag der CDU-Fraktion reagiert. Jetzt greifen die Grünen das Thema auf und beantragen, die Aufenthaltsqualität auf dem Brühl nun auch wirklich anzuheben. Und die Nachbarstraße den Fußgängern zu geben.
„Als Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßen wir Überlegungen, die Aufenthalts- und Umweltqualität auch im Bereich des Brühls zwischen am Hallischen Tor und Hainstraße zu verbessern“, schreibt die Grünen-Fraktion nun in ihrem Stadtratsantrag, in dem sie ihre Forderungen konkretisiert.
„Wir erinnern an die zuletzt seitens der Verwaltung vorgelegte und begrüßenswerte Machbarkeitsstudie zur Aufwertung des Stadtraums Salzgäßchen/Reichsstraße, eine Initiative unserer Fraktion. Sie wartet auf Umsetzung. Wir erwarten, dass beide Initiativen bereits bei den nächsten Haushaltsberatungen 2021/2022 seitens der Verwaltungsspitze Berücksichtigung finden. Zumindest sind in Bezug auf beide Innenstadtprojekte schrittweise Umsetzungen zu ermöglichen.“
Denn das Areal um das Salzgässchen wurde eben noch nicht mit genauen Planungen und Finanzen bedacht. Und eigentlich sehen die Grünen auch nicht ein, warum die Entwicklung am Brühl wieder auf die lange Bank geschoben werden soll: „Die Prüfung, wie der Straßenquerschnitt in der Katharinenstraße fußgängerfreundlicher gestaltet werden kann, halten wir für weniger geeignet als bereits jetzt zur Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarktes die Katharinenstraße in einem Modellversuch als Fußgängerzone auszuweisen. Eine Auswertung des Modellversuchs ist dem Stadtrat zum 2. Quartal 2020 vorzulegen, unter Berücksichtigung des Liefer- und Wirtschaftsverkehrs. Die Verwaltung stellt richtig fest: faktisch ist die Katharinenstraße heute schon eine Fußgängerzone.“
Im Beschlussvorschlag selbst bringen die Grünen dann nicht nur die Sache mit der Katharinenstraße noch einmal auf den Punkt („Im Modellversuch ist die Katharinenstraße als Fußgängerzone auszuweisen. Die Voraussetzungen hierfür sind bis zur Eröffnung des diesjährigen Weihnachtsmarktes zu treffen. Eine Auswertung des Modellversuches wird dem Stadtrat ebenfalls bis 2. Quartal 2020 vorgelegt.“).
Sie schreiben auch hinein, was sie jetzt ganz konkret am Brühl von der Verwaltung erwarten:
1. Es wird angestrebt, die Aufenthaltsqualität im Brühl zwischen Am Hallischen Tor und Hainstraße, z. B. durch Straßenbäume etc. zu verbessern. Der Entwurfsverfasser aus dem Wettbewerbsverfahren Umfeld Höfe am Brühl ist entsprechend einzubeziehen.
2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis 2. Quartal 2020 ein Konzept für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu erstellen und dabei zu prüfen:
Welche technischen Lösungen für den Straßenkörper erforderlich werden und welche Auswirkungen dies auf den Umgang mit dem innerstädtischen Schwerlastverkehr hat, wo Trinkwasserbrunnen und weitere Sitzgelegenheiten eingeordnet werden können.
welche Auswirkungen das Konzept auf den Wirtschafts- und Lieferverkehr hat.
3. Übergangsweise werden private Initiativen zur Aufstellung von Straßenbaumkübeln unterstützt, sofern Planung, Aufbau und Unterhaltung durch die Initiatoren abgesichert wird. Dazu führt die Verwaltung auch Abstimmungen mit den Höfen am Brühl.
Der Leipziger Brühl könnte mit einigem Aufwand auch ein paar Bäume bekommen
Der Leipziger Brühl könnte mit einigem Aufwand auch ein paar Bäume bekommen
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