Eine gute Seite haben natürlich die vielen warmen Tage der letzten Jahre: Viele Leipziger können sich öfter und länger im Freien aufhalten und tun das auch. Entsprechend sind alle Parks und Grünanlagen stark genutzt, teilweise auch übernutzt. Und nicht nur im zentral gelegenen Clara-Zetkin-Park macht sich dann schnell bemerkbar, wenn es zum Beispiel an Toilettenanlagen fehlt. Das Problem gibt es längst auch in Reudnitz.
Dort hat der Stadtbezirksbeirat Südost im Zusammenhang mit den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2019/2020 beantragt, auch für den beliebten Lene-Voigt-Park eine Toilettenanlage mitzuplanen: „Im Doppelhaushalt 2019/2020 werden Mittel für die Planung, Errichtung und den Betrieb einer fest installierten öffentlichen Toilettenanlage im Lene-Voigt-Park bereitgestellt.“
Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau hat den Antrag aus dem Januar nicht ganz vergessen, auch wenn er dann im Beschluss zum Doppelhaushalt nicht mehr berücksichtigt wurde. Aber parallel hat ja der Stadtrat aus dem Toilettenproblem im Clara-Zetkin-Park eine übergreifende Aufgabe formuliert, wohl wissend, dass es auch in anderen Stadtquartieren an öffentlichen Toiletten fehlt.
Darauf verweist das Planungsdezernat jetzt: „Die Verwaltung ist mit der Erarbeitung eines Toilettenkonzeptes im öffentlichen Raum beauftragt. Dabei ist auch zu klären, welche Bedarfe bestehen und welche sanitären Angebote geeignet sind, den Bedarf zu decken. In die Betrachtung werden auch Bereiche einbezogen, die der Freizeitgestaltung und der Erholung dienen, wie z. B. der Lene-Voigt-Park. Im Ergebnis der Auswertung wird eine Prioritätensetzung sowie gegebenenfalls ein Finanzierungsbeschluss notwendig sein, denen zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgegriffen werden sollte. Die Einbringung des Toilettenkonzeptes in den Stadtrat ist im III. Quartal 2020 geplant.“
Den Beschluss zum Toilettenkonzept hat der Stadtrat im Oktober 2018 gefasst. Wie groß der tatsächliche Bedarf ist und wo im Stadtgebiet besonders dringender Handlungsbedarf besteht, ist noch offen. Vor 2020 rechnet das Planungsdezernat nicht wirklich mit belastbaren Ergebnissen. Und deshalb schlägt es jetzt als Alternativvorschlag vor: „Der Standort Lene-Voigt-Park wird im Rahmen der Erarbeitung des gesamtstädtischen Toilettenkonzeptes bis III. Quartal 2020 betrachtet.“
Das ist zumindest ein Hoffnungsschimmer für die Besucher des Lene-Voigt-Parks. Aber bis ein Prüfergebnis vorliegt, müssen sie noch Geduld haben.
Braucht Leipzig nicht ein echtes Toilettenkonzept für Park und Stadtgebiet?
Braucht Leipzig nicht ein echtes Toilettenkonzept für Park und Stadtgebiet?
Hinweis der Redaktion in eigener Sache: Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 500 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher