Da kommt was zu auf die Leipziger, deren täglicher Weg durch die Rosa-Luxemburg-Straße in den Leipziger Osten führt. Verschlissen und reif für eine Sanierung ist die Straße schon lange. Jetzt hat die Dienstberatung des OBM beschlossen, die Straße im Jahr 2020 endlich mal für 2,9 Millionen Euro allein für den Straßenteil auf Vordermann zu bringen.
Für 2,88 Millionen Euro soll die Rosa-Luxemburg-Straße im nächsten Jahr auf einer Länge von rund 735 Metern zwischen Hahnekamm und Eisenbahnstraße saniert werden. Dies hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau bestätigt. Die Arbeiten sollen im April 2020 beginnen und werden mit den Leipziger Verkehrsbetrieben und den Leipziger Wasserwerken koordiniert. Der städtische Kostenanteil beträgt knapp 1,1 Millionen Euro.
Der bauliche Zustand der Gleise und Fahrbahnen ist derzeit sehr schlecht, ein grundhafter Ausbau schon lange nötig. Zwischen rund 5.800 und 6.300 Autos sowie 2.800 Radfahrer nutzen die Rosa-Luxemburg-Straße täglich, für 2030 rechnet das Verkehrs- und Tiefbauamt hier mit 5.400 bis 6.800 Kraftfahrzeugen und etwa 3.200 Radfahrern. Wobei es sich bei den Radfahrern wahrscheinlich jetzt schon kräftig vertut. Denn viele Radfahrer meiden die Straße aufgrund ihres Zustandes, suchen sich lieber andere Wege Richtung Innenstadt. Und ausgebaute Radwege gibt es hier sowieso nicht.
Zusätzlich verkehren hier die Straßenbahnlinien 1, 3 und 8 mit je bis zu sechs Zügen pro Stunde und Richtung. Damit ist die Rosa-Luxemburg-Straße einer der am stärksten belasteten Gleisabschnitte der LVB.
Die Pläne sehen nun vor, dass die Fahrbahn erneuert und endlich auch Radfahrstreifen angelegt werden, was die Prognosezahl für den Radverkehr erst recht zur Makulatur machen wird. Denn alle Erfahrungen aus Straßen, in denen erstmals Radfahrstreifen angelegt wurden, zeigen, dass sich der Anteil der Radfahrer hier binnen kurzer Zeit deutlich erhöht.
In der Vorlage heißt es dazu: „Straßenbegleitend werden beidseitig Anlagen für Fußgänger- und Radverkehr neu gebaut. Der Radverkehr wird durchgängig mittels Radstreifen auf Fahrbahnniveau in Abhängigkeit der Gesamtbreite zwischen der vorhandenen Bebauung in Breiten von 1,85 m – 2,00 m und angehobenen Radfahrbahnen in den Haltestellenbereichen geführt. Neben Radstreifen sind zusätzlich Sicherheitsstreifen (im Abschnitt zwischen Ludwig-Erhard-Straße und Eisenbahnstraße) innerhalb von Parkständen mit 0,5 m Breite vorgesehen.“
Außerdem sollen Haltestellen und Gehwege saniert werden. Die Planung spricht von durchgehender Barrierefreiheit. In der Vorlage steht dazu: „Die im Baubereich vorhandenen Haltestellen Hofmeisterstraße (stadtwärts) und Listplatz (stadtwärts und landwärts) werden barrierefrei ausgebaut (Haltestellenkap mit angehobener Radverkehrsanlage). Die stadtwärtige Haltestelle Hofmeisterstraße wird verlegt (gegenüber der landwärtigen Haltestelle).“
Und dann gibt es auch hier ein nicht zu übersehendes Unfallproblem: Die Kreuzung Rosa-Luxemburg-Straße/Ludwig-Erhard-Straße gilt als Unfallhäufungsstelle und soll entschärft werden. Dazu wird eine separate Rechtsabbiegespur geschaffen und die Linksabbiegespur Richtung Norden verlängert.
Die Ampelanlage wird erneuert. Sanierungsbedürftig ist auch die Straßenbeleuchtung. Die Arbeiten sollen dem Straßenraum eine klarere Struktur geben, den Verkehr besser organisieren helfen und somit den Stadtraum aufwerten.
Schon im September 2019 beginnen die Wasserwerke mit vorgezogenen Leitungssanierungen vor Ort. Was dann schon mal die ersten Änderungen für Fahrgäste der LVB mit sich bringt: Die Straßenbahn verkehrt in dieser Zeit auf der Rosa-Luxemburg-Straße nicht, weil die LVB im Gleisbereich der Ostseite des Hauptbahnhofes bauen. Ab April 2020 sind dann insgesamt vier Bauabschnitte geplant. Zwischen Juni und Oktober 2020 ist die Rosa-Luxemburg-Straße dabei für Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen voll gesperrt. Mitte Dezember 2020 sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Die oben genannten 2,9 Millionen Euro sind übrigens allein der Anteil der Stadt für den Straßenbau. Dazu kommen noch über 5 Millionen Euro, die die LVB für den Ersatz der verschlissenen Gleisanlagen ausgeben müssen. Und die Wasserwerke sind mit 1,8 Millionen Euro dabei.
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