Damit haben auch die Fraktionen von SPD, Grünen und Linken nicht gerechnet: Da steht am 13. März der Beschluss zum Masterplan „Freiladebahnhof Eutritzscher/Delitzscher Straße“ auf der Tagesordnung des Stadtrates. Zwei Jahre zäher Verhandlungen liegen hinter der Stadtverwaltung. Und nun kommt der Beschluss in den Stadtrat, aber der bisherige Partner CG Group hat das Gelände kurzerhand verkauft.
Ein Vorgang, von dem sich das Baudezernat, das die Verhandlungen führte, unangenehm berührt zeigte. Denn eigentlich war abgemacht, dass die Stadt über Verkaufsentscheidungen frühzeitig informiert würde.
Dabei regelt der Masterplan all die Dinge, die die Stadt auf dem riesigen Gelände an der Eutritzscher Straße umgesetzt sehen will, damit es wirklich ein voll funktionsfähiges Wohnquartier wird – mit kleinem Park, Schulen, Kita, öffentlichen Wegen.
Ein öffentlicher Radweg durchs Gelände war bislang nicht klar definiert. Obwohl es eigentlich naheliegt, dass er hier entstehen muss, denn dass es einen Radweg im Leipziger Nordwesten immer entlang der Bahngleise geben soll, ist ja schon seit Jahren Arbeitsaufgabe. Ein paar Stücke dieser Radwegverbindung abseits der viel befahrenen Georg-Schumann-Straße existieren ja schon. Vom S-Bahnhof Gohlis an der Lützower Straße kommt man ja schon bis zur Breitenfelder Straße.
Auf der anderen Seite ist auf der Hauptbahnhof-Westseite ein Radweg bis zur Berliner Straße geplant. Aber dann fehlt der nächste Abschnitt. Er müsste hier direkt an der S-Bahn-Linie entlang von der Berliner zur Delitzscher Straße führen. Aber das steht bis jetzt so nicht im Masterplan.
Und das beantragen die drei Fraktionen jetzt als Änderung im Masterplan:
„… An der Ostseite des Quartiers gibt es eine durchgehende Radwegeverbindung (Rad-Gehweg) entlang der Bahngleise. Dabei wird prioritär die Variante mit einem baulich getrennten Radweg vom Vorhabenträger erarbeitet und mit dem VTA abgestimmt. Entlang der Bahntrasse wird der Gohliser Radweg realisiert und eine leistungsfähige Radverbindung in Richtung Hauptbahnhof und Stadtmitte geschaffen….“
Die Begründung liegt dann auf der Hand. Man kann dieses Wohngebiet nicht ohne diesen verbindenden Radweg planen. Das macht einfach keinen Sinn.
Im Wortlaut des Antrags: „Ein durchgehender Radweg vom Zentrum über Gohlis nach Norden/Nordwesten ist schon lange in vielen Planungsvarianten vorgesehen. Ein nicht im Mischverkehr oder gemeinsam mit dem Fußverkehr verlaufender Radweg wäre die beste Lösung für alle Beteiligten, da man sich so am wenigsten gegenseitig behindert.“
Und eigentlich macht der Antrag auch deutlich, dass noch immer nicht sichtbar wird, wo die Stadt wirklich gedenkt, die Radverkehrsstrukturen tatsächlich auszubauen, sodass sich für Radfahrer neue und verlässliche Verbindungen im Stadtgebiet ergeben.
Masterplan des Baudezernats für den Eutritzscher Freiladebahnhof geht jetzt in den Stadtrat
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