In den letzten Jahren hat die Zahl der Radfahrenden auf der Radverkehrsverbindung von Lindenau bis zum Hauptbahnhof spürbar zugenommen und immer stärker artikuliert sich der Bedarf nach einer zügigen, sicheren, durchgängigen und komfortablen Radverkehrsführung. Die eigentlich ohne viel Aufwand herzustellen ist, wie der ADFC Leipzig feststellt.

Der ADFC Leipzig begrüßt deshalb das Ziel der SPD, die Radfahrbedingungen auf dieser Verbindung deutlich zu verbessern. Nur brauche es dafür keine Extra-Route abseits der direkten Verbindung. Denn auch Radfahrer wollen auf schnellstem Weg zu Ziel. Hierzu könne bereits jetzt durch kurzfristige und kostengünstige Maßnahmen eine Verkehrsführung mit deutlich höherer Qualität für Radfahrende und zu Fuß Gehende erreicht werden.

Die erste Verbesserung – die Einrichtung von Halteverbotszonen in der Inneren Jahnallee – wurde nun nach längerer Verzögerung umgesetzt, auch wenn einige Autofahrer noch immer versuchen, das seit dem 15. März geltende Halteverbot auszuhebeln bzw. zu ignorieren.

Der nächste Schritt ist aus Sicht des ADFC die Verbesserung der Radverkehrsführung auf den anderen Abschnitten zwischen Goerdelerring und Lindenauer Markt. Sowohl im westlichen Streckenabschnitt der Jahnallee mit der Zeppelinbrücke, als auch im östlich der Jahnallee anschließenden Ranstädter Steinweg, sind Fuß- und Radverkehr auf zu engem Raum geführt, sodass es häufig zu Gefahrensituationen zwischen zu Fuß Gehenden und Radfahrenden kommt.

In Übereinstimmung mit der StVO spricht sich der ADFC für eine stringente Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn aus. Die Einrichtung von Radfahrstreifen könne auf schon heute existenter Infrastruktur erfolgen und sei sowohl schnell als auch kostengünstig umsetzbar. Spätestens mit Ende der Bauarbeiten auf der Plagwitzer Brücke im IV. Quartal 2019 und den umzusetzenden Maßnahmen des Luftreinhalteplanes sei mit einer reduzierten Verkehrsbelastung durch Autos in diesem Abschnitt zu rechnen, welche eine Einrichtung von Radfahrstreifen zulasse, betont der Fahrradfahrer-Verein.

Als prioritäre Maßnahmen im Luftreinhalteplan sind ja neue Ampelschaltungen geplant, die mehr Kraftfahrer auf das Tangentenviereck verweisen und damit die Kfz-Zahlen in der Inneren Jahnallee deutlich senken. Die motorisierte Verkehrsbelastung ist heute dort so hoch, dass die Schadstoffgrenzwerte z. B. bei Stickstoffdioxid dauerhaft und deutlich überschritten werden.

Die Effektivität der kurzfristig umzusetzenden Maßnahmen sollte im Rahmen des beschlossenen Verkehrskonzeptes (VI-P-06194-DS-02 Sicheren Radverkehr in der Inneren Jahnallee Leipzig ermöglichen) evaluiert und optimiert werden, findet der ADFC.

Die erwähnte Ratsvorlage ist die Stellungnahme zur Petition gleichen Namens, in der der Petitionsausschuss u. a. empfiehlt: „Es wird geprüft, inwieweit durch eine neue Straßenraumaufteilung die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs erhöht werden kann. Hierzu sind intensive Abstimmungen mit Händlern, Gewerbetreibenden bzw. deren Interessenvertretern zu führen, um ggf. alternative Andienungslösungen zu finden und zu realisieren. Dabei sind die Belange des ÖPNV und des Event-Verkehrs zu beachten und in angemessener Weise zu berücksichtigen.“

SPD-Kandidatinnen schlagen einen Radschnellweg nördlich der Jahnallee vor

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Es gibt 2 Kommentare

Volker
Allmählich erzeugst du selbst bei deinen Sympathisanten nur noch Mitleid.

Ist der ADFC noch eine Lobbyorganisation für Fahrradfahrer*innen?
Es verwundert schon, wenn der ADFC die Einrichtung von Halteverbotszonen in der Inneren Jahnallee als “erste Verbesserung” für den Radverkehr lobt. Diese ist umso verwunderlicher, als dass der ADFC auf dem restlichen Teilstück der Jahnallee einen Radstreifen fordert. Wobei auch hier die Forderung unspezifisch bleibt. Darf er nun 3m breit werden oder reichen auch 1,25m mit gestrichelter Linie? Letzteres ist zwar offizielle ein Radschutzstreifen (und kein Radstreifen), aber der Radschutzstreifen könnte ja dann auch wieder als eine “erste Verbesserung” gelobt werden, oder?
In der Straßenverkehrsbehörde wird man diese Äußerungen des ADFC wohlwollend zur Kenntnis nehmen und wahrscheinlich schon über eine neue Verkehrsorganisation nachdenken: Der Radverkehr kann ja auf der gesamten Relation von Lindenau bis zum Ring ohne jegliche Radverkehrsanlage auf der Straße geführt werden, funktioniert ja in der inneren Jahnallee auch hervorragend – nun sogar offiziell abgesegnet vom ADFC.
Der Tenor des ADFC ist in etwa so, als wenn der ADAC sich freuen würde, dass eine neue Straße geschottert wird, weil Teer ja nicht zwingend sein müsse.

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