Nach knapp zweijähriger Bauzeit fließt der Verkehr seit Montag, 17. Dezember, wieder ohne Einschränkungen über die nordwestliche Georg-Schwarz-Straße. Stadt, Leipziger Verkehrsbetriebe, Leipziger Wasserwerke und Netz Leipzig als Bauherren gaben den neugestalteten Abschnitt zwischen Hans-Driesch- und Philipp-Reis-Straße mit Stelldichein auf dem neu gestalteten kleinen Stadtplatz an den Leutzsch-Arkaden frei.
Gekommen waren der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, Michael Jana, der Geschäftsführer Technik und Betrieb der Leipziger Verkehrsbetriebe, Ronald Juhrs, der Unternehmensbereichsleiter Netze der Leipziger Wasserwerke, Mathias Wiemann, sowie André Berthold, Leiter der Abteilung Planung und Bau der Netz Leipzig.
„Endlich konnten wir eine der im Zustand schlechtesten Hauptverkehrsstraßen Leipzigs sanieren und auch hier Verbesserungen für alle Verkehrsarten erzielen“, freute sich der Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes, Michael Jana. „Erstmals ziehen zudem Bäume in diesen Straßenraum ein – neben den neuen Fußwegen, Fahrbahnen und leisen Gleisen ein weiterer Baustein für eine neue Aufenthaltsqualität in diesem Teil der Georg-Schwarz-Straße.“
Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik und Betrieb der Leipziger Verkehrsbetriebe, ergänzte: „Mit der schrittweisen Modernisierung in der Georg-Schwarz-Straße haben wir es gemeinsam geschafft, seit 2016 drei Haltestellen barrierefrei auszubauen und somit unseren Kunden vor Ort einen bequemen Zustieg zur Linie 7 zu ermöglichen. Mit der Erneuerung der Gleise sichern wir außerdem die Leistungsfähigkeit dieser wichtigen und stark nachgefragten Linie.“
Mathias Wiemann, Leiter des Unternehmensbereichs Netze bei den Leipziger Wasserwerken, hob hervor: „Durch die Optimierung der wasserwirtschaftlichen Anlagen für rund 2,3 Millionen Euro verbessert sich die Ver- und Entsorgungssicherheit in dem Bereich weiter. Wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf war die gute Koordinierung zwischen den Bauherren und den einzelnen Gewerken vor Ort.“
André Berthold, Leiter der Abteilung Planung und Bau der Netz Leipzig, fügte hinzu: „Die Netz Leipzig konnte rund 2.300 Meter Strom- und Gasleitungen erneuern und rund 50 Hausanschlüsse wieder neu einbinden – termingerecht und reibungslos.“
Gebaut wurde in zwei Phasen: der Bereich zwischen Hans-Driesch- bis William-Zipperer-Straße von April bis Oktober 2017, der Abschnitt zwischen William-Zipperer- bis Philipp-Reis-Straße von März bis Dezember 2018. Die insgesamt 750 Meter lange Strecke erhielt neue Fahrbahnen, Gehwege und Gleise, moderne Bahnstromanlagen und Fahrleitungen sowie energiesparende LED-Straßenlampen.
Zwischen William-Zipperer- und Philipp-Reis-Straße sorgen künftig Radfahrstreifen auf beiden Straßenseiten für mehr Sicherheit. Auf der stadteinwärtigen Seite wurden in Kombination mit 27 neuen Straßenbäumen 41 Längsparkplätze abgeteilt. Sogenannte Gehwegnasen an den Einmündungen der Seitenstraßen verbessern die Sichtbeziehungen zwischen Fußgängern und Autofahrern und erleichtern die Überquerung der Straße.
An der Querung zu den Leutzsch-Arkaden wurde die provisorische Ampel durch eine stationäre Anlage ersetzt, die bestehende Ampel an der Kreuzung Leutzscher Rathaus wurde erneuert. Eine provisorische Ampel an der Philipp-Reis-Straße soll künftig durch eine fest installierte Anlage ersetzt werden.
Auch unter der Straße wurde kräftig gebaut. Die Leipziger Wasserwerke verlegten Rohre für Wasser und Abwasser, auch Versorgungsunternehmen wie die Telekom bauten mit.
Der Vorplatz der Leutzsch-Arkaden und die vergrößerte Einmündung an der Karl-Schurz-Straße haben durch Baumpflanzungen und neue Bänke an Aufenthaltsqualität gewonnen. Insgesamt wurden 30 Bäume neu gepflanzt, darunter Ulmen, Amber-, Ahornbäume und Zierkirschen.
Gekostet hat der komplexe Straßenumbau auf 750 Meter insgesamt 11,5 Millionen Euro, wovon 2 Millionen Euro auf die Leitungsbauten der Wasserwerke entfielen, über 3 Millionen Euro auf die neuen Leitungen der Stadtwerke (Netz Leipzig) und 3,5 Millionen Euro auf die Stadt, der Rest ging auf die neuen Gleise und zwei neue barrierefreien Haltestellen der LVB.
Roland Juhrs scherzte ein wenig mit den versammelten Leutzschern, er könne sich noch an den Zustand vor Beginn der Umbauarbeiten 2016 erinnern. Aber gerade die älteren anwesenden Leutzscher erinnern sich nur noch zu gut an diesen öden und auch gefährlichen Zustand, der noch aus Zeiten stammte, als in Leutzsch die Fabriken rußten und die breiten Straßen fast nur von Lkw und Straßenbahnen genutzt wurden.
Heute muss ein emsig diskutiertes Parkraumkonzept helfen, die wilden Parkzustände einer wachsenden Zahl von Pkw zu bändigen.
Baubeginn war im Frühjahr 2017 gewesen. Und dass man so punktgenau fertig wurde, zeigt auch, dass ein sorgfältig durchplantes Projekt samt intensiver und frühzeitiger Bürgerbeteiligung nicht aus dem Rahmen läuft, sondern im Gegenteil für alle berechenbarer wird. Und besonders dankbar zeigten sich die Leutzscher für die mittlerweile professionalisierte Baustellenbetreuung der LVB. Man lernt augenscheinlich beim Bürgerbeteiligen eine Menge dazu.
Es gibt 2 Kommentare
Lieber Framo, Schwarz- und Zippererstraße kreuzen sich nicht, wohl aber mündet die Zipperer schräg gegenüber der Bischofstraße in die Schwarzstraße ein.
Geteilte Freud ist halbe Freud.
Die Georg-Schwarz-Straße ist auch Bestandteil meines Arbeitsweges. Der Zustand war schandbar. Jetzt ist vieles geteert, auch wenn im Lindenauer Abschnitt wieder große Löcher, vor allem entlang der Gleise, klaffen. Die Stadt bleibt sich treu. Straßenbahn und Autoverkehr sind in eine Spur gezwungen. Mit dem Ergebnis der Entschleunigung von beiden. Nach den Schleichwegen durchs Leutzscher Villenviertel ist die Originaltrasse natürlich kürzer und stressfreier.
Der Hammer kommt aber est noch. Der Neubau der maroden Georg-Schwarz-Brücken über die Gleise. Soll wohl eine Jahrhundertbaustelle werden.
Noch eine Geographiekorrektur, auch für die wohl ahnungslosen, weil auswärtigen “Hohen Herrschaften”. Einen Bauabschnitt Georg-Schwarz-Straße/William-Zipperer-Straße kann es nicht geben. Beide verlaufen parallel und kreuzen sich nie.
Ob wohl die Anlieger und Anwohner in den Genuß der Nichterhebung der Straßenausbaugebühren kommen, oder als letzte zu Ader gelassen (im Sprachgebrauch der Abkassierer: “Zur Kasse gebeten”) werden? Gebeten bei Strafe der Zwangsversteigerung des Hauses?