Den Bebauungsplan für das Stadtquartier an der Kolmstraße in Stötteritz hat Leipzigs Planungsdezernat schon im Oktober vorgelegt. Jetzt kann man auch besichtigen, wie dieses neue Wohnquartier samt geplanter Schule einmal aussehen soll. Die Wettbewerbsergebnisse werden derzeit im Neuen Rathaus in der 4. Etage gezeigt.

Die Stötteritzpark GmbH & Co. KG – eine Tochtergesellschaft der in Leipzig ansässigen WEP-Gruppe – und die Stadt Leipzig wollen das derzeit weitgehend ungenutzte, 13 Hektar große Areal zwischen Kolmstraße und Holzhäuser Straße städtebaulich zu einem neuen Stadtquartier entwickeln. Unter anderem soll eine Oberschule gebaut sowie 330 Wohnungen errichtet werden.

Dafür haben sie einen nichtoffenen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnisse seit Donnerstag, 6. Dezember, im 4. Stock des Neuen Rathauses (Ausstellungsbereich neben dem Stadtmodell) gezeigt werden.

Den größeren Teil des Gebietes macht heute eine brachliegende Gewerbefläche aus. Einen kleineren Teil nimmt der „Zaubergarten“ ein – ein Erlebnis- und Schulgarten mit viel altem Baumbestand, der als Teil eines Jugendhilfeprojektes vom Columbus Junior e. V. auf dem Gelände der ehemaligen Freiluftschule Stötteritz betrieben wird.

Entwurf der Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel.gesellschaft von Architekten mit KUULA Landschaftsarchitekten. Unte die Holzhäuser Straße, Mitte die Kolmstraße, links die geplante Schule. Foto: Ralf Julke
Entwurf der Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel.gesellschaft von Architekten mit KUULA Landschaftsarchitekten. Unten die Holzhäuser Straße, Mitte die Kolmstraße, links die geplante Schule. Foto: Ralf Julke

Die Stadt Leipzig hat vor, auf dem ihr gehörenden Teil des Areals eine Oberschule mit Sporthalle und Sportfreiflächen zu bauen sowie einen Bolzplatz anzulegen und eine Flächenreserve als optionale Nutzungsergänzung z. B. der bestehenden Schwimmhalle vorzuhalten. Zudem soll der „Zaubergarten“ weitestgehend erhalten und in ein Grünflächenkonzept mit hoher Erholungsfunktion für den Stadtteil Stötteritz eingebettet werden.

Die Stötteritzpark GmbH & Co. KG möchte auf der Gewerbebrache an der Kolmstraße etwa 330 neue Wohnungen errichten, davon rund 30 Prozent als mietpreisgebundenen Wohnraum. Um ein lebendiges und begrüntes Quartier entstehen zu lassen, sind neben Wohnhäusern ein Objekt für betreutes Wohnen sowie eine Kita und kleinere Gewerbeeinheiten, z. B. für Praxen, Cafés oder Läden, geplant.

Um die Teilnahme am städtebaulichen Ideenwettbewerb, dessen Ergebnisse jetzt gezeigt werden, hatten sich 29 Planungsteams unter anderem aus Deutschland, Frankreich, England, Litauen, Österreich und der Schweiz beworben. Aus diesen Bewerbungen wurden schließlich 12 Wettbewerbsteilnehmer ausgelost.

Großes Interesse vor dem Entwurf des Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel.gesellschaft von Architekten mit KUULA Landschaftsarchitekten aus Berlin. Foto: Ralf Julke
Großes Interesse vor dem Entwurf des Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel.gesellschaft von Architekten mit KUULA Landschaftsarchitekten aus Berlin. Foto: Ralf Julke

Nach einer intensiven Diskussion würdigten die Jurymitglieder den Entwurf der Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel.gesellschaft von Architekten mit KUULA Landschaftsarchitekten aus Berlin als beste Lösung mit einem zweiten Platz und schlugen diesen zur weiteren Qualifizierung vor.

Der ausgewählte Entwurf zeigt fünf kleinere Wohnquartiere, die durch eine Straße sowie Fuß- und Radwege erschlossen werden. Kleine Aufweitungen des Straßenraums führen zu interessanten Platzsituationen. Zwei höhere Gebäude akzentuieren die viergeschossige Wohnbebauung mit ihren vielfältigen Raumstrukturen. An der Zufahrt Kommandant-Prendel-Allee bilden Wohnhäuser, die geplante Schule sowie der Platzhalter einer baulichen Ergänzung einen angemessenen Quartierseingang.

Schule und Sporthalle sind im südlichen Bereich an der neuen Quartiersstraße eingeordnet, östlich davon die Pausen- und Sportfreiflächen sowie der Bolzplatz. Die entstehenden Freiräume sind mit dem „Zaubergarten“ und einem neuem Quartierspark verbunden.

Zwei dritte Preise gab es für die Planungsgemeinschaft Hermann & Valentiny und Partner Architekten aus Wien mit Latz + Partner Landschaftsarchitektur Stadtplanung aus Kranzberg sowie für die Büros Johannes Wiencke Architekten aus Dresden mit Karen Schneider Landschaftsarchitektur aus Hamburg.

Die Wettbewerbsbeiträge werden bis zum 25. Januar 2019 ausgestellt. Am 7. Januar gibt es an gleicher Stelle zwei Informationsveranstaltungen: Die erste beginnt 10 Uhr, die zweite startet 17 Uhr. Dabei werden der Wettbewerb und seine Ergebnisse sowie die Entwicklungsabsichten für das Plangebiet erläutert.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Wer sich schriftlich zu den Entwürfen äußern möchte, kann seine Stellungnahme per Post an die Stadt Leipzig, Stadtplanungsamt, 04092 Leipzig, schicken.

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