Mit dem Vorstoß zu möglichen Bauflächen am Sportforum hat die Grünen-Fraktion auch das Thema Alte Elster wieder auf den Tisch gebracht. Das dann umgehend die CDU-Fraktion aufgriff: Wenn die Alte Elster wieder geöffnet wird, ist kein Platz mehr für große Bebauung. Und nun springt ihrerseits die Linksfraktion an auf das Thema: Wollte Leipzig nicht auch das Elsterbecken mal ganz anders gestalten? Der Antrag geht jetzt ins Verfahren.
Denn wenn die Weiße Elster wieder – wie vor 100 Jahren – brav Richtung Schreberbad fließt und dann in das Bett der Alten Elster abbiegt, die damals westlich des Waldstraßenviertels verlief, dann ist auch das Problem mit dem Elsterbecken geklärt, das jetzt regelmäßig und teuer ausgebaggert werden muss.
Und dabei ist es eigentlich ein beliebtes Vogelrefugium. Und auch die Planer können sich durchaus vorstellen, hier irgendwann mit dem Baggern aufzuhören und dem ganzen Gebiet unterhalb des Palmgartenwehrs wieder eine natürliche Entwicklung zu ermöglichen, in der der Fluss tun kann, was er will – und damit erst recht wieder zu einem natürlichen Lebensraum wird.
„Nach unseren Recherchen wurde die große Wasserfläche des Elsterbeckens geschaffen, damit die LeipzigerInnen größere Wasserflächen ortsnah erleben können. Gleichzeitig wollte man die dadurch entstehende Sedimentfalle für die Gewinnung von Dammmaterial nutzen“, begründet die Linksfraktion nun ihren Antrag im Stadtrat.
„Inzwischen wirkt die Sedimentfalle ohne Nutzen. Im Gegenteil, es müssen immer wieder erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet werden, damit der notwendige Hochwasserschutz gewährleistet werden kann. Außerdem wirken die fehlenden Sedimente unterhalb des Luppenwehrs zerstörend. Geröll wird abgetragen, der Fluss gräbt sich förmlich immer tiefer in die Landschaft.“
Und dann geht man auf das Hochwasserschutzkonzept ein, das irgendwann um 2004 diskutiert wurde.
„Das neue Hochwasserschutzkonzept sieht vor, die Elster über den verfüllten alten Lauf zwischen Schreberbad und Leutzscher Allee zu führen und damit die entstandenen Probleme zu beheben. Man hätte dann das Elsterbecken als stehendes Gewässer, welches die Stadtlandschaft attraktiv prägt und nur im Katastrophenfall der Ableitung von Hochwasser dient“, so die Linksfraktion.
„Alternativ könnte auch ein mäandrierender Flusslauf angelegt werden mit dem Ziel einer erlebbaren Flusslandschaft mit Liegewiesen, gegebenenfalls Badestellen etc., die dem erhöhten Bedarf an Erholungsflächen in Stadtnähe Rechnung tragen.“
Nur: Wann haben Land und Stadt eigentlich das Geld beisammen, um die Alte Elster wieder herzustellen?
Aber die Linke will hier schon mal vorsorgen, bevor es vergessen wird, und schlägt vor zu beschließen: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemeinsam mit der oberen Wasserbehörde zu prüfen, ob das Elsterbecken in ein stehendes Gewässer umgewandelt werden kann. Alternativ ist zu prüfen, ob zwischen Palmgartenwehr und dem Luppenwehr ein mäandrierender Flusslauf in einer Wiesenlandschaft angelegt werden kann. Inhalt der Untersuchung sollen neben den ökologischen und hydrologischen Aspekten die Finanzierung und die Realisierungszeit sein.“
Wenn die Alte Elster gebaut werden soll, ist nicht mehr genug Platz für eine Schule am Sportforum
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