Zur letzten Ratsversammlung legte das Leipziger Baudezernat die Stellungnahme zum LWB-Grundstück Kantatenweg vor. Eine Auskunft, die die Initiative Kantatenweg 31 als ausweichend empfindet. Gefragt hatten mehrere Stadträte unterschiedlicher Fraktionen aus dem Leipziger Südwesten. Dabei ging es um das seit Jahrzehnten verfallende historische Schösserhaus und die Neubaupläne der LWB für den Kantatenweg 31.
Die Initiative Kantatenweg 31 unterstützt das Vorgehen der Stadträte. Dabei kritisiert die Initiative aber die Antworten der Verwaltung als ausweichend und unkonkret.
„Uns ist schleierhaft wie Stadt und LWB an ihrer bisherigen Position festhalten wollen, obwohl die Sachlage dagegen spricht“, kommentiert Christiane Winkler, Sprecherin der Initiative, die schriftliche Antwort der Verwaltung. „Es gibt keine nachvollziehbaren Argumente gegen eine vorgezogene Entwicklung des historischen Schösserhauses. Mit jedem ungenutztem Jahr wird eine soziokulturelle Nutzung des Baudenkmals schwieriger.“
Doch sieht Winkler auch Positives in der vorliegenden Antwort: „Wir begrüßen, dass Stadt und LWB die Position der Naturschutzbehörden zum Fehlen jeglicher Altlasten im Bereich des Schösserhaus anerkennen. Dass es in diesem Teil des Geländes keinen weiteren Handlungsbedarf gibt, betonten wir seit 2017 häufig.“
Andererseits fühlt sich Christiane Winkler durch die Form der Beantwortung irritiert: „Uns irritiert, dass die Sachlage nicht einfach offen kommuniziert wird. Es entspricht nicht der gängigen Praxis, dass Stadträte und Bürger relevante Informationen zwischen den Zeilen einer Antwort suchen müssen.“
Die Antwort bestätigt die schon bekannten Informationen seitens der Naturschutzbehörden. Der benannte, der zu sanierende Bereich einer ehemaligen mobilen Tankstelle befindet sich auf einem kleinen, nördlichen Teil des Geländes. Auf dem Flurstück des Schösserhauses besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Ein Verzicht auf eine vorgezogene Sanierung des historischen Schösserhauses könne seitens der stadteigenen Wohnungsgesellschaft LWB damit nicht mehr gerechtfertigt werden.
„Wo das eine Scheinargument wegfällt, werden neue ins Feld geführt“, findet Winkler. „Wir hoffen, dass sich die Stadträte davon nicht entmutigen lassen. Ohne eine weitere kritische Begleitung der Stadträte kommen wir hier nicht weiter.“
Gemäß Stadt und LWB könne die baurechtliche Umnutzung des Schösserhauses für Soziokultur nicht ohne einen neuen Bebauungsplan möglich sein.
Dies aber widerspreche gängiger städtischer Praxis, kritisiert die Initiative. Auch werden vermeintliche Erschließungsprobleme für den Neubaubereich angeführt. Eine Sanierung des Schösserhauses als Bestandsgebäude habe darauf jedoch keinerlei Auswirkungen. Die Medienanschlüsse des restlichen Geländes würden unterhalb der künftigen Zufahrtswege zum Gelände verlaufen müssen.
Die Zufahrt befinde sich nicht auf dem Teilflurstück des Schösserhauses. Entsprechend könnte mit der dringend nötigen Erneuerung der Dachübergänge, einer Holzschutzuntersuchung und einer statischen Ertüchtigung schon im kommenden Frühjahr seitens der LWB begonnen werden, so die Initiative, die das Schösserhaus gern für eine soziokulturelle Nutzung im Ortsteil aktivieren möchte.
LWB plant keine ausgelagerte soziokulturelle Nutzung im einstigen Schösserhaus
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