Am 29. Januar hat der Regionale Planungsverband der Landesdirektion Sachsen (LDS) den Regionalplanentwurf für Leipzig-Westsachsen 2017 herausgegeben. Darin soll der Regionalplan Westsachsen aus dem Jahre 2008 fortgeschrieben werden. Die Bürgerinitiative Rückmarsdorf "Mit uns ist kein Kies zu machen!" hat sich die Pläne ganz genau angeschaut und kommt zu dem Fazit: Kiesabbau ist hier gar nicht mehr möglich. Der Planungsverband sieht so etwas hier auch gar nicht vor.
Noch können Stellungnahmen zum Planentwurf eingebracht werden: “Stellungnahmen mit Hinweisen, Anregungen und Bedenken zum Regionalplanentwurf und seiner Begründung sowie zum zugehörigen Umweltbericht können bis zum 29. März 2018 abgegeben werden. Die Hinweise, Anregungen und Bedenken sollten jeweils den entsprechenden Textstellen bzw. Karten zugeordnet werden sowie eine sachgerechte Begründung enthalten”, schreibt der Planungsverband Westsachsen.
Doch wenn man die Feldflächen für Kiesabbau öffnen wollte, hätte man sie lila einfärben müssen – so wie die jetzt schon existierenden Kiesgruben südlich der Bahnlinie.
Das ist aber nicht erfolgt. Stattdessen hat man das Sandgelb für Landwirtschaftsfläche beibehalten. Zwei wichtige Änderungen machen hier die Idee, eine neue Kiesgrube zu eröffnen, noch unmöglicher.
“Nach erster Sichtung der Karten und Pläne, durch Mitglieder der Bürgerinitiative Rückmarsdorf ‘Mit uns ist kein Kies zu machen!’, sind die Pläne des Baustoffunternehmens, in der Gemarkung Rückmarsdorf einen Kiestagebau zu errichten, hinfällig”, erklärt Detlev Ducksch von der Bürgerinitiative “Rückmarsdorf”. “Auf dem geplanten Abbaugebiet soll im südlichen Bereich, laut der LDS, ein ‘Vorranggebiet für eine Waldmehrung’ von ca. 17 ha entstehen und dies in den nächsten 10 Jahren.”
Was übrigens auch die Landankäufe der Stadt Leipzig in diesem Gebiet erklärt. Denn Leipzig hat sich hier Fläche gesichert – aber eben nicht für Kiesabbau oder Wohnbebauung, sondern als Ersatzfläche für notwendige Baumpflanzungen. Die geplante Fläche “Waldmehrung” befindet sich im südlichen Bereich des Gebietes im Winkel zwischen der Miltitzer Straße und der Bahnstrecke.
“Des Weiteren gibt es nun im nördlichen Bereich vom geplanten Abbaugebiet ‘Böden mit besonderer Filter- und Pufferfunktion’, dies bedeutet, dass es dort nahezu unmöglich sein wird Kies abzubauen”, stellt Detlev Ducksch fest. Denn diese Filterfunktionen haben nun einmal in der Regel geschlossene Kieslagen.
Treibende Kraft hinter dem Ansinnen, diese Gebiete südlich und östlich von Rückmarsdorf ebenfalls für den Kiesabbau zu öffnen, ist die GP Papenburg, die schon die Kiesgruben östlich der Bahnlinie betreibt. Aber augenscheinlich war das Ansinnen erst einmal ein Testballon: Wie würden Stadt und Anwohner reagieren?
“Es kann somit in dem geplanten Umfang (ca. 70 m Abstand zur bestehenden Wohnsiedlung) auf keinen Fall einen Abbau geben und ob die GP Papenburg AG überhaupt noch abbauen will bzw. kann, ist mehr als fraglich, denn es wurden bisher vom Unternehmen keine Anträge gestellt”, sagt Ducksch. “Dazu passt auch das Ausscheiden von Andreas Frank, des bisherigen Betriebsleiters des Kieswerkes in Leipzig Rückmarsdorf, aus der GP Papenburg AG. – Wir sind sehr optimistisch, dass es zu keinem Kiesabbau in Rückmarsdorf kommen wird und sich unsere Arbeit auszahlt.”
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