Hartnäckig bleiben hilft. Auch im Leipziger Stadtrat, wo die Grünen-Fraktion immer neue Vorstöße unternahm, die Riebeckbrücke mit ihrem lauten und für Radfahrer recht gefährlichen Pflaster immer wieder zu thematisieren. Doch jahrelang schien die Brücke im Straßenprogramm der Stadt einfach nicht unterzukriegen. Doch 2018 passiert's endlich: Für 653.000 Euro soll der komplette Belag ausgetauscht, leiser und sicherer werden.
Und dabei soll das gesamte Straßenstück zwischen Eilenburger Straße und Täubchenweg auf Vordermann gebracht werden. So steht es in der Verwaltungsvorlage, die am 20. Februar auch im Stadtbezirksbeirat Südost auf der Tagesordnung steht.
Dabei soll an der Brückenkonstruktion und dem Straßenquerschnitt nichts verändert werden. Gebaut werden soll in den Sommerferien.
“Es ist geplant, die Baumaßnahme im Zeitraum vom 02.07.2018 bis 28.09.2018 zu realisieren. Die Verkehrsführung während der Bauzeit erfolgt auf Basis einer Umleitungskonzeption.”
Und weil die Straße eine der Hauptverbindungen im Osten ist, wird es ohne weiträumige Umleitungen nicht gehen: “Die großräumige Verkehrsführung erfolgt stadtwärts über Riebeckstraße/Stötteritzer Straße/ Holsteinstraße/Martinstraße/Zweinaundorfer Straße und landwärts über Breite Straße/Täubchenweg/Gerichtsweg/Prager Straße/Oststraße. Es ist geplant Radfahrer über die Köbisstraße/Geh-Radweg in der Parkanlage/ Eilenburger Straße und Fußgänger einseitig durch das Baufeld zu führen. – Für den Straßenbau ist eine Vollsperrung für den Kraftverkehr über die gesamte Bauzeit und eine Sperrung für die Straßenbahn während der Sommerferien (6 Wochen zu Baubeginn) vorgesehen. Die Umleitungsplanung und Umleitungseinrichtung erfolgt koordiniert für mehrere zeitgleiche und zeitversetzte Baumaßnahmen im Umfeld.”
Eigentlich geht es sogar um zwei Brücken: eine überführt das ehemalige Gleisgelände des Eilenburger Bahnhofs, wo heute der Radweg nach Volkmarsdorf führt, die andere eine kleine Straßenverbindung zwischen Tiefe Straße und Reichpietschstraße. Der größte Teil der Straße liegt auf einem Damm.
Aber die Brückenbauten sind noch stabil. Es geht nur um den Belag der Straße darauf, der jetzt komplett erneuert werden soll – auch um die starken Verkehrslasten weiter aufzunehmen.
“Zählungen im Jahr 2012 ergaben für den anstehenden Baubereich eine Verkehrsbelegung von 21.077 Kfz/24 h im Querschnitt; nach der Prognoseberechnung für 2030 gibt es nur unwesentliche Änderungen (22.460 Kfz/24 h). Das Radverkehrsaufkommen im Querschnitt beträgt rund 850 Rad/24 Std”, heißt es in der Vorlage. Das Radaufkommen ist natürlich sehr niedrig. Grund ist das felgenfressende Pflaster. Man fährt nicht über die Brücke mit dem Rad, wenn man nicht unbedingt muss.
Den jetzigen Zustand schildert das Baudezernat so: “Die vorhandene Fahrbahndecke ist stark wellig und weist Spurrinnen sowie lokale Aufgrabungen mit Asphaltdeckenschluss auf. Die vorhandenen Bordeinfassungen sind zum Teil abgekippt. Die Riebeckstraße befindet sich in einem baulich schlechten Straßenzustand mit der Straßenzustandsnote 4 („ausreichend“ – von 1 – 6). In Verbindung mit dem hohen Verkehrsaufkommen führen die Rollgeräusche auf der unebenen Pflasterdecke zu einer erheblichen Lärmbelastung für die angrenzenden Wohngebäude in der Köbisstraße und in der Tiefen Straße. Durch die Dammlage wird diese Belastung noch zusätzlich verstärkt.”
Das soll sich durch die Entfernung des alten Steinpflaster und den Ersatz durch eine geschlossene Asphaltdecke deutlich ändern. “Durch Änderung der Art des Fahrbahnbelages und die Einordnung von beidseitigen Radfahrstreifen wird die Verkehrssicherheit für Radfahrer erheblich verbessert.”
Die Gewege bleiben im jetzigen Zuschnitt so erhalten, erhalten aber durchgängig “diagonal verlegte Betonplatten 25 cm x 25 cm mit einseitiger Einfassung aus Mosaikpflaster”.
Und die Leipziger Verkehrsbetriebe nutzen natürlich die Gelegenheit, um auch den Gleiskörper in diesem Straßenstück auf rund 285 Meter Länge wieder auf Vordermann zu bringen.
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