"Wahren: Bauernbrücke am Auensee wegen Pilzbefall gesperrt",meldete das Verkehrs- und Tiefbauamt am 24. November. "Die Bauernbrücke, eine Geh- und Radwegbrücke über die Weiße Elster im Zuge der Straße „Am Hirtenhaus“, ist seit heute wegen mangelnder Standsicherheit gesperrt. Die turnusmäßige Überprüfung des Bauwerks hat ergeben, dass die 1995 aus Brettschichtenholz errichtete Bogenbrücke durch einen Pilz, den Tannen- und Zaunblättling, stark geschädigt ist. Die Bauernbrücke verbindet das Naherholungsgebiet Auensee mit der Ortslage Wahren." Vielleicht bis 2019, verkündet das Sperrschild.
Am 12. Januar wurde das Amt konkreter und meldete: “Pilzbefall: Bauernbrücke in Leipzig-Wahren weiterhin gesperrt
Die seit November gesperrte Bauernbrücke (Geh- und Radweg) über die Weiße Elster im Zuge der Straße „Am Hirtenhaus“, kann wegen mangelnder Standsicherheit weiterhin nicht überquert werden. Eine Realisierung des geplanten Ersatzneubaus ist frühestens im Winterhalbjahr 2018/2019 möglich.
Das Bauwerk verbindet den Stadtteil Wahren mit dem Naherholungsgebiet Auensee. Bereits im vergangenen Jahr wurde aus Altersgründen, aber da noch ohne konkreten Anlass eines Pilzbefalls, ein Ersatzneubau für 2019 in die Haushaltpläne eingestellt. Folgerichtig wurde im Oktober 2017 die Planungsleistung für eine nachhaltigere Brückenkonstruktion vergeben, beauftragt und begonnen.
Im November 2017 hat jedoch die turnusmäßige jährliche Überprüfung ergeben, dass die 1995 aus Brettschichtenholz errichtete Bogenbrücke durch einen Pilz, den Tannen- und Zaunblättling, stark geschädigt ist und eine Gefahr darstellt. Deshalb muss die Brücke bis zum Neubau gesperrt bleiben.
Die Vorbereitungen des Ersatzneubaus der Bauernbrücke laufen bereits. Mit dem beauftragten Planungsbüro werden vorrangig vorhandene Brückensysteme (Baukastenprinzip) untersucht, um den Planungs- und Bauzeitraum zu straffen. Allerdings sind aufgrund der Lage im Landschaftsschutzgebiet Auenwald, im Vogelschutz- und FFH-Gebiet die Belange des Umweltschutzes zu berücksichtigen.”
Das Loch in der Brücke sieht auch entsprechend gewaltig aus. Aber das bedeutet für alle Besucher des Auensees, dass sie bis 2019 einen gewaltigen Umweg über die stark befahrene Rittergutsstraße nehmen müssen. Das ist nicht nur für Familien mit Kinden unangenehm, auch für Senioren, für die der Auensee eines der beliebtesten Ausflugziele im Nordwesten ist. Die Bauernbrücke sicherte bislang einen schnellen und fußgängerfreundlichen Zugang von der Wendenstraße zum Auensee.
Die Senioren-Union hat sich jetzt mit einem offenen Brief an OBM Burkhard Jung gewandt und drängt darauf, die Brücke noch in diesem Jahr wieder begehbar zu machen.
“Durch die Sperrung der hölzernen Bauernbrücke in der Hirtenhausstraße wird der Zugang zum Auensee erheblich eingeschränkt”, heißt es in dem offenen Brief. “Das betrifft insbesondere die Bewohner der Seniorenheime in dieser Straße. Diese und weitere Besucher können bei der Sperrung der Brücke nicht mehr in das für sie bisher auf kurzen Wegen erreichbare beliebte und wertvolle Erholungsgebiet gelangen.”
Weiter heißt es, es müsse darauf hingewiesen werden, “dass das in den industrie- und gewerbegeprägten Stadtteilen Wahren und Möckern das bedeutendste Naherholungsgebiet ist. Für die Bewohner der Seniorenheime in der Hirtenhausstraße und viele Bewohner in den beiden Stadtteilen einschließlich der jüngeren Generationen, die auch dieses Gebiet um den Auensee zur Kinderbetreuung und Erholung nutzen, bedeutet die Sperrung der Brücke eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.”
Man wundert sich auch darüber, dass der Pilzbefall erst so spät festgestellt wurde.
Aber man drängt auch: “Wir von der Leipziger Senioren Union fordern deshalb die Stadtverwaltung auf, schnellstmöglich eine Lösung zu finden, damit der Zugang zum Auensee über die Bauernbrücke nicht erst im Laufe des Jahres 2019 sondern noch in diesem Jahr, oder eventuell über ein Provisorium ermöglicht wird.”
Die neue LZ ist da: Silvesterknaller, Treuhandschatten, Sondierungs-Gerumpel und eine Stadt in der Nahverkehrs-Klemme
Silvesterknaller, Treuhandschatten, Sondierungs-Gerumpel und eine Stadt in der Nahverkehrs-Klemme
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