Als Thomas Nabert von Pro Leipzig e. V. jüngst von einem „Arschtritt“ berichtete, den sich versuchte Bürgerbeteiligung häufig einfängt, erntete er spontanen Applaus von Wolfgang Stoiber, dem Vorsitzenden von NuKLA (Naturschutz und Kunst – Leipziger Auwald). Während Nabert aktuell die Debatte um den Pleißemühlgraben wurmt, streitet Stoiber seit sechs Jahren für konsequenten Umweltschutz und zugleich gegen die willkürliche Ausgrenzung seines Vereins in städtischen Gremien, die den Auwald betreffen.
Einen Sumpf trockenlegen – den anderen aufdecken
Es fing an mit einer Petition für den Schutz des Auwaldes, des Floßgrabens, des Eisvogels – gegen touristische Vermarktung, Baumrodungen, Motorboote und eine weitere Austrocknung der Aue, die nach Hochwasser dürstet. Im Emailverkehr mit Oberförster Andreas Sickert wetterte dieser: „In meinem Auwald sammeln Sie keine Unterschriften!“ Stoiber sammelte trotzdem – mehr als 11.000 Unterschriften. Er veranstaltete bislang 35 Benefizkonzerte, kaufte mit seinem Verein Land, wo die Auwaldbäume vor der Säge sicher sind. Er trat der Grünen Liga bei, arbeitet im Bundesfachausschuss „Lebendige Flüsse“ des NABU.
Von ihm stammt die Idee, den Leipziger Auwald – ein Hotspot für Artenvielfalt und doch citynah – für das UNESCO-Welterbe vorzuschlagen. Außerdem strengte er Dienstaufsichtsbeschwerden gegen Leipzigs Bürgermeister an, drehte Dokumentarfilme und rief das AULA-Projekt ins Leben, welches das Auenband der Elster renaturieren will. Für sein außerordentliches Engagement erhielt Stoiber im Oktober den Wolfgang-Staab-Naturschutzpreis von der Schweisfurth-Stiftung– „Flüsse schützen – Leben schützen“.
Warum also darf NuKLA als anerkannter Naturschutzverein nicht demokratisch partizipieren? Nur, weil er so vehement und konsequent wie kaum einer die Umwelt tatsächlich schützen will? „Vor Stoiber hat hier niemand widersprochen“, räumt ein Geschäftsführer eines Leipziger Naturschutzvereins ein. Stoiber selbst vermutet Sickert als schwarzes Schaf, da dieser ihn lieber politisch ausgrenzt, als sachlich mit ihm zu diskutieren. „Wir pflegen hier die leisen Töne und brauchen keine neuen“, habe der Oberförster ihm entgegnet.
Die Lüge vom Hochwasser
„Leipzig ist ökologisch falsch informiert“, sagt Professor Bernd Gerken, Forstzoologe, Ökologe und Experte für europäische Auen. Regelmäßig leitet er Exkursionen im Leipziger Auwald, um Aufklärungsarbeit zu leisten. Ein Auwald benötige stark schwankende Wasserstände – inklusive Hochwasser – als sein Lebenselixier. „Eine Eiche hält es aus, 50 bis 80 Tage einen halben Meter unter Wasser zu stehen“, bekräftigt Professor Gerken. Vollkommen unbegründet werde die Furcht vor Hochwasser geschürt.
Das bestätigt Nico Singer, Geschäftsführer des Ökolöwen vor zwei Jahren: „Hochwasser ist ein seichtes Ereignis, außer wenn Menschen Fehler gemacht haben.“ Etwa 20 Zentimeter hoch würde das Wasser für zwei bis fünf Tage durch den Auwald fließen. Das gefährde niemanden, entlaste die Deiche, erhalte das Auwaldsystem und sei eine „natürliche und kostenlose Hochwasserversicherung“, so Singer noch 2015.
Aber Leipzig setzt wie Sachsen auf veralteten technischen Hochwasserschutz. Insbesondere nach der Jahrhundertflut 2002 wurden viel zu wenige Dämme zurückverlagert, um den Flüssen Überflutungsflächen einzuräumen – sogenannte Polder – lächerliche 100 Hektar im ganzen Freistaat. Stattdessen lassen Nahlewehr und Dämme die Leipziger Aue dürsten. Im Hochwasserfokus dominiert der Durchfluss beziehungsweise der Abfluss. Dabei könnten sich alljährlich die Schmelzwasserfluten im Auwald verteilen und versickern, wenn es denn einen Zufluss gäbe.
Trotzdem besteht Hoffnung. Erstens wird NuKLA nicht lockerlassen. „Ich glaube, dass unsere Behörden genau diese Widerworte brauchen!“, so Professor Gerken. Und zweitens besitzt die Aue eine hohe Flexibilität, ein großes Renaturierungspotenzial und vermag „eine Zeit zu überstehen, die ihr nicht günstig ist.“ Mal sehen, wann die Deiche fallen und das Wassertouristische Nutzungskonzept ad acta gelegt wird.
Die neue LZ Nr. 48 ist da: Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie
Zwischen Weiterso, Mut zum Wolf und der Frage nach der Zukunft der Demokratie
Es gibt 27 Kommentare
Liebe Ellen, keine Sorge, es geht weiter.
Danke für Ihren Kommentar.
Lieber Wolfgang Stoiber,
dein und des NUKLA’ Engagement seit Jahren für eine für uns alle und unsere Kinder lebenswerte Umwelt, einfach nur Dankeschön dafür.
Wichtig ist Öffentlichkeit herzustellen, weil mit den im Naturschutzbereich und den kommunal administrativ, vertrauten und damit dort verständlichen Begriffen und Inhalten können die allermeisten wenig anfangen.
Und hier war das ein sehr guter und lesenswert interessanter Anfang.
Und wer hier wen beleidigt, in inhaltsleere Diskussionen verstricken und damit ‘sprachlos’ machen will, um auszugrenzen und im eigenen Sinne mauern zu können, ist nicht nur für mich durch die entsprechenden Kommentare klar geworden.
Dankeschön und genauso so ‘hartnäckig’ weitermachen, bitte. <3
Um nun doch auch mal was zu sagen:
Auf der NuKLA-Webseite http://www.nukla.de/2017/11/nichts-wird-von-alleine-gut/#more-5160
stelle ich Papiere, Schriftwechsel etc. seit 2011 denjenigen zur Verfügung, die sich von meinen/NuKlAs „Verleumdungen“ und „Lügen“ selbst ein Bild machen und entscheiden wollen, wer wen abwertet, schlecht behandelt, abbügelt und (inzwischen leider auch) verleumdet. Es geht eben bei diesem (und nicht nur bei diesem) Thema in Leipzig zwischen Verwaltung und Bürgern eher nicht „differenziert“ (Karl) zu. Es gibt gravierende Differenzen, deren Unüberbrückbarkeit immer wieder dann zu Tage tritt (und dann auch auf Personen verschoben wird), wenn in der Sache die Argumente knapp werden bzw. die andere Seite weiter daran arbeitet, fachlich fundierter zu diskutieren statt einzuknicken. Keiner der Angefragten (auch Karl und NABU ) hat bisher auf die Einladungen von NuKLA , sich mit einem Fachvortrag am 2. Internationalen Auenökologiesymposion 2018 zu beteiligen und sich dort einer inhaltlichen Diskussion mit Fachleuten zu stellen, reagiert. Zu wieviel Inhaltsarbeit soll NuKLA denn noch bitten?
Und ich zolle J meinen Respekt, mit welcher Engelsgeduld er seine (sehr differenzierte) Meinung hier vorgetragen hat! Diese Gabe ist mir leider nicht mitgegeben worden. Insofern mögen nun tatsächlich die Fakten sprechen und jeder sich sein Bild davon machen, wer über wen Lügen verbreitet und wen verleumdet (hat). Ich danke den Interessierten für ihre Geduld! Wolfgang Stoiber, NuKLA
PS. Beginnen wir mit 6 Seiten Schriftverkehr aus 2011 zwischen Stadtforsten und Stoiber
Hier die Schriftstücke: http://www.nukla.de/wp-content/uploads/2017/11/Ablehnung-UNESCO-Seiten-1-6.pdf
Also der Link heißt im ‘Wortlaut’:
leipzig[dot]de/fileadmin/mediendatenbank/
leipzig-de/Stadt/
02.3_Dez3_Umwelt_Ordnung_Sport/
67_Amt_fuer_Stadtgruen_und_Gewaesser/
Stadtwald_und_Auenwald/
Verkauf_Veroeffentlichungen/
Leipzig_Forstwirtschaftsplan_2017.pdf
Nebenanmerkung: Wieder was dazu gelernt, bisher war mir nur über die Jahre aufgefallen, wenn Verkehrsschilder wegen ‘Baumpflegemassnahmen’ aufgestellt wurden, verschwand das ‘Objekt der Begierde’ schon mal ganz.
In der Sprache ‘Forstwirtschaftlicher Maßnahmen’ heißt das u.a. Sanitärhieb.. und lässt sich als Nutzungsmenge in Festmetern abrechnen:
https://www.leipzig.de/fileadmin/mediendatenbank/leipzig-de/Stadt/02.3_Dez3_Umwelt_Ordnung_Sport/67_Amt_fuer_Stadtgruen_und_Gewaesser/Stadtwald_und_Auenwald/Verkauf_Veroeffentlichungen/Leipzig_Forstwirtschaftsplan_2017.pdf
Das ist keine “Ermessensentscheidung”.
“… werden…. berufen.” Verstehendes Lesen hilft weiter.
Ansonsten ist zur Sache alles gesagt.
noch einmal schlicht und einfach:
§ 3 Berufung, Amtsdauer und Stellvertretung
(1) Die Mitglieder des Beirates werden durch den Leiter der Naturschutzbehörde aufgrund von Vorschlägen gemäß § 4 schriftlich berufen.
Dies ist eine Kann-Bestimmung! Hier steht nicht, dass die Naturschutzbehörde verpflichtet ist, die Vorschläge gemäß § 4 schriftlich berufen.
Außerdem hatte die Grüne Liga, zu der Nukla gehört, bereits eine sehr kompetente Kandidatin vorgeschlagen, die auch berufen wurde.
Am Ende von Olafs Kommentar las ich nur wieder Verunglimpfungen. Das als ausgestreckte Hand verstehen zu sollen ?! Und wenn Olaf Fakten als Geifer ansieht, was soll das ?! Ich habe keine Auftraggeber, es war mir persönlich ein dringendes Bedürfnis der wochen- ja monatelang andauernden Hetze gegen die naturschutzfachlich wertvolle Arbeit der Leipziger Stadtförster klare und eindeutige Fakten entgegenzusetzen um das hier in der L-IZ entstandene Gesamtbild aus seiner Nukla-lastigen Schieflage wieder gerade zu rücken.
Wer nachschauen will: Die sächsische Naturschutzbeiratsverordnung:
https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/2514-Naturschutzbeiratsverordnung
Na klar, das kann doch nicht sein! Eine sachliche und informative Diskussion. Nein, laß uns schell das Niveau unter die Gürtellinie drücken und den anderen dafür die Schuld zuschieben, denn nur wir haben Recht und müssen dringend alle anderen niederbrüllen. Dankeschön
Nun Karl, Du hättest die ausgestreckte Hand (am Ende meines Kommentars) ergreifen können.
So sieht man nur den Geifer aus Deinem Mund spritzen. Deine Worte richten sich nur gegen Dich selbst. Was inzwischen selbst Deinen Auftraggebern peinlich sein dürfte.
Übrigens: § 3 Abs. 1, § 4 Abs. 2 – schlicht und einfach.
Aber genau das ist es, was Nukla (und damit auch Ihnen) vorwerfe. Immer wieder mit Unwahrheiten (wenn sie vorsätzlich wären, wären es Lügen) und Halbwahrheiten und gefährlichem Halbwissen die Medien und Behörden aufzumischen und dann zu fordern, ernst genommen zu werden.
Sehr geehrter Hearst, wenn Sie denken, mit Ihrer Spende diejenigen fördern zu müssen, die immer wieder unsachlich und unfair agieren, dann kann ich Sie nicht daran hindern. Aber es ist schon ein alarmierendes Zeichen für die Erosion unserer Demokratie, wenn solche Methoden einer unsachlichen und willkürlichen Auseinandersetzung immer mehr um sich greifen sollten.
Hallo Olaf,
wenn man so vom Leder lässt, sollte man wenigstens lesen können. In der Naturschutzbeiratsverordnung des Landes Sachsen steht überhaupt nichts davon, dass die Naturschutzverbände die Mitglieder bestimmen.
§2 Zusammensetzung
(1) Die Zahl der Mitglieder des Beirates soll bei den unteren und den oberen Naturschutzbehörden in der Regel nicht mehr als 15, bei der obersten Naturschutzbehörde nicht mehr als 20 betragen.
(2) In den Beirat bei den unteren und den oberen Naturschutzbehörden sollen berufen werden:
1.vier Mitglieder, die Kenntnisse in einer für Fragen der Ökologie bedeutsamen Grundlagendisziplin (beispielsweise der Biologie, der Landschaftsökologie, der Landschaftspflege, der Geographie, der Geologie oder der Hydrologie) besitzen;
2.jeweils ein Vertreter der von der obersten Naturschutzbehörde anerkannten Naturschutzvereine,
3.ein Vertreter der im Bereich der Naturschutzbehörde tätigen Landschaftspflegeverbände.
Die Berufung weiterer Mitglieder ist möglich.
§4 Vorschlagsrecht
(2) Vorschlagsberechtigt für den Beirat bei den unteren und den oberen Naturschutzbehörden sind für ihren Bereich
1.die anerkannten Naturschutzvereine,
2.die im Zuständigkeitsbereich der Naturschutzbehörde tätigen Landschaftspflegeverbände,
3.die Naturschutzbeauftragten.
Die anerkannten Naturschutzverbände haben lediglich ein Recht für den Vorschlag, die Behörde keine Pflicht diesen anzunehmen.
Danke lieber Karl, Sie haben mir durch ihre Beiträge die Augen geöffnet.
Daß das Problem durch die lokale Verwaltung, schlimmer aber noch durch den Dresdner Klotz entstanden ist steht zweifelsfei im Raum. Art und Weise des Unterlassens sind unangemessen.
Deshalb freue ich mich daß dieses Jahr mein bescheidenes Spendenvolumen auch den NuKLA treffen wird. Holterdiepolter und Wasser marsch!
“Mir ist da ein „Leck´mich am Arsch!“ lieber. Das spart Zeit. ”
Ich muss gestehen, das gefällt mir.^^
Die sogenannte „AG Stadtwald“ ist ein schönes Beispiel für staatliche Willkür. Ein Blick in die Hauptsatzung der Stadt Leipzig läßt Ausschüsse und Beiräte erkennen. Von AG´s keine Spur. Der Amtsleiter unternimmt „Handstände“, um diesen Zustand zu erklären. Die sogenannte „AG Stadtwald“ sei in Anlehnung an die Hauptsatzung …. bla und blubb .Willkür eben.
Dieser „Vorgang“ ist ein bekannter – mit dem nämlichen Ergebnis.
An anderer Stelle heißt diese Konstruktion „Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland“. Für die es ebenfalls keine rechtliche Grundlage gibt. Die Ergebnisse sind vergleichbar.
So kann „man“ (konkret der Stadtförster und sein Amtsleiter) dann bestimmen, wer mit welchen Themen in der AG sitzt und „berät“. Abnicken scheint bei diesem Procedere eher wahrscheinlich. Stoiber hat da ein körperliches Gebrechen. Nicken fällt ihm schwer.
Anderer Ort, ähnlichs Szenario: Die Umweltverbände sitzen beim Amtsleiter. In ihrer Freizeit. Es soll Informationen über die Gewässerentwicklung geben. Hierzu gibt es Auseinandersetzungen zu Ausbau (“Störstellen”, LL) und Nutzung (rechtswidriger Bootsverleih, Motorboote).
Der Amtsleiter bedankt sich für das Engagement. Man wolle auf Augenhöhe und respektvoll miteinander – ja was eigentlich?! Denn es erfolgte sofort die Einschränkung, daß die Stadt ihr eigenes Rechtsverständnis habe, das zu respektieren sei. Dieses wurde dummerweise von der Rechtsaufsichtsbehörde als rechtswidrig und somit als abzustellen bezeichnet. Was selbstredend von der Stadt ignoriert wurde und wird. Das ist die „respektvolle“ Kommunikation „auf Augenhöhe“, die die Stadtverwaltung pflegt. Mir ist da ein „Leck´mich am Arsch!“ lieber. Das spart Zeit.
Es gibt ein weiteres Beispiel: Den Naturschutzbeirat der Stadt Leipzig. Für die Bildung und Zusammensetzung gibt es eine Verordnung. https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/2514-Naturschutzbeiratsverordnung
Danach bestimmen die entsendenden Verbände die Mitglieder und der Bürgermeister beruft sie. Punkt. Kein Ermessen, nichts.
Außer in Leipzig. Hier nimmt sich der Bürgermeister das ihm nicht zustehende Recht raus, das entsandte Mitglied abzulehnen. Rechtswidrig. Das macht nicht mehr sprachlos, das macht zornig. Genau das ist der „respektvolle Umgang auf Augenhöhe“ a´la Stadtverwaltung.
Wie heißt es so schön (es gab hier schon einige Vergleiche): Wie der Herre, so´s Gescherre.
Wissenschaftler sollten, wenn sie ihren Job ernst nehmen, aufgestellte Thesen hinterfragen und diskutieren. Dies auch gerne im Kontext einer politischen Auseinandersetzung, die in Leipzig seit Jahren läuft. Und gerade diejenigen, die im Leipziger Auwald „unterwegs“ sind, haben allen Grund für diese Diskussionen.
Der Oberförster und sein Adjutant lassen sich zu Werkzeugen machen. Bei „Enedas“ scheinen auch ein paar Werkzeuge zu sitzen. Wissenschaftler, die einer Diskussion aus dem Weg gehen. Und scheinbar die politische Dimension ihres Handelns nicht sehen oder nicht sehen wollen. Von UFZ und Uni Leipzig war schon die Rede.
Umwelt- und Naturschutz ist Politik. Und damit genau so dreckig. Damit wollen sich die Herren aber nicht die Hände schmutzig machen. Sie tun es aber, ob sie wollen oder nicht. Denn Werkzeuge werden eben dreckig.
Was scheinbar auch bei einem „renommierten“ Naturschutzverein (Nabu) zutrifft. Der seine Mitglieder in „geschätzte“ und „ungeschätzte“ einteilt. Woraus inzwischen schon einige die Konsequenzen gezogen haben.
Und nicht zuletzt: Bei NuKLA sind im Gegensatz zur “Gegenseite” alle ehrenamtlich unterwegs. (So, wie übrigens beim Arbeitskreis Hallesche Auwälder – AHA.) Es wird im Gegenteil von einigen Mitgliedern erheblich finanziell zugesetzt. Hier gibt es nur die “goldene Ananas” zu gewinnen. Was zunächst kein Beleg für die Richtigkeit der vertretenen Thesen ist. Diese zu diskutieren wird jedoch seit Jahren beharrlich verweigert. Möglicherweise weil das Fußvolk (die Werkzeuge) dem Kaiser nicht sagt, daß er eben keine Kleider trägt. Weil sie selbst so vernarrt in diese „Kleider“ sind? (Das wäre die nette Interpretation.) Oder vom Kaiser für ihre Meinung eben ausgehalten werden.
Ein Ort, von den Peronen weg und wieder zur Sache zu kommen und die verschiedenen Thesen zu diskutieren wäre hier:
http://www.nukla.de/2017/11/5101/
“Man” wird sehen, wer wirklich etwas zur Sache zu sagen hat…
Alsi ich finde diese Diskussion hier bisher sehr informativ und nicht redundant oder gar unter der Gürtellinie. Da ist man im Netz – leider – ganz anderes gewohnt.
Was einem da für Sprichworte einfallen: Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing. Oder: Viel Feind, viel Ehr. So lange man sich über Personen aufregen kann, so lange braucht man nicht über die Sache zu reden. Oder das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern: nur das (ungebildete) Kind (ohne wissenschaftliche Expertise) hatte den Mumm zu sagen, dass der Kaiser gar nichts an hat. Alle anderen gaben ihre Zustimmung…
Nur gut, dass alle offiziellen Gremien “hinreichend gut besetzt” sind! Bleibt nur, wenn man durch den Auwald radelt und die Augen ein bisschen aufmacht, das ungute Gefühl, dass hier ganz offensichtlich etwas ziemlich schiefläuft. Aber vielleicht haben es die ausgewiesenen Wissenschaftler ja noch nicht geschafft, sich den Gegenstand ihrer Forschung in vivo anzusehen.
Mal sehn, wer nun die Größe hat, hier mit dieser inzwischen ziemlich redundanten Diskussion (z.T. deutlich unter der Gürtellinie) aufzuhören.
Hallo J.
eigentlich hatte ich alles gesagt, was meiner Meinung nach gesagt werden musste, aber Deine längeren relativierenden Ausführungen veranlassen mich doch noch einmal meine Argumente verständlicher darzustellen.
Fakten sind Fakten und jeder Mensch darf seine Meinung haben. So lange man aufrichtig und respektvoll um die richtige Lösung ringt, hat dies meine volle Unterstützung. Und deshalb hatte ich Herr Stoiber auch bis zum Mai dieses Jahres unterstützt und versucht, so viel Wissen, wie möglich zu vermitteln. Zuletzt tat ich dies aber mit immer mehr Bauchschmerzen, weil immer mehr rote Linien überschritten wurden.
Die ausschlaggebende, die für mich überhaupt nicht zu akzeptieren war, waren verleumderische Unterstellungen gegen mit dem Stadtforst zusammenarbeitende Wissenschaftler, „die ja auch nur im Auftrag für ihre Geldgeber forschen.“ Ich halte es für eine verleumderische Unterstellung ohne jeglichen Beleg anerkannten Wissenschaftlern der Universität Leipzig und des Helmholzzentrums für Umweltforschung, die sich rein ehrenamtlich für den Naturschutz im Leipziger Auwald in der AG Stadtwald engagieren und die dafür nie von der Stadt Leipzig bezahlt wurden, pauschal vorzuwerfen, ihre Expertisen seien gekauft. Dann soll man dies mit Fakten und nicht mit Vermutungen und Unterstellungen belegen.
Sie konnten gestern als Gast einer Exkursion der AG Stadtwald zu den diesjährigen Forstarbeiten selber feststellen, dass hier respektvoll sehr frei und offen miteinander der richtige Weg für eine naturschutzgerechte Nutzung und Entwicklung des Leipziger Auwaldes gesucht wird. Auch wenn gestern nur ein Bruchteil Mitglieder anwesend war (vor wenigen Wochen fand schon eine Exkursion statt) ist die AG Stadtwald aus allen fachlichen Blickwinkeln ausreichend besetzt und personelle Wechsel, wie gerade beim Ökolöwen, sorgen auch immer für neuen frischen Input.
Es bleibt abschließend nur festzustellen, dass seit diesem Jahr die Kluft zwischen Nukla und den anderen in Leipzig tätigen Naturschutzverbänden so tief geworden ist, wie sie zwischen Leipziger Naturschutzverbänden noch nie war. Und dies behindert die notwendige Arbeit an den wirklich wichtigen Themen.
Ja, gell, Ahnungsloser, da geht wirklich die Post ab. Wie sagte Lenin so schön (nicht wörtlich zitiert!, zum Jahrestag der Oktoberrevolution): Das Urteil über jemanden sagt mehr über den aus, der es fällt, als über den, über den es gefällt wird. Die Axt im Leipziger Walde. Ich persönlich befürchte, es wird sein, wie wenn der Hund den Mond anbellt. Mal gucken, was der Mond nun macht. Ich denke mal, er macht einfach sein Ding weiter. Dieser ignorante “selbsternannte Naturschützer” (Zit. Stadt Leipzig, wörtlich). Fein!
Na, da geht aber die Post ab, bin gespannt ob Stoiber diese Karlschen Anfeindungen ertragen kann und wie das Auwaldspiel weiter gehen wird.
Hallo Karl, ich bin mit Herrn Stoiber auch nicht immer einer Meinung und finde auch nicht alles gut, was er macht oder verlauten lässt in irgendwelchen Interviews. Ich finde aber auch nicht alles gut, was Du so schreibst und bin auch nicht immer Deiner Meinung. Das ist jedoch nun mal so im Leben, dass Menschen hier und da unterschiedliche Meinungen haben. Aber ich weiß auch, dass Stoiber sein Herz auf der Zunge trägt und gern auch mal was rausplautzen lässt, was auf manch Zeitgenossen im erstem Moment barscher wirken mag als es gemeint ist. Ich habe schon mehrfach mit ihm wirklich gestritten über vieles. Bei ein paar Sachen bin ich heute noch ein wenig sauer. Einfühlungsvermögen und Diplomatie sind jedoch nun nicht jedem gleich viel gegeben. Stoiber sagt auch selber von sich (und das auch ganz offen bei Veranstaltungen) dass er selbst kein Fachmann ist und sich auf Fachleute stützt, die er sich sucht. Ich selbst finde das in Ordnung: da setzt sich jemand ein, hat aber nicht das nötige Wissen und fängt dann an zu fragen und zu verknüpfen. Klar dass dabei auch mal Irrwege sind. Aber wo nicht? Gerade sein Verknüpfen wirkt sich aber in meinen Augen positiv aus auf den erstarrten und leblosen Naturschutz in Leipzig. Ich selbst habe Stoiber auch schon mehrfach auf Punkte in seinen Argumentationen hingewiesen, die ich als fachlich falsch erachte; manchmal hat er sie angenommen, manchmal nicht, manchmal musste ich aber zu meiner Überraschung auch erfahren, dass Herr Stoiber tatsächlich richtig lag und ich falsch. Und auch wenn ich persönlich gerade wieder das Gefühl habe, dass Herr Stoiber ein ausgeprägtes Talent für Fettnäpfchen hat und ich bspw. die Sache mit dem Müllsammeln kommunikativ absolut kontraproduktiv empfinde (egal wie das nun von ihm gemeint war): einige Dinge die Du schreibst, sind einfach nicht so. Dieses ewige Herumgestreite in Punkto Forstwirtschaft ist definitiv nicht einseitig. Bei so einer Geschichte gibt es immer mindestens zwei Seiten. Und ich finde es ebenso bizarr, wenn der Abteilungsleiter des Stadtforstes beleidigt ist, weil irgendein kleiner Verein mal eine Postkarte mit dem Motto “Auwaldschutz jetzt” verteilt oder dieser Verein Unterschriften gegen Motorbootsverkehr im Leipziger Auwald sammelt weil dieser Förster ernsthaft (!) sagt, dass in seinem Auwald keiner Unterschriften zu sammeln hat. Wenn dies so ist, ist dies sehr erschreckend. Was da jetzt Lüge oder Wahrheit ist und wer mal wem wo einen Drops geklaut hat ist mir relativ schnurz, ich finde es auf jeden Fall absolut kontraproduktiv, dass sich hier fast jahrelang zwei Leute streiten und die fachlichen Diskussionen, die dahinter stehen und die durchaus fruchtbar sein könnten, behindern und/oder in den Hintergrund rücken. Aber was will man da machen! Zur AG Stadtwald: prinzipiell finde ich die Idee eines solchen Gremiums gut, aber ich sehe da (unabhängig von NuKLA) wirklich mehrere Strukturfehler bei diesem Konstrukt. Letztlich sucht die Stadt zwar fachlichen Beistand, wählt sich die Fachleute aber selber aus. Das finde ich schon problematisch. Denn es besteht durchaus die Gefahr, dass man sich (auch unbewusst!) in der Tat die Spezialisten sucht, die einem am ehesten in den Kram passen (was ich nun nicht unterstellen will, ich kenne die AG Stadtwald nicht, weiß auch nicht, wer da sitzt und wie er da hineinkam, aber es ist schlicht eine Gefahr). Und wenn dann in diesem nach außen abgeschotteten Gremium immer die gleichen Leute im eigenen fachlichen Saft schmoren ohne Einfluss von außen, kann das auch unproduktiv sein und zu erstarrten Strukturen führen. Sprich, neue Meinungen, auch kontroverse, so sie fachlich fundiert sind, könnten die AG Stadtwald und damit auch den Naturschutz in Leipzig generell durchaus weiter bringen! Zu gekauften Gutachten: das müsste man von Fall zu Fall sehen, aber in der Tat gibt es unabhängig von dieser Geschichte durchaus gekaufte Gutachten. Wie war das mit dem Gutachten, dass uns allen erklären wollte, wie wichtig die Anbindung des Elster-Saale-Kanals und der Bau einer milliardenschweren Schleuse für Leipzig wären? Es ist wie bei allem im Leben, es gibt gute und schlechte Gutachten, und wenn jemand sein Geld mit Gutachten verdient, erscheint es mir logisch, wenn dieser Mensch das Gutachten zugunsten eines lukrativen Kunden schreibt. Ich meine so als Beispiel, da ist vielleicht ein Biologe, braucht das Geld zum Leben und dann kommt bspw. ein Bergbauunternehmen und will ein Gutachten von ihm, ob da oder dort ein Tagebau enstehen darf. Und der Biologe weiß, dass dieses große Unternehmen demnächst noch mehr Gutachten braucht. Wie sehr wird dieser Mensch versucht sein, vielleicht sogar unbewusst, ein gefälliges Gutachten zu schreiben? Wir alle wissen, wie die Medizinindustrie mit “Gutachten” arbeitet. Wir wissen auch alle, wie Monsanto mit “Gutachten” arbeitet. Ich will nicht ausschließen, dass es so etwas durchaus auch im Kleinen hier geben mag. Und darüber sollte man schon reden! Was ich auch wirklich sagen muss: man kann durchaus auch zu NuKLA gehen und eine andere Meinung haben als Herr Stoiber. Ich war schon bei mehreren Veranstaltungen und hatte durchaus meine abweichende Meinung, blieb dabei und bin heute noch dabei. Zu den Mitgliedszahlen der großen Umweltverbände wie NABU und BUND: wir alle wissen, wie diese Vereine diese Mitgliedszahlen hinkriegen (Ökolöwe nehme ich da aus und finde ihre Mitgliedszahlen dafür sehr beeindruckend, Chapeau!). Ich selbst wurde schon gefühlt tausendmal in der Innenstadt und neulich im Supermarkt von den jungen Promotionkräften, die nicht mal selber im NABU oder BUND sind, angesprochen, ob ich nicht Mitglied werden soll. Aber das macht der Tierschutzbund auch so, ebenso Brot für die Welt und PETA und wie sie alle heißen. Ich weiß auch, dass diese Promotionkräfte entsprechend geschult werden und war schon in solchen Schulungen. Und ich weiß auch, dass bspw. der NABU viel Geld in diese Mitgliederwerbemaßnahmen steckt. Ich selbst finde das rein moralisch verwerflich, weil dabei mit manipulativen rhetorischen Mitteln gearbeitet wird, aber so ist es eben. Die großen Vereine arbeiten eben mit Promotionfirmen und brauchen das Geld von Fördermitgliedern (die meisten Mitglieder überweisen ja nur das Geld und sind nicht ehrenamtlich aktiv). Ich will die Arbeit dieser Vereine übrigens auch nicht schmälern, aber ich bin schon im Laufe der Jahre immer enttäuschter von NABU, BUND und Ökolöwe hier in Leipzig: Tornadoerlass auf Leipziger Deichen, Red Bull am schmalsten ökologischen Korridor zwischen nördlichem und südlichen Auwald, Ausbau der Deiche, Ausbau des Nahlewehrs, Entkrautung des Floßgrabens, Bau der Schleuse am Connewitzer Wehr, gewerbliche Bootsnutzung ohne Genehmigung im Floßgraben, Störstellenbeseitigung in der Pleiße, Ausbau der Mühlpleiße, Wasserschlange Markkleeberg… ernsthaft!? Geht alles durch mit NABU, BUND und Ökolöwe! Auch wenn ich manches nicht gut finde was bei NuKLA irgendwo steht oder was Herr Stoiber sagt oder wo gezankt wird: dieser kleine Verein ist der einzige, der bei vielen Thematiken auch mal für Umdenken sorgt! Alle anderen Vereine scheinen hier so behäbig in ihrer eigenen Soße zu schwimmen, da vergeht es einem Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Und auch wenn ich fachlich anderer Meinung bin als Herr Stoiber (aber auch etwas anderer Meinung als Du!): wir beide würden doch nie und nimmer über die Eschen reden, wenn Stoiber es nicht angestoßen hätte. Und das ist viel Wert. Weil wir vielleicht dadurch mal in andere Richtungen denken. Ansonsten fände ich es übrigens gut, wenn der Herr Stoiber dann mal mit gutem Beispiel voran geht mit dem Müll sammeln im Auwald. Vielleicht geht Herr Sickert sogar mit. Dann können beide sich mal richtig auszanken und vielleicht ist dann endlich mal Ruhe. Ich stifte dann auch gern eine Friedenspfeife!
Zu Renaturierung und Hochwasserschutz das Beispiel der Isar in München mal noch nachgereicht:
https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Meldungen/Isar.html
“Seit 1995 kümmert sich eine Arbeitsgruppe aus den städtischen Referaten und dem staatlichen Wasserwirtschaftsamt München um den südlichen Isarabschnitt und das Renaturierungsprojekt. Alle Planungen und Entscheidungen wurden unter Einbindung der Bürgerschaft, Verbänden und politischen Gremien diskutiert und umgesetzt: Von 2000 bis 2011 wurde der acht Kilometer lange Isarabschnitt zwischen der Wehranlage Großhesselohe und der Corneliusbrücke aus seinem Korsett befreit, um
einen besseren Schutz vor Hochwasser,
mehr Naturnähe in der Flusslandschaft und
mehr Erholungsqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
Das kanalisierte Flussbett wurde aufgeweitet, die Ufer abgeflacht und naturnah umgestaltet. Die Bäume auf den Deichen blieben soweit wie möglich erhalten. Nach elf Jahren Bauzeit konnten die Ziele verwirklicht werden.”
Wo ist jetzt das Problem?
Für den (aus meiner Sicht sehr ausgewogenen Artikel) zum Eschentriebsterben vom 3. August 2017: “Kritik an den massiven Eschenfällungen in Leipzig: Leipzig fehlt eindeutig eine Strategie für den schonenden Umgang mit seinen Auwaldbeständen” kann man den Link bei L-IZ.de setzen: https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2017/08/Leipzig-fehlt-eindeutig-eine-Strategie-fuer-den-schonenden-Umgang-mit-seinen-Auwaldbestaenden-187553
Und wenn man mal schauen möchte, wie andere Bundesländer mit ihren staatlichen Wäldern umgehen, gäbe es z.B. hier viel zu lesen:
Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten:
http://www.baysf.de/fileadmin/user_upload/03-wald_schuetzen/pdf/Naturschutzkonzept_Bayerische_Staatsforsten.pdf
Dort u.a. auch zu “Totholz, Biotopbäume und besondere Altbäume (Methusaleme), sind für den Schutz vieler Waldarten von herausragender
Bedeutung.”
Und dass, ganz entspannt, ohne Revolver..
Sehr geehrter Herr Julke,
dass es in der Auwaldpolitik der Stadt Leipzig sehr differenziert vorgeht, habe ich nie bestritten. Im Gegenteil, ich halte es für sehr wichtig, diese Unterschiede zu zeigen. Nach der Wende (1989) hat sich Prof. Gerd K. Müller sehr für den Leipziger Auwald engagiert. Seine 12 Thesen sprechen für ihn. Während er aber in der Leipziger Forstverwaltung mit offenen Armen aufgenommen wurde und breite nachhaltige Unterstützung fand, welche im Jahr 2000 zur „Naturschutzfachlichen Konzeption der forstlichen Bewirtschaftung im Leipziger Auwald“ führte, fehlt adäquates auf der Gewässerseite bis heute. Dabei ist der Auwald nur ein Teil des gesamten Auenökosystems, weshalb alle rechthaben, die zur forstlichen Konzeption eine ganzheitliche Konzeption fordern. Es ist gerade auch mit den Bemühungen Prof. Müllers und seiner Auenarbeitsgruppe zu verdanken, dass die Leipziger Auen in den 1990er Jahren zum Naturschutzschwerpunktgebiet des Landes Sachsen erklärt wurden.
Doch diese Gruppe wurde seitens der Stadt nur von einzelnen Idealisten, nicht aber von der Verwaltungsspitze getragen. Und so wie sich Prof Müller aus gesundheitlichen Gründen zunehmend zurückziehen musste, verebbte das Engagement der Leipziger Verwaltung um den Schutz der Leipziger Auen auf das äußerst notwendige, was die gesetzlichen Bestimmungen erforderten. Mit dem Hochwasser 2003 wurden auch sämtliche amtlichen Gedankenspiele und damit das Naturschutzschwerpunktgebiet begraben, die zu einer Revitalisierung natürlicher Wasserdynamik in der Leipziger Aue führen sollten. Fortan spielte für die Leipziger Stadtverwaltung allein die Entwicklung des Wassertourismus und wie man diese unter Umgehung naturschutzrechtlicher Hürden realisieren kann, die Hauptrolle.
Allein die Naturschutzverbände kämpften weiter für die Wiederherstellung natürlicher Auendynamik. Dabei alle Kräfte zu bündeln war am Anfang von Herrn Stoiber/Nukla eine gute Idee. Aber falls Sie es nicht bemerkt haben sollten, es ist nicht mein Dissens, sondern der Dissens aller anderen Naturschutzverbände in Leipzig mit Herr Stoiber/Nukla und das ist das eigentlich tragische daran. Statt wirklich die Kräfte auf ein ganzheitliches Konzept für den Naturschutz der Leipziger Auen zu bündeln, kämpfte Herr Stoiber/Nukla an der falschen Front gegen die Stadtförster, die im Amt für Stadtgrün und Gewässer unsere einzigen wirklichen Verbündeten waren. Herr Stoiber hat sich gegenüber Herrn Sickert in ein Feindbild hineingesteigert, dass sich mit realistischen Fakten nicht begründen lässt.
Unterstützt wurde dieses Verhalten durch die Medien, gerade auch durch die L-IZ, die den verbalen Attacken von Stoiber gegen die Stadt Leipzig völlig undifferenziert bereitwillig eine mediale Bühne boten, ohne die Behauptungen auf Richtigkeit zu prüfen. Durch dieses übersteigerte mediale Interesse an Konflikten entstand letztendlich gerade auch hier in der L-IZ ein relativ stark verzerrtes Bild von den wahren Problemen im Naturschutz und dem Kampf der aller Leipziger Naturschutzverbände. Und Herr Stoiber/Nukla hat sich nun mal in seinem Privatkrieg gegen Leipzigs Stadtförster sehr stark Unterstellungen und alternativer Fakten bedient, die hier dann völlig einseitig ohne journalistische Ausgewogenheit präsentiert wurden. Inzwischen ist ja einer dieser Revolverartikel „Leipzig fehlt eindeutig eine Strategie für den schonenden Umgang mit seinen Auwaldbeständen“ vom 03.08.2017 fast vollständig von der L-IZ-Oberfläche verschwunden, so dass den Kommentaren der eigentliche Bezug fehlt.
Für Leipzigs Naturschutz wäre es das Wichtigste, wenn endlich alle Naturschutzverbände wieder gemeinsam für die besten ganzheitlichen Lösungen für die Leipziger Auen ringen. Dabei ist ideologischer Fundamentalismus, wie „Bäume fällen ist böse“, überhaupt nicht hilfreich. Im Gegenteil benötigen wir eine breite fachlich fundierte Diskussion, die sich an historischen und wissenschaftlichen Fakten orientiert, so wie ich sie in jüngster Zeit hier auch mit anderen Naturschützern in den Kommentaren der L-IZ führen konnte. Nur so können wir aus den heutigen Gegebenheiten und mit den heutigen Techniken für eine größtmögliche Arten- und Strukturvielfalt in unserem Leipziger Auwald sorgen. Und das sollte doch das Ziel aller Naturschützer sein.
#Karl: Das war jetzt wirklich nicht zielführend. Vor allem weil Ihr Dissenz mit Wolfgang Stoiber den eigentlichen Dissenz in der Auwald-Politik überlagert. Und ich hab nun wirklich mit genug Leuten geredet, die mir bestätigt haben, dass es eine bislang unüberbrückte Kluft gibt: zwischen der ambitionierten forstlichen Arbeit im Auenwald und dem nach wie vor fehlenden Konzept zur Revitalisierung der Elsteraue. Ein Thema, bei dem die “leisen Töne gepflegt werden”, weil die Hochwasserschutzpolitik des Freistaats nachhaltige Lösungen völlig blockiert. Und weil es Leipzig – trotz aller Beteuerungen Burkhard Jungs zur Biodiversität – immer noch nicht auf der Agenda hat. Vielleicht kommt es ja jetzt, wenn ein Auwaldkoordinator bestellt wird. Aber ich habe da so meine Zweifel. Das bräuchte nämlich auch mal eine mutige Verwaltung, die sich nicht immer hinter der Aussage versteckt: Aber die Talsperrenverwaltung will das nicht …
Ohne jetzt etwas zum Problem selbst oder den Vereinen/Personen etwas sagen zu können – ich wohn ja nicht mal in Leipzig – oder auch nur genau zu wissen, worum es geht: das mit dem “eigenen” Verein gründen, weil man etwas nach seiner eigenen Auffassung und Vorstellung tun will, was man vielleicht in anderen Vereinen so nicht findet, kann ich nachvollziehen, das würd ich jetzt – aus meiner Sicht – nicht unbedingt negativ sehen. Hab ich im Kleinen nicht anders gemacht. So gut viele Initiativen auch sind und wie wichtig auch gemeinsame Entscheidungen sind, mir z.B. hat das immer zu lang gedauert und ging meist nicht weit genug. Also hab ichs einfach allein gemacht, so wie ich es für richtig gehalten hab. Und ich würde auch von evtl. Mitstreitern erwarten, dass wir den Weg so beibehalten, wer den Weg so nicht mag, muss ihn ja nicht mitgehen, es findet sich für jeden das passende. Aber wie gesagt, das nur zu dem einen Punkt. Über den Rest werd ich mir evtl. nächstes Jahr mal ein Bild machen.^^
Dass es ehrenamtliches Engagement bei Leipzigs Verwaltung nicht immer leicht hat, habe ich bei anderen Vereinen auch schon erlebt. Aber bei Stoiber und Nukla handelt es sich ganz klar um ein selbst verschuldetes Problem. Es gehört eben auch zum System Stoiber, unliebsames zu verdrängen, neben Wahrem auch Lügen zu verbreiten, Menschen mit anderer Meinung zu diffamieren und damit sich selbst immer als Opfer darzustellen. Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst bis zum Mai dieses Jahres mit Herrn Stoiber zusammen gearbeitet hatte, versucht hatte ihm viel von meinem Wissen zu vermitteln und über die Gräben hinwegzuhelfen, die er durch seine Konfrontation mit anderen immer wieder aufgerissen hat.
Zu den Fakten:
Bei dem Vorwurf von Herrn Stoiber gegenüber Herrn Sickert hat Herr Stoiber ganz vergessen, dass er schon Monate vor seiner Unterschriftensammlung im Leipziger Auwald die Leipziger Stadtförster durch Verbreitung und Unterstützung der Pressemitteilungen des Herrn Liste vom AHA attackiert hatte. Herr Liste hat über mehrere Jahre in Pressemitteilungen und im Internet schlicht Falschaussagen zur Bewirtschaftung des Leipziger Auwaldes verbreitet und die Stadtförster in inhaltlich und fachlich falschen Dienstaufsichtsbeschwerden angegriffen. Dabei zeigte sich bei meiner Teilnahme an einer Exkursion von Herrn Liste, dass er bei den gefällten Bäumen Pappeln als Eichen ausgab und die Jahre zuvor in einem Lochhieb gepflanzten Stiel-Eichen als Beispiel natürlicher Eichenverjüngung präsentierte. Herr Liste präsentierte sich als ideologischer Fundamentalist, dem echte fachliche Kenntnisse weitestgehend fehlten. Dass die Leipziger Stadtförster Herrn Stoiber nicht mit offenen Armen empfingen, nachdem dieser Herrn Liste bei ihrer Diffamierung unterstützt hatte, ist wohl menschlich verständlich.
Und was versteht Herr Stoiber/Nukla eigentlich unter demokratischer Partizipation? Trotz der Weiterverbreitung von Lügen durch Herrn Stoiber hat sich Leipzigs oberster Stadtförster Herr Sickert sehr professionell verhalten. Herrn Stoiber wurden alle Daten, wissenschaftliche Arbeiten sowie Planungen und Konzeptionen zum Leipziger Auwald zugänglich gemacht und Gespräche mit Herrn Stoiber/Nukla geführt. Herrn Sickert vorzuwerfen, er würde lieber politisch ausgrenzen, trifft hier definitiv den Falschen. Das fatale an der Sache ist, in Sachen der Leipziger Fließgewässer hat Herr Stoiber seinen Finger in die richtigen Wunden gelegt und ist seine Kritik in vielen Dingen auch berechtigt. Aber mit all dem Hat Herr Sickert als Förster höchstens indirekt zu tun. Herr Stoiber hat sich hier eindeutig den Falschen als Feindbild ausgesucht und im Stile eines Verschwörungstheoretikers Herrn Sickert vieles vorgeworfen, was überhaupt nicht stimmt.
Im direkten Einflussbereich von Herrn Sickert gibt es nur die AG Stadtwald, ein ehrenamtlich beratendes Gremium aus Wissenschaftlern verschiedener Forschungseinrichtungen, Mitarbeitern verschiedener Behörden sowie Vertretern ehrenamtlicher Vereine mit inhaltlichen Schwerpunkten Wald und/oder Naturschutz. Aber hier war es das vorangegangene widerliche Verhalten von Herrn Stoiber, welches die Überwiegende Mehrheit der Mitglieder der AG Stadtwald veranlasste, jegliche Zusammenarbeit mit Herrn Stoiber innerhalb des Gremiums abzulehnen. Zudem hat Herr Stoiber mit weit gestreuten E-Mails, in denen er um eine Mitarbeit in der AG Stadtwald werben wollte, sich und Nukla fachlich auf das peinlichste blamiert. Spätestens mit diesen E-mails hat Herr Stoiber selbst wohlmeinende Zweifler davon überzeugt, dass er in der AG Stadtwald keine konstruktiven Beiträge leisten kann und will.
Schlimmer noch, Herr Stoiber hat rote Linien überschritten, die es mir seit dem unmöglich machten, weiter mit ihm zusammen zu arbeiten. Herr Stoiber hat in seinen weit gestreuten E-mails pauschal allen Wissenschaftlern vorgeworfen, sie seien von der Stadt Leipzig gekauft und deshalb seien ihre wissenschaftlichen Expertisen in Sachen Leipziger Auwald nichts wert (damalige E-Mails liegen mir als Beweise vor). Das ist eine solche Ungeheuerlichkeit diese Vorwürfe gegen Prof. Christian Wirth, Dr. Peter Gutte, weitere Wissenschaftler der Universität Leipzig sowie des Helmholzzentrums für Umweltforschung zu erheben, eine ehrverletzende Diffamierung schlimmsten Grades. Diese Wissenschaftler sind nie von der Stadt Leipzig bezahlt worden, sondern vom Land Sachen.
Und als ich deshalb Herrn Stoiber die Zusammenarbeit aufkündigte, bekam ich die ganze Wucht seiner Bösartigkeit zu spüren. An Vereine, in denen ich ehrenamtlich tätig bin, wurden von Herrn Stoiber diffamierende E-Mails verschickt, in denen er meine fachliche Integrität und persönliche Souveränität bestritt und so versuchte, mein Mitwirken in diesen Vereinen zu behindern. Auch hier liegen seine E-Mails z.B. an den Landesverein Sächsischer Heimatschutz als Beweis vor. Und selbst hier in der L-IZ wurde das System Stoiber offensichtlich. Auf sachliche Kommentare von mir gab es von seinen „Adjutanten“ statt sachlicher und fachlicher Argumente Beschimpfungen und Verunglimpfungen: z.B. „steig vom Schoß des Stadtförsters herunter“ … . Es ist aber einzig das Verhalten von Herrn Stoiber, welches Herrn Stoiber /Nukla immer weiter ausgrenzt und isoliert. In logischer Konsequenz hat im September der NABU Leipzig als letzter anerkannter Naturschutzverein in Leipzig die Zusammenarbeit mit Herrn Stoiber/Nukla beendet.
Wer ein wirklich fragwürdiges Demokratieverständnis hat, ist Herr Stoiber. Er hat mir vor einigen Jahren erklärt, dass er Nukla gegründet hat, weil er mit „seinem“ Verein einen Verein haben will, in dem ihm niemand widerspricht, in dem er also nicht demokratisch um die Anerkennung seiner Meinung ringen muss. Herr Stoiber wörtlich: „In meinem Verein darf nur Mitglied werden, wer mich bedingungslos unterstützt und mir nicht widerspricht.“ Der NABU-Regionalverband Leipzig hat über 2.000 Mitglieder, der Ökolöwe Umweltbund Leipzig über 1.000 und auch die BUND Regionalgruppe Leipzig dürfte deutlich mehr Mitglieder als Nukla haben. Wie wenige Mitglieder hat Nukla überhaupt? Das soll keine Kritik an rechtschaffenden Mitgliedern von Nukla sein. Aber jedem Mitglied von Nukla sollte bewusst sein, dass Herr Stoiber in der Vergangenheit zu viele rote Linien überschritten und zu viel „verbrannte Erde“ bei vielen Wissenschaftlern, Fachleuten sowie ehrenamtlichen Naturschützern hinterlassen hat. Herr Stoiber hat mit seinem aggressiv-narzisstischen Verhalten „seinen“ Verein Nukla selbstverschuldet ausgegrenzt und gnadenlos in die Isolation getrieben.