FĆ¼r FreikƤuferMan staunt immer wieder, dass es doch noch leerstehende SchulgebƤude in Leipzig gibt, die wieder in Betrieb genommen werden kƶnnen. Freilich befinden sie sich nicht unbedingt da, wo die Not am grƶĆten ist. Das Sozialdezernat hat jetzt den Vorschlag vorgelegt, die Schule in der HainbuchenstraĆe in Paunsdorf wieder in Betrieb zu nehmen. Dazu braucht es eine Komplettsanierung.
Denn die Schule wurde als typische Plattenbauschule mit dem Neubaugebiet Paunsdorf gebaut. Zuletzt wurde sie noch extra zur vorĆ¼bergehenden Unterbringung fĆ¼r FlĆ¼chtlinge umgerĆ¼stet. Aber kĆ¼nftig soll sie wieder auf modernem Stand ihre Aufgaben als Oberschule erfĆ¼llen.
āDas SchulgebƤude wird komplett fĆ¼r die 3-zĆ¼gige Oberschule mit max. 532 SchĆ¼lern incl. einer DaZ-Klasse modernisiert mit Anpassung des GebƤudes an die aktuellen bauordnungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen und Sicherstellung des Brandschutzes mit Fokus auf die Personenrettung. Die GebƤudehĆ¼lle wird baulich und energetisch nach aktuellen Anforderungen ertĆ¼chtigt. Die Freianlagen werden neu gestaltet. Sowohl SchulgebƤude als auch AuĆenflƤchen werden komplett barrierefrei ausgebildetā, heiĆt es in der Vorlage.
Weil der Baukƶrper selbst noch in Ordnung ist, belƤuft sich die geschƤtzte Summe, mit der man das SchulgebƤude wieder funktionsfƤhig machen kann, auf 7 Millionen Euro.
Was jetzt gebraucht wird, sind erst einmal die Planungsmittel, die in den nƤchsten zwei Jahren gebraucht werden, um die BaumaĆnahme an den Start zu bringen. Rund 420.000 Euro sind das. Aber diesen zweijƤhrigen Vorlauf braucht die Stadt. Mit dem eigentlichen Baubeschluss rechnet der SozialbĆ¼rgermeister im Oktober 2018. Baubeginn kƶnnte dann im Juli 2019 sein.
āEine Fertigstellung zum Schuljahresbeginn 2020/2021Ā soll zwingend angestrebt werdenā, heiĆt es in der Vorlage. Auch so einen Satz hat man in Ƥhnlichen Beschlussvorlagen noch nicht gelesen. Der Druck auf Leipzigs Schullandschaft wird immer spĆ¼rbarer.
Selbst bundesweit haben jetzt endlich ein paar Leute mitgekriegt, dass sie sich bei den SchĆ¼lerzahlen vƶllig verrechnet haben. āDemnach wird es in Deutschland in acht Jahren 8,3 Millionen SchĆ¼ler geben ā Ć¼ber eine Million mehr als von den Kultusministern offiziell prognostiziertā, meldete zum Beispiel der āSpiegelā am Mittwoch, 12. Juli. Das sind bundesweit Ć¼ber 600.000 SchĆ¼ler mehr als heute.
Was eben heiĆt: Es braucht einige tausend Lehrer mehr. Ein Thema, bei dem sich Sachsens Kultusministerin ja vƶllig verhoben hat. Und fĆ¼r StƤdte wie Leipzig heiĆt es: Es braucht mehr Schulen. Nicht nur 20, sondern eher 40, 50. Alles, was irgendwie wieder reaktivierbar ist, muss zurĆ¼ck an Netz. Und wo Platz zum Bauen ist, muss gebaut werden. Und wo angebaut werden kann, muss angebaut werden. UnĆ¼bersehbar: Leipzig ist jetzt genau in demselben Hasenrennen bei Schulen, in dem es seit zehn Jahren schon bei KindertagesstƤtten ist.
Und weil wir so geĆ¼bt sind im Verbreiten Ƥrgerlicher Nachrichten: Beim sozialen Wohnungsbau wird es demnƤchst genau so sein. Und unĆ¼bersehbar fehlen die dafĆ¼r nƶtigen Fƶrdergelder. Das aber wird dann richtig heiĆ, denn es trifft immer wieder die jungen Menschen und jungen Eltern in unserer Stadt, die vor Probleme gestellt werden, die sie nicht selbst verursacht haben.
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