Es wird konkret. Ab 2019 plant die Deutsche Bahn den Neubau der drei Eisenbahnüberführungen (EÜ) über Weiße Elster, Luppe und Nahle in der Leipziger Elsteraue. Und dazu gibt es ab Montag, 19. Dezember, auch erstmals die Möglichkeit, die Planfeststellungsunterlagen einzusehen.

Die drei 90 Jahre alten Brücken überführen die zweigleisige und elektrifizierte Strecke Leipzig Hauptbahnhof–Großkorbetha über die Flüsse Weiße Elster, Luppe und Nahle. Da die zwischen 1926 und 1927 errichteten Brückenbauwerke das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreicht haben, plant die Bahn, diese ab 2019 durch drei Neubauten zu ersetzen. Dadurch kann die Verfügbarkeit der Strecke als Schwerpunkt im S-Bahn-Netz Mitteldeutschlands sowie im Fern- und Regionalverkehr erhalten bleiben, betont das Unternehmen. Die neuen Brücken lehnen sich an das Erscheinungsbild der bisherigen Bauwerke an und fügen sich unterordnend in die Landschaft ein.

Die Erneuerung der Ingenieurbauwerke über die Flüsse Nahle, Luppe und Weiße Elster zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und Leipzig-Leutzsch ist vom Sommer 2019 bis Ende 2021 geplant. Parallel zu den Ersatzneubauten für die drei Flussbrücken sind die Erneuerung des Oberbaus auf 1,9 Kilometern, die Anpassung der Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik und der Neubau der Oberleitungsanlage vorgesehen. Auf der Strecke soll mit Geschwindigkeiten bis 120 km/h gefahren werden können. Was auch neue Schutzeinrichtungen notwendig macht.

Der komplette Streckenabschnitt erhält eine sogenannte Einfriedung (z. B. durch Zäune). So werden Mensch und Tier von den Gleisanlagen ferngehalten und geschützt. Und als Ergebnis der Auswertungen des Jahrhundert-Hochwassers von 2013 wurde der Baubereich zudem neu eingeordnet. Deshalb werden die Brücken und der Gleiskörper bis zu 80 Zentimeter angehoben und die Gleisabstände verbreitert. Die Brückenpfeiler werden weitestgehend außerhalb des jeweiligen Flussbettes angeordnet. Die Weite der Brücken erhöht sich damit im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen. Dadurch kann sich zukünftig kein Treibgut mehr an den Pfeilern stauen und zu einem Ansteigen des Wasserspiegels führen.

Von Montag, 19. Dezember 2016, bis einschließlich Mittwoch, 18. Januar 2017, werden die Planfeststellungsunterlagen (Pläne und Erläuterungen) für das Bauvorhaben ausgelegt.

Die Unterlagen können an folgenden Orten eingesehen werden:

– bei der Stadt Leipzig, Neues Rathaus, Stadtplanungsamt, Martin-Luther-Ring 4-6, Zimmer 498 (während der Dienstzeiten)
– bei der Landesdirektion Sachsen, Dienststelle Leipzig, Braustraße 2, Zimmer 356 (während der Dienstzeiten)
– sowie online unter www.lds.sachsen.de (Rubrik „Eisenbahnen“)
Im Rahmen dieser sogenannten Offenlage können sich alle Betroffenen über die Planung informieren sowie bis zum 3. Februar 2017 ihre Stellungnahmen und Einwände zu dem Projekt einbringen.

Die Deutsche Bahn möchte außerdem auch noch mit einer Informationsveranstaltung den Stand der Planungen aufzeigen und gleichzeitig die Gelegenheit geben, dass Anwohner sich einbringen können.

Diese Informationsveranstaltung findet am Donnerstag, 12. Januar 2017, um 18:00 Uhr, im Stadtteilbüro Leipziger Westen in der Karl-Heine-Straße 54 statt.

Die Deutsche Bahn informiert dort über den Umfang und den Zeitrahmen der Bauarbeiten, über baubedingte Einschränkungen für Anwohner sowie über die Ansprechpartner vor Ort. Gesprächspartner für die Gäste der Veranstaltung sind Vertreter der Deutschen Bahn. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind geplant, die Termine sollen jeweils rechtzeitig bekanntgegeben werden.

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