Spät meldeten sie sich zu Wort, die Bürger aus der Siedlung Drei Kugeln in Lindenthal. Recht spät für die Diskussion um den Neubau der Landsberger Brücke. Denn geplant ist der schon seit acht Jahren. Die Fragen freilich sind berechtigt: Wird die Brücke mehr Verkehr in die Siedlung spülen? Wird es lauter? Nö, eigentlich nicht, schreibt das Planungsdezernat den besorgten Anwohnern.

Bestimmt werden sich die fragenden Anwohner freuen, wenn sie so eine hübsche Antwort bekommen: „Für die anliegenden Gebäude und Grundstücke wurde geprüft, inwieweit die Baumaßnahme Lärmvorsorgemaßnahmen im Sinne der Verkehrslärmschutzverordnung erforderlich macht. Da in Bezug auf die Fahrspuren der vorhandene Zustand wieder hergestellt wird, tritt keine wesentliche Änderung der Verkehrsanlage ein – die Unterbrechung des Durchgangsverkehrs für den Zeitraum der letzten Jahren begründet keine gegenüber dem vor der Unterbrechung bestehenden und nun wieder herzustellenden Zustand neue Situation gemäß Verkehrslärmschutzverordnung. Schallschutzmaßnahmen in diesem Bereich sind daher nicht vorgesehen.“

Das betrifft eher nur den Bereich direkt an der Brücke und an der Einmündung der Bahnhofsstraße. Die Lindenthaler hatten aber auch den möglicherweise ansteigenden Verkehr und den zugehörigen Lärm mit angesprochen. Denn die Straße Zu den drei Kugeln, über die man heute im Grunde nur zur Bahnhofsstraße und von dort nach Wiederitzsch kommt, ist natürlich auch eine Abkürzung von der Louise-Otto-Peters-Allee zur Landsberger Straße stadteinwärts. Dass eine Mehrbelastung durch neue Autoströme ausgeschlossen wird, ist eigentlich nicht ganz nachvollziehbar.

Denn auf die konkrete Frage zu möglichen „Beschränkungen beispielsweise für Schwerverkehr“ erklärt das Planungsdezernat: „Die Landsberger Straße gehört zum Straßenhauptnetz der Stadt Leipzig und ist als Hauptverkehrsstraße (Ortsstraße im Sinne des § 3 Abs.1 Pkt. 3 SächsStrG) klassifiziert. Entsprechend dieser Verkehrsbedeutung sind keine Beschränkungen rechtlich zu begründen und vorzusehen.“

Wenn man hier also eine eher ruhige Straße hätte haben wollen, hätte man wohl besser 2008, als die ganzen Planungen begannen, Lärm gemacht und einen Prozess des Umdenkens in Gang gebracht. Wenn man das wirklich so hätte haben wollen.

Die Antwort des Planungsdezernats auf die Einwohneranfrage zur Landsberger Brücke.

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